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Scharfsinniges Strawanzen

Die Größe und die Lage von Lebensräumen, die von unseren Tieren und Pflanzen genutzt werden können, werden durch verschiedenste Umwelteinflüsse bestimmt. Verändern sich diese Umwelteinflüsse z. B. durch den Klimawandel, verändert sich auch die Lage und Größe bestimmter Lebensräume. Durch die Klimaerwärmung verschieben sich derzeit viele Lebensräume, wie z. B. jener der Fichte, Stück für Stück nach Norden. Viele Lebensräume verschieben sich auch nach oben, denn nicht alle kälteliebenden Arten wie z. B. Schneehase, Alpenhummel oder Murmeltier können nach Norden wandern und suchen sich daher angenehm kühle Plätzchen weiter oben in den Bergen.

Es wandern aber nicht nur Arten in den Norden und in die Höhe, es kommen auch neue zu uns, denen es in Österreich früher zu kalt war. So findet man zum Beispiel immer häufiger Bienenfresser, Silberreiher oder Wespenspinnen. Auch altansässige wärmeliebende Arten, wie z. B. die Smaragdeidechse, der Wiedehopf oder die Edelkastanie, fühlen sich bei uns nun immer wohler und können sich in Zukunft leichter ausbreiten.

In den tiefen Lagen Österreichs spricht man hierbei von einer Mediterranisierung. Das heißt, mediterrane Klimabedingungen, wie sie bis jetzt nur am Mittelmeer vorzufinden waren, treten nun auch vermehrt in Mitteleuropa auf.


Hier geht‘s zu „Klima und Energie“, Unterrichtsmaterialien für Pädagog*innen der 2. bis 6. Schulstufe vom Klimabündnis Österreich.


Was kann ich tun?

  • Mach’ es wie andere scharfsinnige Strawanzer*innen und such dir bei Hitze ein kühles Plätzchen im Haus oder in der Natur.
  • Passe deinen Lebensraum an und lass die Rollos herunter oder pflanze mit deinen Eltern einen Schattenspender im Garten.
  • Such’ dir neue Lebensräume und verbringe Zeit am Fluss oder im Wald, anstatt auf der Wiese.

Was kann ich beobachten?

  • Schau dich in deiner Umgebung um, wenn das Wetter wieder einmal verrückt spielt.
    Kannst du Klimaverlierer finden? TIPP: Besonders entlang von Straßen ist es oft sehr heiß und die Bäume leiden.

Ideen und Tipps

Nachfolgend finden sich Anleitungen für verschiedene Aktivitäten und Projekte.

Anpassung an den Klimawandel

Ziel der Aktivität: Auswirkungen des Klimawandels auf tierische Wanderbewegungen


Alter: VS und MS

Gruppengröße: beliebig

Material: Europakarte oder Weltkarte, Tierkärtchen


Vorbereitung für Erwachsene: Verwende die Kärtchen für die Polare und gemäßigte Zone aus diesem PDF (ab Seite 13) und hol dir von deinem Naturpark einen Tipp, welche Naturpark-Arten hier besprochen werden könnten.


Ablauf: Lege eine große Europakarte (Format A0 oder größer) und forme mit den anderen Schüler*innen einen Sitzkreis darum herum. Lege die Tierkärtchen auf die Europakarte in jene biogeographische Region, zu der sie gehören. Sprecht nun gemeinsam über Grenzen und Möglichkeiten der Anpassung von Natur und Mensch in Zusammenhang mit dem Klima und dem Klimawandel. Welche Tiere werden in welche Länder und Regionen wandern? Welche Tiere können schnell und weit wandern, welche Tiere können nur langsam und kurz wandern?

Beispiel: Es wird wärmer und alpine Tiere z. B. die Alpenhummel verschwinden nach und nach, weil das natürliche Habitat immer kleiner wird. Tiere wie z. B. der Wiedehopf, werden vergleichsweise schnell nach Norden wandern, da sie durch die Klimaerwärmung auch in nördlicheren Gebieten erfolgreich sein können. Wiedehopfe können, im Vergleich zur Alpenhummel, schnell große Strecken zurücklegen.

Zu einer Weltkarte mit Klimazonen geht es hier.


Quelle: Klimabündnis Österreich, BMK / Abteilung Allgemeine Klimapolitik

Klimakisterl

Ziel der Aktivität: Verlagerung der pflanzlichen Biodiversität durch den Klimawandel verstehen


Alter: Kiga, VS und MS

Gruppengröße: 5 bis 7 Kinder

Material: Sandkiste, Eichenblätter, Hainbuchenblätter, Fichtenzweige, Österreich- oder Europakarte


Ablauf: Baue in deiner Sandkiste Österreich oder Europa nach und bestücke diese Sandlandschaft in den tiefen Lagen (Donauraum, Marchfeld, Grazer Becken, Burgenland) mit Eichen- und Hainbuchenblättern und die höheren Lagen (Alpen, Alpenvorland, bzw. Oberösterreich, Salzburg, Obersteiermark, Tirol, Vorarlberg) mit Fichtenzweigen. Spiele nun folgende Szenarien durch:

  • Was passiert mit den Eichen, Hainbuchen und Fichten, wenn das Klima wärmer wird?

Eichen und Hainbuchen sind wärmeliebend und trockenverträglich. Wenn es wärmer wird, können sie sich ausbreiten. Die Fichte verträgt warmes und trockenes Klima nicht so gut, daher zieht sie sich unter warmen Bedingungen in größere Höhen oder auch in den Norden zurück.

  • Was passiert mit den Eichen, Hainbuchen und Fichten, wenn das Klima kälter werden würde?

Die Fichte verträgt keine Wärme und braucht mehr Feuchtigkeit. Wenn es kühler wird, kann sie sich ausbreiten. Gleichzeitig würden sich Eichen und Hainbuchen in tiefe warme Lagen oder auch in den Süden zurückziehen.

  • Wie könnte deine Landschaft in 100, 200 oder 300 Jahren aussehen?

Durch den Klimawandel werden bei uns neue Baumarten wachsen, wie z. B. Douglasie und Roteiche an Bedeutung gewinnen. Fichten werden forstwirtschaftlich an Bedeutung verlieren und in Österreich nur noch in höheren Lagen wachsen.

  • Wie könnte die Landschaft vor 20.000 Jahren ausgesehen haben?

Vor 20.000 Jahren herrschte in Mitteleuropa eine Eiszeit. Die Landschaft war daher von Eis oder Kältesteppen geprägt. Es gab daher nur wenige, kälteverträgliche Pionierbaumarten wie z. B. die Birke.


Für die Kleinen: Baue Berge und Täler in einer Phantasielandschaft. Stecke die Fichten auf die Berge und die Eichen und Hainbuchen in die Täler. Dann lasse sie wandern wohin du willst.


Quelle: LACON

Klimagewinner pflanzen

Ziel der Aktivität: Veränderung und Verlagerung von pflanzlicher Biodiversität durch den Klimawandel verstehen


Alter: Kiga, VS und MS

Gruppengröße: beliebig

Material: Pflanzliche Klimagewinner (z. B. Felsenbirne, Liguster, Lorbeer, Pimpernuss, Rosmarin oder Tomate), Setzschaufeln oder Spaten, Gießkanne, Dünger (optional)


Ablauf: Viele Pflanzenarten aus Südeuropa konnten bei uns bisher nicht oder nur mit Mühe den Winter überleben. Doch mittlerweile können selbst diese kälteempfindlichen Pflanzenarten in immer mehr Regionen den österreichischen Winter überstehen.

Pflanze Klimagewinner an einer geschützten Stelle im Schulgarten. Beobachte die Pflanzen in den nächsten Jahren:

  • Welche Pflanzen haben nach dem Winter abgestorbene Zweige?
  • Bei welcher Pflanze sind die meisten Äste abgestorben, bei welcher Pflanze haben die meisten Äste überlebt?
  • Welche Pflanzen haben den Winter nicht überlebt?

Für die Großen: Führe Tagebuch über die Entwicklung der Pflanzen und notiere das Datum wichtiger Entwicklungsstufen (wie z. B. Knospenaufbruch, Blühbeginn, Ende der Blüte) und mache genaue Messungen zu Anzahl, Länge und Volumen der abgestorbenen Pflanzenteile.

Zu „Gartenpflanzen: die Gewinner und Verlierer des Klimawandels“ geht es hier.


Quelle: LACON

Klimagewinner suchen

Ziel der Aktivität: Veränderung und Verlagerung von tierischer und pflanzlicher Biodiversität im eigenen Naturpark erkunden


Alter: Kiga, VS und MS

Gruppengröße: beliebig

Material: Stifte, Papier


Vorbereitung für Erwachsene: Hol’ dir von deinem Naturpark einen Tipp, wo und zu welcher Tageszeit du Klimagewinner und evtl. -Verlierer finden kannst.


Ablauf: Strawanze durch deinen Naturpark und suche nach Klimagewinnern (Hier geht‘s zu einer Auswahl an Klimagewinnern). Hast du einen Klimagewinner gefunden, mach’ eine Zeichnung davon oder schreibe einen Text darüber, in dem du zeigst, warum es sich um einen Klimagewinner handelt.


Zum Weiterdenken: Besorg‘ dir eine Naturpark- oder Gemeindekarte und zeichne deine Fundorte auf der Karte ein.


Quelle: LACON

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