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Foto: Ewald Neffe

Foto: Archiv Naturpark Weißbach

Foto: Ewald Neffe

Eröffnung der Ausstellung "zwischenwurzeln"

Nach einer dreimonatigen Vorbereitungsphase fand nun endlich die Eröffnung der Ausstellung "zwischenwurzeln" im Forstmuseum Silvanum in Großreifling statt.

Ausstellungseröffnung „zwischenwurzeln“ im dritten Stock des Forstmuseums mit zahlreichen Besucher*innen (Foto: Lisa Kniewasser / NUP Steirische Eisenwurzen)

Exponate werden von den Besucher*innen unter die Lupe genommen (Foto: Lisa Kniewasser / NUP Steirische Eisenwurzen)

Ein Baum wird zu Grabe getragen. Pater Engelbert ging auf den menschenverursachten Klimawandel und die Umweltverschmutzung ein. (Foto: Lisa Kniewasser / NUP Steirische Eisenwurzen)

Nach einer dreimonatigen Vorbereitungsphase mit Recherche, Ideenfindung und Produktion präsentierten die Studierenden der Akademie der bildenden Künste Wien ihre Arbeiten und eröffneten die Ausstellung "zwischenwurzeln" im Forstmuseum Silvanum in Großreifling im Natur- und Geopark Steirische Eisenwurzen. Der Klimawandel ist neben anderen Krisen allgegenwärtig. Die Studierenden hatten die Aufgabe, die Themen Wald und Klima künstlerisch zu interpretieren.


Eine Live-Performance mit dem Titel „Fichtenbestattung“ eröffnete die Ausstellung.

Die Bestattung eines von Borkenkäfern befallenen 11 Meter hohen Baumes ist und war sicherlich ein Unikat und kann durchaus kontrovers diskutiert werden. Eins ist sicher: „Eine derartige Performance wird man auch auf einer Biennale in Venedig nicht so schnell zu sehen bekommen“, führt Prof. Judith Huemer aus. Pater Engelbert begann die Andacht mit einem Zitat aus der Bibel: „Denn wenn das mit dem grünen Holz geschieht, was wird dann erst mit dem dürren werden?" und ging auf den vom Mensch verursachten Klimawandel und die Umweltverschmutzung ein. Dieser Satz lässt Raum für Interpretationen. Durch den Klimawandel wird der Borkenkäferbefall der Fichte angeheizt, und auch die Monokulturen in den Wäldern erleichtern seine Ausbreitung. Der dänische Kunststudent Benjamin Ben Amotz entwickelte dieses außergewöhnliche Kunstprojekt und arbeitete mehrere Wochen vor Ort an der Umsetzung, unterstützt durch die tatkräftige lokale Bevölkerung. Die Live-Performance mit zahlreichen Teilnehmenden war ein besonderes Ereignis mit starker Symbolkraft.

Das steirische Forstmuseum Silvanum erzählt die Geschichte der österreichischen Forstwirtschaft und zeigt Sammlungsobjekte aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Dabei sollen sowohl kulturhistorische Zusammenhänge sichtbar gemacht als auch nachhaltige und umweltbewusste Herangehensweisen präsentiert werden. Nun ist es um eine beeindruckende Sonderausstellung reicher.


„zwischenwurzeln" bringt den dritten Stock zum Glänzen.

Die Sonderausstellung ist vom 24. Juni bis 31. Oktober 2023 immer von Mittwoch bis Sonntag im Forstmuseum Silvanum zu bewundern. Das Museumsteam und die KLAR! Natur- und Geopark Steirische Eisenwurzen ziehen bereits seit längerem an einem Strang und freuen sich auf zahlreiche Besucherinnen und Besucher.

Studierende des Fachbereichs Installation und Intervention an der Akademie der bildenden Künste Wien, unter der Leitung von Judith Huemer und der Mitwirkung von Tobias Pilz, haben sich auf Einladung des Forstmuseums Silvanum und des KLAR! Natur- und Geopark Steirische Eisenwurzen mit der Region und den Folgen des Klimawandels auseinandergesetzt. Die Ausstellung "zwischenwurzeln" zeigt Werke, die die Beziehungen zwischen Mensch und Natur ausloten und Vorstellungen einer zukünftigen Version des Lebens entwerfen. Dabei wird ein Dialog zwischen den historischen Sammlungsobjekten des Museums und den zeitgenössischen Ausdrucksformen der Studierenden geschaffen.


Ein Ausschnitt aus der Ausstellung "zwischenwurzeln:

Eine Fichte, deren Gattung in Österreich aufgrund des Klimawandels unter Druck steht, wird von Andreas Sahl Andersen in einem Kühlschrank konserviert und so vor der Klimaerwärmung geschützt. Das System bleibt jedoch weiterhin von Stromversorgung abhängig, symbolisiert durch die Nabelschnur des Elektrokabels. Theo Bartenberger zeigt Landschaften, die in naher Zukunft versiegelt werden. Als Betonabgüsse auf den Kopf gestellt präsentiert, kehrt er den Versiegelungsprozess physisch um. Die Fressspuren des Borkenkäfers dienen Inessa Saarits als Ausgangspunkt für die Formfindung in ihren Arbeiten. Die Zerstörungsarbeit des Insekts wird zur Grundlage neuer Konzepte. Die Notwendigkeit, unsere Position zur Natur zu überdenken, wird in allen Arbeiten betont. Absurd erscheinende Ansätze werden dabei nicht ausgeschlossen. Anders Denken wird radikal gedacht.


Zum Fachbereich Installation und Intervention:

Der Fachbereich Kunst mit erweiterter malerischer Raum - Aktion/Skulptur/Installation im öffentlichen Raum, oder kurz Installation und Intervention an der Akademie der bildenden Künste Wien, wird von Judith Huemer geleitet, unter Mitwirkung von Tobias Pilz. Das Projekt "Wald:Klima meets Kunst" wird vom Land Steiermark unterstützt.

Studierende: Andreas Sahl Andersen, Jacob Bartmann, Theo Bartenberger, Benjamin Ben Amotz, Dennis Bernhart, Miao Fangping, Gwiyeon Han, Hannah Heiermann, Sunggu Hong, Da Hye Hyun, Hanne Jannasch, Tzu-Yu Lin, Julian Mack, Lam Lam O, So Young Park, Helene Payrhuber, Luis Penn, Claude Persichetti, Pål Rees, Inessa Saarits, Daphne von Schrader

http://intervention.akbild.ac.at


„zwischenwurzeln“
Ausstellungsdauer: 24. Juni – 31. Oktober 2023,
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag von 10.00 bis 17.00 Uhr
Forstmuseum Silvanum, Großreifling 33, 8931 Landl, Steiermark
https://forstmuseum.at/

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