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Foto: Ewald Neffe

Foto: Archiv Naturpark Weißbach

Foto: Ewald Neffe

Goldruten-Bekämpfung im Naturpark Tiroler Lech

Gemeinsam für den Naturschutz aktiv sein – darum ging es bei der Freiwilligenaktion zur Bekämpfung invasiver Neophyten im Rahmen der diesjährigen Naturschutz-Aktionstage.

Foto: Caroline Winklmair

Foto: Caroline Winklmair

Dazu haben sich am Dienstag den 06.09.2022 freiwillige Helfer:innen und Mitarbeiter:innen des Naturparks Tiroler Lech in Unterpinswang getroffen. Es wurde fleißig gegraben und gerupft, um die invasive Riesen-Goldrute (Solidago gigantea) so gut wie möglich zu entfernen. Die Goldrute ist ein invasiver Neophyt und verbreitet sich auch im Naturpark Tiroler Lech. Dabei verdrängt sie heimische Arten die auf die speziellen Lebensräume der Wildflusslandschaft angewiesen sind. In diesem Fall befand sich der Goldruten-Standort in einem Gebiet des stark gefährdeten Zwergrohrkolbens (Typha minima), welcher im Naturpark besonders geschützt wird. An diesem Standort ist der Bestand des Zwergrohrkolbens bereits durch geringe Wildflussdynamik gefährdet und wird von Weiden verdrängt. Durch die sich schnell ausbreitende Goldrute wird der Zwergrohrkolben nun zusätzlich gefährdet.

 

Die Riesen-Goldrute wird bis zu 2,5m groß und ist gut an ihren gelben Blütenständen zu erkennen. Die Pflanze kann sich über ihr Rhizom, auch „Erdspross“ genannt, fest im Boden verankern. Das Rhizom ist eine unterirdisch und horizontal wachsende Sprossachse, die sprossbürtige Wurzeln trägt. Aus den unterirdischen Sprossachsen treiben Luftsprosse aus, welche dann wieder Blüten tragen. Dabei können bis zu 300 Sprosse pro m2 vorgefunden werden. Aufgrund dieses Rhizoms kann sich die Goldrute extrem schnell ausbreiten. Will man die Pflanze effektiv bekämpfen, ist es daher wichtig das komplette Rhizom zu entfernen. Dazu wird die gesamte Pflanze inklusive Erdspross ausgegraben. Anschließend sollte die korrekte Entsorgung beachtet werden: die Blütenstände (sofern sie schon Früchte tragen oder kurz davor sind) und Rhizome müssen im Restmüll entsorgt werden, da bereits aus kleinsten zurückgebliebenen Rhizom-Stücken neue Pflanzen austreiben können. Auch aus zurückgebliebenen Samen, die noch nachträglich am Blütenstand reifen können, wachsen neue Pflanzen. Alternativ lässt sich die Goldrute auch durch regelmäßiges Ausreißen oder Mähen bekämpfen. Da hierbei nicht das komplette Rhizom entfernt wird, wird die Pflanze nur geschwächt und treibt nach einiger Zeit wieder aus. Wird die Maßnahme jedoch regelmäßig wiederholt, kann die Pflanze auch so vollständig bekämpft werden, da sie immer weiter geschwächt wird, bis sie nicht mehr austreiben kann.

 

Großer Dank gilt allen Freiwilligen für ihre tatkräftige Unterstützung, sowie der Gemeinde Unterpinswang für das großzügige Bereitstellen von Jause und Getränk!

 

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