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Foto: VNÖ

Foto: Thomas Sattler

Foto: kwwasny221-stock.adobe.com

Bärlauchpesto

Vorhang auf für das schmackhafte Frühlingskraut! Sobald die Sonne den Waldboden erwärmt, tritt er auf die Bühne. Der Bärlauch sagt der Frühjahrsmüdigkeit den Kampf an, putzt unsere Körper durch und liefert Vitamine.

Wir bereiten aus diesem gaumenfreudigen Frühlingsboten und einer handvoll anderen Zutaten ein vielseitig einsetzbares Bärlauchpesto zu.


Zutaten

  • 50 g Bärlauch
  • 50 ml Olivenöl
  • 25 g Walnüsse
  • 25 g Schafskäse
  • Salz & Pfeffer

Tipp: Wer den Bärlauchgeschmack etwas "entschärfen" möchte, sollte gleich viel Schafskäse wie Bärlauch verwenden.

Zubereitung

Zutaten in den Mixer geben und so lange mixen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist. In ein Glas füllen und kühl lagern.

Das Bärlauchpesto kann als Aufstrich ebenso verwendet werden wie zum Verfeinern einer Eierspeis oder als klassisches Pesto zu Nudeln.

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Wirksam – nicht nur gegen Hexen

Kaum ein anderes Wildkraut ist in unserer modernen Zeit so populär. Dank seiner vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten und heilsamen Wirkungen wird der Bärlauch wieder hochgeschätzt. Es ist nicht das erste Mal in der Geschichte, dass der Bärlauch ins Rampenlicht rückt. Ob in Mythologie, Heilkunst oder Kulinarik, seit jeher lenken verschiedene Motive das Interesse immer wieder auf diese Pflanze. Als Heil- und Nutzpflanze ist der Bärlauch seit dem Altertum bekannt. Schon die Kelten und Germanen schrieben dem bärenstarken Lauch magische Kräfte zu. Seine Fähigkeit, Hexen und böse Geister zu vertreiben, spiegelt sich beispielsweise im Brauchtum des "Ramschelfestes", das in Thüringen am Wochenende vor Walpurgi (Nacht zum 1. Mai) gefeiert wurde. Die Römer verliehen dem Bärlauch sogar den klingenden Namen "Herba Salutaris" (= heilsames Kraut). Sie schätzten vor allem seine heilsame Kräfte bei Bluthochdruck, Verdauungsstörungen, Arteriosklerose und Bronchitis. Seine Heilwirkungen sind zahlreich und vor allem den im Bärlauch enthaltenen ätherischen Ölen und Senfölglycosiden zuzuschreiben. Heute hat der Bärlauch als "neues altes Wildgemüse" wieder Eingang in unsere Küchen gefunden. Sogar in Supermärkten ist er zu finden; als saisonales Schmankerl hat es das Kraut auch auf die Speisekarten der Haubenküchen geschafft.

Vor dem Sammeln in freier Wildbahn schrecken jedoch viele zurück – und Vorsicht ist in der Tat geboten, Panik jedoch unbegründet, solange der*die Sammler*in "Gutes von Bösem" unterscheiden kann. Wahrhaft lebenswichtig ist es, die Blätter des Bärlauchs gut zu kennen und somit eine Verwechslung mit der tödlich giftigen Herbstzeitlose auszuschließen. Die beiden Pflanzen können nämlich, besonders in Auwäldern, in gemeinsamen Beständen auftreten. Dabei ist darauf zu achten, dass die Blätter des Bärlauchs gekielt sind (d.h. der Längsnerv tritt an der Blattunterseite hervor) und sich die Blattober- und Blattunterseite farblich unterscheiden. Außerdem treten die Blätter des Bärlauchs jeweils einzeln aus der Erde und sind nach ihrer Entfaltung gestielt. Mit diesem Wissen gewappnet empfiehlt es sich, einmal in Ruhe beide Pflanzen zu betrachten und sich ihre Wuchsform einzuprägen – am besten, wenn sich die Gelegenheit ergibt, die "Verdächtigen" nebeneinander wachsend vorzufinden.

Der Auftritt des Bärlauchs in den frühlingshaften Auwäldern währt jedoch nicht allzu lange. Wie auch andere Frühjahrsblüher nutzt er die bis zum Boden fallenden Sonnenstrahlen dieser Jahreszeit, um sich zu entfalten. Beginnt sich das Kronendach zu schließen wird es jedoch Zeit für ihn, seine Blätter einzuziehen und sich auf die Ruhephase vorzubereiten. Für den Rest des Jahres wird er nun die Bühne anderen Pflanzen überlassen und sein "Comeback" im nächsten Frühling feiern.

Erfahren Sie mehr über diesen Tausendsassa!


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