Naturpark Diemelsee
Der Naturpark Diemelsee umfasst eine Größe von rund 33.500 ha und liegt im äußersten Nordwesten Hessens im Landkreis Waldeck-Frankenberg und im Hochsauerlandkreis (Nordrhein-Westfalen). Als Teil des Rothaargebirges ist das Gebiet geologisch aufgebaut durch devonische und karbonische Schiefer, Quarzite, vulkanisch entstandene Diabase, Mergel und verschiedene Kalksteine, die eine unruhig gekuppte Mittelgebirgslandschaft bilden. Daraus resultiert eine starke Höhendifferenz von über 580 Höhenmetern zwischen ca. 260 m über Normalnull im Diemeltal bei Marsberg und 843 m über Normalnull (Langenberg, Hegekopf). Das Fließgewässernetz der Diemel und ihrer Nebengewässer bildet ein verbindendes Element.
Die Landschaft wird einerseits geprägt durch großflächige Wälder mit hohen Anteilen an naturfernen Fichtenforsten, aber auch einer großen Vielfalt sehr wertvoller Laubwälder. Auf der anderen Seite sind vielfältige naturschutzfachlich besonders hochwertige (Halb-)Offenlandbiotope typisch und landschaftsprägend.
Zielsetzung und Anlass des Vorhabens
Der Biotopverbund gilt als wirksame Anpassungsstrategie des Naturschutzes an die Folgen des Klimawandels. Unklar ist jedoch bislang, welchen Kriterien ein solcher Biotopverbund genügen muss; entsprechende beispielhafte und übertragbare Vorhaben fehlen. Diese Lücke soll das geplante Vorhaben am Beispiel der Mittelgebirgsregion des Naturparks Diemelsee schließen. Diese eignet sich aufgrund der Ausstattung mit Lebensraumtypen und des hochwertigen Arteninventars sowie aufgrund des ausgeprägten Höhengradienten besonders für das Vorhaben.
- Das Projekt schafft mit fachlich-theoretischem Inhalt, Planungsvorschlägen und ersten umgesetzten Maßnahmen die Basis für die Umsetzung vielfältiger Naturschutzprojekte.
- Es zeigt auf wissenschaftlicher Basis – übertragbar auf andere Gebiete – den aktuellen Kenntnisstand zu den Auswirkungen des prognostizierten Klimawandels auf die Biodiversität und abhängiger Ökosystem-Dienstleistungen. Darauf aufbauend wird eine Anpassungsstrategie für den Naturschutz (Ziele und Maßnahmen für Zielarten und Lebensraumtypen) entwickelt.
- Für die Talsysteme mit ihren Auen und Talhängen sowie angrenzenden Lebensraumtypen hilft ein Zielartenkonzept, qualitative und quantitative Ziele für den Biotopverbund zu formulieren, Maßnahmen abzuleiten und umzusetzen.
Zur Zielerreichung arbeiten unterschiedliche AkteurInnen aus amtlichem und ehrenamtlichem Naturschutz, Forst und der Universitäten Geisenheim und Osnabrück länderübergreifend zusammen.