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Foto: Ewald Neffe

Foto: Archiv Naturpark Weißbach

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Weichen für die Zukunft

Sieben Themenschwerpunkte bestimmen die künftige Entwicklung des Naturparks Karwendel. Hinzu kommt ein neuer Fokus auf Biodiversität und Klimawandel und Biopionier Christian Wandl wurde als neuer Obmann gewählt.

v.li.: Obmann Christian Wandl, LR René Zumtobel und GF Hermann Sonntag stellten heute das Programm des Naturpark Karwendel bis 2028 vor. (Foto: Land Tirol/Sidon)

Dank an zwei Naturpark-Mitarbeiter der ersten Stunde: Sepp Hausberger (2. v.li) beendete seine Tätigkeit als Obmann, neuer Obmann ist Christian Wandl (li.). GF Hermann Sonntag (re.) verlässt den Naturpark ebenfalls im Frühjahr diesen Jahres. LR Zumtobel bedankte sich für das außerordentliche Engagement der beiden. (Foto: Land Tirol/Sidon)

Obmannwechsel beim Naturpark Karwendel: Christian Wandl (li.) wurde bei der Generalversammlung zum neuen Obmann des Naturparks gewählt. Sepp Hausberger (re.) legte die Tätigkeit nach 13 Jahren zurück. (Foto: Naturpark Karwendel/Steinlechner)

 

Im Rahmen einer Pressekonferenz präsentierte LR René Zumtobel gemeinsam mit Geschäftsführer Hermann Sonntag und dem neu gewählten Obmann Christian Wandl heute, Donnerstag, das neue Programm des Naturparks Karwendel bis 2028, das gestern Abend bei der Generalversammlung verabschiedet wurde. Rund ein Jahr lang wurde am „Karwendelprogramm 2028“ gemeinsam mit den Mitarbeiter*innen, dem Vorstand und allen 16 Mitgliedsgemeinden sowie vielen Projektpartner*innen gearbeitet, nun liegt der Fahrplan des mit 739 km² Fläche größten Naturparks Österreichs für die kommenden fünf Jahre vor.


Das Programm definiert einerseits die Grundsätze des Naturparks und enthält andererseits auch konkrete Ziele, Projekte und Maßnahmen. Diese werden künftig in sieben statt bisher fünf Handlungsfelder gegliedert – den aktuellen Herausforderungen wird mit den neuen Schwerpunkten „Biodiversität“ und „Klimawandel“ besonderes Augenmerk geschenkt. Die weiteren Schwerpunkte sind „Naturschutz“, „Erholung und Tourismus“, „Umweltbildung“, „Wissen und Forschung“ sowie „Regionalentwicklung“. „Unsere fünf Tiroler Naturparke beweisen, wie man auf regionaler Ebene die Zukunft unseres Lebensraums gestalten kann und setzen sich für den Erhalt der Natur und die Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung ein. Der Naturpark Karwendel hat ein wirklich ambitioniertes Programm vorgelegt, dass wir von Seiten des Landes tatkräftig unterstützen werden“, freut sich Landesrat Zumtobel.
 

Global denken. Lokal handeln.

Im neuen Programm werden regionale Lösungsansätze für globale Themen wie Klimawandel, Biodiversität oder Digitalisierung präsentiert. „Beispielsweise werden wir den Klimawandel in sämtlichen Umweltbildungsprogrammen verankern, die Digitalisierung in der Besucherlenkung vorantreiben und auf Basis unserer Artenschutzstudie mit 24 prioritären Arten wie beispielsweise Rudolphis Trompetenmoos oder dem Schwarzspecht, unseren regionalen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität leisten“, erläutert Hermann Sonntag, Geschäftsführer des Naturpark Karwendel. In der Umweltbildung setzt man im Karwendel verstärkt auf regionale Zielgruppen. Ziel ist es, die heimische Bevölkerung und insbesondere die Kinder der Karwendelgemeinden für Natur- und Umweltschutz zu begeistern und für die Bedeutung des nachhaltigen Umgangs mit Ressourcen zu sensibilisieren. Aktuell gibt es bereits sieben Naturpark-Schulen in den Karwendelgemeinden, diese sollen sich künftig stärker untereinander vernetzen und auch schulübergreifend an Projekten arbeiten. Auch das Junior-Ranger-Angebot, das an Wochenenden und in den Ferien unterschiedliche Programme anbietet und von vielen Kindern regelmäßig besucht wird, wird in den kommenden Jahren weiterentwickelt. Ebenso hat die Regionalentwicklung im Plan für die kommenden fünf Jahre Gewicht: „In einem der wirtschaftlich und touristisch stärksten Gebiete im Alpenraum geht es allerdings nicht darum, die Wirtschaft anzukurbeln, sondern vielmehr darum, alle wirtschaftlichen Aktivitäten so zu gestalten, dass die Lebensqualität erhalten bleibt“, ist Christian Wandl, der neue Obmann des Naturparks, überzeugt. So soll die Nachhaltigkeit in der Region gemeinsam mit ausgewählten Tourismusbetrieben vorangetrieben und die Besucher*innenzentren zu Oasen der Artenvielfalt weiterentwickelt werden. Auch die Herstellung und Vermarktung der Naturpark-Spezialitäten rückt vermehrt in den Fokus.

 

Sepp Hausberger verabschiedet sich nach 13 Jahren

Im Rahmen der gestrigen Generalversammlung wurde nicht nur das neue inhaltliche Programm beschlossen, sondern auch ein neuer Obmann gewählt. Nach 13 Jahren blickt der bisherige Obmann Sepp Hausberger auf eine erfolgreiche Aufbauarbeit zurück: „Es freut mich, dass es uns gelungen ist, unterschiedliche regionale Akteurinnen und Akteure für die Naturpark-Idee zu gewinnen. Auf dieser Basis lässt sich erfolgreich weiterarbeiten“, so Hausberger. LR Zumtobel dankt Hausberger für seine langjährige Tätigkeit: „Sepp Hausberger war mit Leib und Seele Obmann des Naturparks und hat sich seit 2010 für die Interessen des Parks stark gemacht. Er hat insbesondere zu Meilensteinen in der Entwicklung des Parks wie den Junior-Rangern, den Naturparkschulen und sämtlichen Besucherzentren beigetragen.“


Einstimmig zum neuen Obmann des Naturpark Karwendel wurde im Rahmen der gestrigen Generalversammlung Christian Wandl gewählt. Der Betreiber des Bio-Hotels Leutascher Hof gilt seit vielen Jahren als Bio-Pionier im heimischen Tourismus. In seiner Tätigkeit beim TVB Seefeld hat er maßgeblich zur Errichtung des Naturpark-Infozentrums Scharnitz beigetragen und unterstützt seit Jahren unterschiedliche Naturschutzprojekte im Naturpark Karwendel. „Ich kenne und schätze den Naturpark und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seit vielen Jahren und freue mich sehr auf diese Aufgabe“, so Wandl. „Der Naturpark Karwendel setzt mit dem neuen Programm und dem neuen Obmann ein kräftiges Signal Richtung Nachhaltigkeit. Ich wünsche Christian Wandl viel Erfolg bei den neuen Aufgaben und gratuliere dem gesamten Team des Naturparks zum neuen Programm. Ich freue mich schon auf die gemeinsame Umsetzung der vielfältigen Projekte“, so LR Zumtobel abschließend.  
 

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