Sehr viele unterschiedliche Tierarten fressen Insekten, ob Grasfrosch, Bergeidechse, Waldspitzmaus, Igel, Großes Mausohr, Schwarzkehlchen oder Wespenbussard. Nicht zu vergessen sind Spinnen und natürlich die räuberischen Insekten selbst, wie Laufkäfer, Raubfliegen und Raubwanzen. Sie bilden die mittlere Stufe in den Nahrungsketten, die Pflanzenfresser vertilgen, aber auch von größeren Räubern erbeutet werden. Insektensterben sorgt für Nahrungsmangel!
Knapp 40.000 verschiedene Arten leben in Österreich. Weltweit sind etwa eine Million verschiedene Insektenarten bekannt sind und man vermutet, dass ein Vielfaches noch unentdeckt ist. Damit sind mehr als 60% aller beschriebenen Arten Insekten. Den sechsbeinigen Insekten kommt aufgrund ihrer Biomasse und Anzahl an unterschiedlichen Arten in allen Lebensräumen eine zentrale Rolle in den Nahrungsketten zu – wobei es sich um komplizierte Nahrungsnetze handelt, die kaum erforscht sind. Jedenfalls weiß man, dass ohne die kleinen Pflanzenfresser nicht viel geht. Und je mehr unterschiedliche Pflanzenarten in den Lebensräumen vorkommen, umso mehr Tierarten können auftreten. Leider sind artenreiche Standorte wie Magerwiesen, Brachen, Ackerränder, Ufergehölzstreifen und Hecken vielerorts stark reduziert, leiden unter einer Nicht-Pflege oder dem allgegenwärtigen Stickstoffeintrag aus einer flächig überdüngten Landschaft.
Ob eine bestimmte Zikaden- oder Fliegenart verschwindet, ist an sich nicht das Schlimme. Dramatisch wird es nur, wenn die Masse an Tieren wegbricht. Und das ist der Fall: Heute leben etwa 75 Prozent weniger Insekten als noch vor rund 25 Jahren. Vor allem sind es die Großinsekten, die zuerst verschwinden – sie vertragen keine monotonen Ackerkulturen, häufiges Düngen und Mähen. Die Auswirkungen spüren ihre Räuber wie Neuntöter, Blauracke, Wiedehopf, Große Hufeisennase, Feldlerche, Kiebitz oder Rebhuhn. Alle diese Arten nehmen im Bestand ebenfalls stark ab.
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