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Foto: LACON

Naturkalender Steiermark- Naturparkschulen erforschen die Bestäuberphänologie


Hinweis:

Unser Projekt ist PREISTRÄGER der SILBERDISTEL 2024

- M.& W. Graf Biodiversitätspreis des Landes Steiermark!


Wir haben den 1. Platz in

Kategorie 3 -
NGO’s, Vereine, Körperschaften öffentlichen Rechts

gewonnen!

Danke für Ihre Unterstützung beim Publikumsvoting!

 

 

Die feierliche Preisverleihung und Überreichung des Preises durch Naturschutz-Landesrätin Ursula Lackner und Stiftungsgründerin Marianne Graf fand am 22. Mai 2024 statt.

Vorstellung des Gewinnerprojekts bei der Preisverleihung am 22.5.2024 (Dauer 54 sec.)

Rede der Laudatorin MMag. Ute Pöllinger bei der Preisverleihung am 22.5.2024 (Dauer 1:52 sec.)


Die phänologischen Aktivitäten in unseren Naturparkschulen gehen auch nach Projektende weiter: Trotz widriger Wetterumstände ließ sich die Volksschule St. Kathrein am Offenegg im Naturpark Almenland auch 2024 nicht davon abhalten die Handbestäubung von Apfelblüten zu üben.
Phänologin Maria Hirschböck unterstützte die VS St. Kathrein am Offenegg (Naturpark Almenland) am 23.4.2024 bei den Vorbereitungen zur Bestäuberparty.

Robert Sturmer (ORF Steiermark) berichtete in "Wetter Steiermark". Den Beitrag vom Di., 23.4.2024 finden sie in der ORF TVTHEK.

Eine Woche später konnte die Bestäuberparty dann doch bei herrlichem Sonnenschein stattfinden.


 

Bereits seit 2016 beobachten Schülerinnen und Schüler aus den steirischen Naturpark-Schulen in einem Vorprojekt ihre „lebendigen Naturkalender“ - selbst gepflanzte Schulhecken mit je 12 typischen, heimischen Wildgehölzarten. Im Fokus stehen Natur-Ereignisse (Phänomene) wie Blattaustrieb, Blühbeginn, Fruchtbildung, Blattverfärbung, und Blattfall.

Naturkalender Steiermark auf Reisen ... (Dauer 42 sec.)

Mit Hilfe der handlichen Naturkalender-Drehscheibe und einer eigenen Smartphone-App (Naturkalender ZAMG App) erforschen die Kinder und Jugendlichen die Zusammenhänge zwischen dem saisonalen Zyklus von Pflanzen (aber auch Tieren) und der Witterung bzw. dem Klima. Diese Beobachtungsweise leitet sich von der Wissenschaft der Phänologie ab. Vor allem Pflanzen wirken als sehr empfindliche Messinstrumente der bodennahen Atmosphäre und reagieren mit zunehmend früherer Blüte oder Fruchtreife auf die Temperaturerhöhung der letzten Jahre. Die Dokumentationen der SchülerInnen in der App liefern wichtige Beiträge zum besseren Verständnis der Auswirkungen von Klimaveränderungen auf die biologische Vielfalt der Steiermark.

 

Um dieses noch junge phänologische Natur-Beobachtungs-Netzwerk in den steirischen Naturparken nachhaltig verankern zu können, wurden die Aktivitäten im aktuellen Projekt „Naturkalender Steiermark – Naturparkschulen erforschen die Bestäuberphänologie“ (2020 – 2022) laufend

  • thematisch, das heißt durch das „Verwurzeln“ von Wildgehölzen und phänologische Beobachten unter besonderer Berücksichtigung von Bestäuberinsekten, und
  • personell, durch den Aufbau eines generationenübergreifenden „Phäno-Teams“,

weiterentwickelt.

So wurden im aktuellen Projekt bereits die „Phäno-Teams“ durch die Teilnahme von 7 weiteren Naturpark-Schulen (insgesamt 35) und die Errichtung von Generationen-Partnerschaften zwischen Schule und SeniorInnen-Organisationen vergrößert.

Eigens ausgebildete PhänologInnen verstärkten diese Teams mit Kompetenz und unterstützten und vermittelten Hintergrund-wissen über den Lebensraum „naturnahe Hecke“ und wichtige Bestäuberinsekten wie Honigbienen, Wildbienen, Tagfalter, Schwebfliegen und Käfer.

Konkrete Maßnahmen (Auswahl)

Organisation und Finanzierung

Projektlaufzeit: 28.2.2020 bis 31.8.2022

Projektträger & Gesamtprojektleitung: NATURPARKE STEIERMARK

Externe fachliche Begleitung: Klaus Wanninger, DI Isabella Ostovary, Ulrike Mittermüller, BSc. (LACON, Wien)

35 beteiligte Naturpark-Schulen in 7 Naturparken

Projektkosten: € 166.765.- (ELER M7.6.1, EU/Land)
 

PDF-Download:

Weiterführende Informationen

Phänologie

Die sogenannte Phänologie leitet sich vom altgriechischen phaino – „ich erscheine“ ab. Die Lehre über die Erscheinungen beschäftigt sich mit der Entwicklung der Pflanzen und dem Verhalten der Tiere im Jahresverlauf.

Der phänomenale Rhythmus der Natur

Wenn in Graz die Apfelbäume blühen, ist in der Ramsau am Dachstein gerade einmal die Winterruhe beendet. Im Gegensatz zum Datumskalender ist der „Kalender, den die Natur schreibt“ von Region zu Region und von Jahr zu Jahr unterschiedlich. Von Chaos jedoch keine Spur: In konsequenter Regelmäßigkeit folgt Ereignis auf Ereignis. Die ersten tanzenden Zitronenfalter oder die Weidenblüte können sich schon einmal über den Monat verzögern. Dann lässt aber auch die Blüte von Apfel und Holler auf sich warten und die Wiesen werden später mähreif. Man kann zwar nie genau sagen, wann die Natur durchstartet, aber dass der Vorfrühling durch die Blüte der Hasel gekennzeichnet ist, der Sommer mit der Hollerblüte ins Land zieht und zu dem Zeitpunkt sicher kein Apfelbaum mehr blühen wird, darauf kann man sich verlassen.

10 Jahreszeiten

Das phänologische Jahr setzt sich aus 10 Jahreszeiten zusammen, die jeweils von bestimmten Natur-Ereignissen (oft auch als „Erscheinungen“ oder „Phänomene“ bezeichnet) charakterisiert werden:

  1. Vorfrühling
  2. Erstfrühling
  3. Vollfrühling
  4. Frühsommer
  5. Hochsommer
  6. Spätsommer
  7. Frühherbst
  8. Vollherbst
  9. Spätherbst
  10. Winter

Noch bis vor wenigen Jahrzenten war das Aufschreiben der Abfolge unserer Natur-Ereignisse im Jahresverlauf wie Blattaustrieb, Blüte, Fruchtreife, Rückkehr der Schwalben oder von landwirtschaftlichen Nutzungszeitpunkten weit verbreitet. Im Moment erfährt das Begleiten und Aufschreiben der Naturentwicklung durch die spürbare Klimaerwärmung der letzten Jahre zunehmend eine Renaissance und wird auch in der Natur- und Klimaforschung immer wichtiger.

Durch die Aufzeichnungen des Eintritts der Vollblüte des Hollers zum Beispiel über Jahre hinweg, lassen sich wichtige Erkenntnisse über die Klimaveränderungen darstellen.

Eine Kurve über die Aufzeichnungen der Vollblüte des Hollers seit 1952 zeigt, dass der Holler tendenziell immer früher blüht - im Mittelwert ca. 3 Wochen früher, wobei das Jahr 2021 diesem Langzeittrend extrem widerspricht.

Bildungsmaterialien,

die an die beteiligten Naturpark-Schulen und PhänologInnen ausgegeben wurden, finden Sie hier:

  • "Fieberkurve“ für den Blühbeginn des Schwarzen Holunder in den letzten 70 Jahren (PDF-Download: 0,13 MB)

Medienberichte

  • Kleine Zeitung / Mai 2024, „Das sind die Sieger der Silberdistel 2024“ (PDF-Download: 0,2 MB)

  • ORF Beitrag zu den Bestäuber-Aktivitäten in der VS St. Kathrein am Offenegg (Naturpark Almenland) / Wetter Steiermark vom 23.04.2024 (ORF-TVTHEK)

  • Natur im Wort / März 2024, "naturkalender.at" (PDF-Download: 0,3 MB)

  • Servus in Stadt & Land / Mai 2022, „Der phänomenale Hollerbusch“ (PDF-Download: 1,3 MB)

  • Servus Naturwelten STEIERMARK / August 2021, „Die Natur im Jahreskreis“ (PDF-Download: 1,5 MB)
  • Naturkurier / Jänner 2021 (Naturpark Mürzer Oberland), „NATURPARKE STEIERMARK – Aktuelle Einblicke“ (PDF-Download: 1,3 MB)
  • Naturpark Lupe / November 2020 (Naturpark Zirbitzkogel-Grebenzen), „Naturkalender Steiermark – Naturpark-Schulen erforschen die Bestäuberphänologie“ (PDF-Download: 1,9 MB)
  • Woche Obersteiermark / März 2020 (Naturpark Mürzer Oberland), „Mit App durchs Mürzer Oberland“ (PDF-Download: 0,9 MB)
  • Naturkurier / Jänner 2020 (Naturpark Mürzer Oberland), „Naturkalender Steiermark – Naturpark-Schulen erforschen die Bestäuberphänologie“ (PDF-Download: 1,8 MB)
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