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Foto: VNÖ

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Foto: Kindergarten Piller

Einführung in das Thema

Die Bedeutung von Kleinflächen als Trittsteinbiotope

Trittsteinbiotope sind in der Regel kleine, naturnahe Flächen, denen im Verbund mit größeren Lebensräumen eine besondere Bedeutung zu kommt. Wie kleine Inseln verbinden sie Lebensräume miteinander und bieten zahlreichen Tier- und Pflanzenarten einen zeitweisen oder dauerhaften Lebensraum.

Ein Trittsteinbiotop kann eine Blühfläche sein, eine linienförmige Hecke oder Baumreihe, ein kleiner Tümpel, eine Trockensteinmauer oder ein Einzelbaum. Sogar ein Insektenhotel funktioniert als Trittsteinbiotop.

Diese Öko-Inseln bieten Unterschlupf, Nahrung oder Versteckmöglichkeiten und vernetzen die großen Kernlebensräume miteinander. Viele Tierarten sind auf sie angewiesen, um wandern oder sich ausbreiten zu können. Mit dem Anlegen von Trittsteinbiotopen können auch ansonsten isolierte Lebensräume erreicht werden. Insbesondere Insekten finden auf diesen Öko-Inseln auch abseits größerer Habitate Nahrung und Unterschlupf. Flugfähige Arten erreichen Kleinflächen schnell und profitieren immens von ihnen als temporäre Rückzugsorte in einer intensiv genutzten Landschaft oder auch im Siedlungsgebiet. Andere Insektenarten können ihr ganzes Leben auf wenigen Quadratmetern verbringen.

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Mit der Schaffung von Trittsteinbiotopen tragen wir außerdem zur Erhöhung der Insekten-Biomasse in der Landschaft bei. Davon profitieren wiederum alle Arten, deren Hauptnahrung aus Insekten besteht. Außerdem wird dadurch unser eigener Lebensraum bunter, lebendiger und erlebnisreicher.

Eine Kleinfläche als Trittsteinbiotop anzulegen ist meistens sehr leicht und benötigt keine aufwendige Pflege. Sei es einfach einmal eine „Wilde Ecke“ im Garten stehen zu lassen oder eine beeindruckende Käferburg zu bauen.

Der Einsatz für die Natur ist eine sinnstiftende Beschäftigung für alle Altersgruppen und die Freude ist groß, wenn die ersten Bewohner auf der eigens geschaffenen Fläche zu bewundern sind!

Superheld*innen beobachten und erforschen die Natur

In dieser Ausgabe finden Pädagogen*innen Ideen und Tipps, wie sie ein regelmäßiges und einheitliches Beobachtungsprogramm (der Fachbegriff dazu ist Monitoring) in unterschiedlichen Lebensräumen auf einfache Art und Weise und mit jeder Altersklasse durchführen können. Die Naturbeobachtungen sind ohne großen apparativen Aufwand möglich, jedoch sind Geduld, genaues Hinsehen und Übung wichtig. Von besonderem Wert werden die Beobachtungen, wenn ein und dieselbe Person die Beobachtungen mehrmals im Jahr oder sogar über mehrere Jahre hinweg macht.

Die Lebewelt und die Entwicklung von Kleinlebensräume kann man mit einfachen, wiederholenden Beobachtungen gut nachvollziehen. Es empfiehlt sich generell, die Naturbeobachtungen einmal im Monat von Mai bis September oder dreimal im Jahr zu machen: Mai, Juni, August bzw. September. Wichtig ist ein ruhiges Arbeiten, das exakte Beobachten und Protokollieren, am besten an einem sonnigen, windstillen und warmen Tag. Je aufmerksamer und geduldiger die Arbeiten erledigt werden, umso höher ist der Wert der erhobenen Daten.

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Was man dazu braucht, ist jedenfalls die Muße und Zeit sich mit „Lupenblick“ den Tierchen anzunähern. Sehr hilfreich dabei ist ein Wiesenkescher, mit dem die Tiere vorsichtig von den Pflanzen gestreift werden können. Vorsichtiges Arbeiten ist angesagt, denn jedes einzelne Tier will wohlbehalten wieder an Ort und Stelle frei gelassen werden. Ein durchsichtiges Gefäß mit Schraubverschluss, besser noch eine Dosen- oder Becherlupe, hilft, die Tiere für die Beobachtung sicher zu verwahren. Bitte unbedingt einen rücksichtsvollen Umgang mit den Tieren pflegen!

Um der Artenvielfalt auf die Spur zu kommen, sind manche Lebensräume und Methoden besonders geeignet: Viele Insekten halten sich an nicht – oder maximal zweimal im Jahr – gemähten Wiesen, Böschungen und Waldrändern auf. Manche leben im Totholz, unter Rinde, unter Steinen oder in der ersten Bodenschicht.

Besonders artenreich sind naturnahe Teiche. Hier wimmelt es nur so von Insekten im Wasser und in der Luft. Ein Wasserkescher oder ein großer Kübel sind wertvolle Hilfsmittel bei den Beobachtungen. Im Bach findet man die meisten Insekten in nicht so schnell fließenden Abschnitten und meistens unter etwas größeren Steinen. Manche graben sich im Sand ein. Ein kleines Sieb und ein Pinsel sind bei dieser Arbeit sehr nützlich.

Sehr hilfreich ist in der Naturbeobachtung ein weißes Tuch. Es kann unter Äste gehalten oder gelegt werden und nach dem Beuteln der Äste können darauf die herabgefallenen Tierchen beobachtet werden.

Die wichtigsten Tiergruppen bei Naturbeobachtungen erkennen

Trotz der Fülle an heimischen Tierarten ist es mit etwas Übung relativ leicht, die wichtigsten Großgruppen in der Natur auch ohne Hilfsmittel zu bestimmen. Die nachfolgende Aufstellung zeigt die häufigsten Tiergruppen mit ihren Erkennungsmerkmalen, die bei Tierbeobachtungen auftreten. Damit kann fast jedes Tier, das an Land lebt, und im Kescher oder in der Becherlupe landet grob einer Tiergruppe zugeordnet werden.

Projekte zum Mitforschen „Citizen Science“

Jede Meldung zählt!

Der Begriff „Citizen Science“ hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. „Citizen Science“ bedeutet, dass Bürgerinnen und Bürger bei Forschungsprojekten miteinbezogen werden. Dabei kann jede*r mitmachen, als Einzelperson, Kindergartengruppe oder Schulklasse.

Mittlerweile gibt es unzählige Meldeplattformen, auf denen Beobachtungen gemeldet werden können. Falls man sich die Frage stellt: „Macht es überhaupt Sinn eine Wildbiene oder einen Rosenkäfer im Schulhof zu melden?“, ist diese eindeutig mit „Ja“ zu beantworten. Es ist wichtig, jede Beobachtung zu melden, denn je mehr über die Verbreitung und die Lebensräume einer Art bekannt ist, desto gezielter kann man sie schützen.

Außerdem leben viele Arten versteckt und sind nur durch gezielte Beobachtungen zu entdecken. Citizen Science ermöglicht somit einen Dialog zwischen Gesellschaft und Wissenschaft, wodurch neue wissenschaftliche Erkenntnisse gewonnen und weitere Projekte ermöglicht werden. Die gesammelten Daten werden außerdem für universitäre Abschlussarbeiten, Gutachten und Publikationen genutzt.

Mitmachen ist ganz einfach!

Am besten informiert man sich auf der Website: „Österreich forscht!“ (www.citizen-science.at) bei welchem Projekt man mitmachen möchte. Hier findet man eine Vielzahl an Projekten wie zum Beispiel die „City Nature Challenge“ – einen „Bioblitz“ (das ist ein eigenes Projekt, bei dem Gebiete und Institutionen mitmachen können) bei dem an vier Tagen im Jahr die Artenvielfalt anhand von Fotos dokumentiert und auf die Beobachtungsplattform „iNaturalist“ geladen und geteilt wird.

Bei der Meldeplattform „naturbeobachtung.at“ des Naturschutzbundes kann jede Naturbeobachtung zu jeder Zeit gemeldet werden. Wichtig ist, dass ein Foto von der beobachteten Art gemacht wird und dass jede Beobachtung nur an einer Stelle bzw. Plattform gemeldet wird.

Viel Spaß beim Mitmachen!

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