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Foto: Raymond Clement / Naturpark Our

Foto: Franz Kovacs

LUIGI

Linking Urban and Inner-Alpine Green Infrastructurevon Andrea Sedlatschek

Projektbeschreibung

Das Projekt zielt darauf ab, die Vorteile eines gemeinsamen Green Infrastructure Netzwerkes zwischen Berggebieten, ländlichen Gebieten und städtischen Gebieten sowie deren Potenzial für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung auf der Grundlage von Naturkapital und Ökosystemleistungen für Menschen in städtischen Zentren zu erkennen, zu bewerten und zu nutzen.

Basierend auf fundierten Erfahrungen mit Ecosystem services (ESS), Green Infrastructure (GI) und Städtenetzwerken zielt das Projekt auf Folgendes ab:

  • Sensibilisierung politischer Entscheidungsträger*innen für alpine Ökosysteme, geografische Angaben und die Dienstleistungen, die sie für städtische Gebiete erbringen
  • Ermittlung und Bewertung des wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Nutzens des alpinen ESS durch geografische Angaben für städtische Zentren und Ballungsräume
  • Entwicklung von Geschäftsmodellen zur Nutzung des Marktpotenzials zur Erhaltung und Verbesserung der ländlichen ESS/GIs und zur Mobilisierung finanzieller Ressourcen (z. B. durch öffentlich-private Partnerschaften) zu deren Unterstützung
  • Wissensaustausch auf transnationaler Ebene über alpine / ländliche Ökosysteme / geografische Angaben und effektive Techniken für deren Erhaltung und Verbesserung
  • Bereitstellung von Tools zur Anpassung von Angebot und Nachfrage des alpinen ESS an regionale, hauptstädtische und städtische Märkte

 

Aktivitäten im Burgenland

Entwicklung und Testung eines Modells zu Corporate Volunteering in einem Naturpark.

Corporate Volunteering bezeichnet das gesellschaftliche Engagement von Unternehmen durch Zeitspenden. Für Naturparke bietet Corporate Volunteering die Möglichkeit Unterstützung bei arbeitsintensiven, wiederkehrenden Tätigkeiten zu erhalten oder für punktuelle Projekte.

Allerdings fehlt es in den Naturparken noch an Erfahrung in diesem Bereich. Im Rahmen des Projekts wurde daher beispielhaft für einen Naturpark ein Angebot entwickelt, getestet und evaluiert. Nach der Festlegung der Pilotfläche wurde ein attraktives Angebot für einen eintägigen Einsatz eines Teams von einem externen Unternehmen entwickelt.

 

Corporate Volunteering an Schulen:

Es wurde auch ein Corporate Volunteering Einsatz mit einer Schule durchgeführt, um zu testen, inwieweit Schulen ebenfalls bei der Pflege im Naturpark mithelfen können.

 

Rückschlüsse aus der Evaluierung:

Durch die große Anzahl an Personen kann mit Schüler*innen eine hohe Leistung bei der Flächenpflege erzielt werden. Zudem sind sie sehr motiviert und offen für neue Arbeiten. Da jedes Jahr neue Jahrgänge die Schulen besuchen, lässt sich sehr gut eine kontinuierliche Zusammenarbeit mit Schulen aufbauen, was die Organisation vereinfacht. Gleichzeitig können den Schüler*innen sehr gut die Ziele und Herausforderungen des Naturparks bzw. des Naturschutzes beim Einsatz vermittelt werden. Corporate Volunteering Programme mit Schulen sind daher sehr empfehlenswert, vorausgesetzt, es gibt Arbeiten, die für Schüler*innen geeignet sind.

 

Entwicklung eines Geschäftsmodells, um Streuobstwiesen zu erhalten.

Schritt 1: Anschaffung einer mobilen Saftpresse und Etablierung des Pressbetriebs für Obstgartenbesitzer*innen

Schritt 2: Entwicklung eines Angebots für Patenschaften zur Risikostreuung und Aufbau eines Betriebes, der ungenutzte Streuobstflächen anpachtet und bewirtschaftet.

Für einen derartigen Naturpark-Betrieb rund um eine mobile Saftpresse wurde eine „LUIGI GI-based Business model Canvas“ erarbeitet, um den Wert der Streuobstwiesen zu erhöhen. Zentrales Element des Business Models sind Kooperationen mit Firmen, die einen Teil des Produktionsrisikos übernehmen und dafür personalisierte Produkte für die interne Verwendung erhalten.

 

Entwicklung eines Businessmodels für die Vermarktung des Naturpark-Traubensaftes im Naturpark in der Weinidylle

Genuss mit gutem Gewissen ist das Thema: Es soll der Verkauf von Traubensaft, der den Erhalt von Weinbauflächen im Südburgenland sichert, mittels Social Media Kampagnen gefördert werden. Mittels Wordings, wie dem folgenden soll versucht werden verschiedene Personengruppen am Land und in der Stadt zu erreichen und ihnen den Naturpark Traubensaft zu verkaufen.

 

Beispiel Wording:

Die Weinidylle im Südburgenland braucht deine Hilfe!
Um das Roden der Weingärten zu verhindern, haben wir, der Naturpark in der Weinidylle, 4,5 Hektar Rebfläche – vom Csarterberg bis nach Heiligenbrunn – gepachtet & dort Traubensaft produziert.

Jetzt geht es darum, die Kulturlandschaft weiter zu schützen. Bist du dabei?
Jede Flasche:

▶︎ ist gefüllt mit hochwertigem Traubensaft nach biologischen Richtlinien produziert
▶︎ unterstützt die einzigartige Kulturlandschaft im Südburgenland
▶︎ schützt den Lebensraum der Tiere und Pflanzen
▶︎ verhindert die Rodung der Weinbau-Landschaft.

Lasst uns zusammenhalten! Naturpark-Saft: „Mehr als ein Traubensaft, so schmeckt das Südburgenland!“

 

Über die Dauer von drei Wochen wurden die Kampagnen (Lead-Kampagne, Klick-to-Website-Kampagne) auf Facebook und Instagram gepostet. Angesprochen wurden Zielgruppen aus urbanen und ländlichen Regionen (Gastronomie, KMUs, umweltbewusste Personen, Student*innen, Bobos & Hipster …). Insgesamt konnten 188.008 Personen erreicht werden und 2.850 Klicks zum Online-Shop der Weinidylle Südburgenland gebracht werden.

 

Resümee und Ausblick

Die Pilotaktionen in den Naturparken haben durch die gute Zusammenarbeit der verschiedensten Akteure sehr gut funktioniert. Die Geschäftsmodelle und Vermarktungsaktivitäten benötigen längere Vorlaufzeiten und mehr Ressourcen, daher werden diese Aktivitäten in regionalen Projekten in den Naturparken fortgeführt.

Die Pilotaktivitäten in den Naturparken leisten einen wichtigen Beitrag zu folgenden Handlungsfeldern der Klimastrategie der Österreichischen Naturparke:

 

Handlungsfeld Ökosysteme und Biodiversität:
Übergeordnetes Ziel: Erhaltung und Förderung von Biodiversität und Ökosystemen sowie ihrer Funktionen durch Schutz klimawandelvulnerabler Arten, Vernetzung von Lebensräumen, nachhaltiger Landnutzung sowie Anpassung von Naturschutzkonzepten an klimawandelbedingte Veränderungen.

 

Handlungsfelder Landwirtschaft und Forstwirtschaft:
Übergeordnetes Ziel: Sicherung einer nachhaltigen, ressourcenschonenden und klimafreundlichen (landwirtschaftlichen) Produktion sowie Erhalt und Verbesserung der ökologischen Leistungen der Landwirtschaft bei veränderten klimatischen Bedingungen.

 

Service-Angaben

Wirtschaftsagentur Burgenland GmbH
Schloss Jormannsdorf • Schlossplatz 1 • 7431 Bad Tatzmanndorf
Tel.: +43 (0) 3353 / 20660 2476 • E-Mail: naturpark@wirtschaftsagentur-burgenland.at
Web: www.wirtschaftsagentur-burgenland.at

 


LUIGI-Projekt (PDF-Download: 0,4 MB)

Stand: Oktober 2022


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