Der erste Schritt für Naturparke, um aktiv gegen Lichtverschmutzung vorzugehen, ist die Entwicklung einer umfassenden Beleuchtungsstrategie. Hierbei geht es darum, im eigenen Bereich sowie in enger Zusammenarbeit mit den betroffenen Gemeinden einen Licht-Management-Plan (LMP) zu erarbeiten.
Dieser Plan sollte als schriftliches Leitbild dienen und verbindliche Richtlinien für den Einsatz von Außenbeleuchtung im Naturpark und den angrenzenden Ortschaften festlegen. Zu den Kernelementen eines solchen LMP gehören beispielsweise Vorgaben zur Abschirmung von Leuchten, um Streulicht zu minimieren, sowie Empfehlungen für warmweißes Licht mit geringen Blauanteilen. Auch die Definition von Betriebszeiten, nach denen die Beleuchtung reduziert oder ganz abgeschaltet wird, ist ein wichtiger Aspekt.
Zusätzlich sollte der Plan Maßnahmen zur Lenkung von Besucherströmen und Regelungen für temporäre Beleuchtungsanlagen, etwa bei Veranstaltungen, enthalten. Ein mehrstufiger Zeitplan, der kurzfristige (5 Jahre) und langfristige (10+ Jahre) Ziele definiert, hilft bei der schrittweisen Umsetzung der Strategie. Naturparke können hier eine koordinierende Rolle einnehmen und die Gemeinden dabei begleiten, ihre Beleuchtung nach den Kriterien des LMP zu optimieren. Die Grundlage für eine solche Beleuchtungsstrategie kann variieren und schlägt sich im Impact/Aufwand nieder.
hoher Impact & Aufwand
- Kriterien von ÖNORM O 1052 sowie von Nachtlandschaftsschutzgebieten als Grundlage für Beleuchtungsstrategien und LMPs (Naturpark -> Dark Sky Parks; Gemeinden -> Dark Sky Communities)
- Miteinbeziehung von Besucherlenkung, Öffentlichkeitsarbeit und Kooperationen
- Entwicklung einer Zukunftsplanung
- Verabschiedung von Gemeinderatsbeschlüssen
mittlerer Impact & Aufwand
- Grundlage eines LMP ist die ÖNORM O 1052; wo möglich werden einzelne Verschärfungen getroffen, speziell nahe und in ökologisch sensiblen Gebieten
- Zukunftsplanung und Unterstützungserklärungen
geringer Impact & Aufwand
- ÖNORM O 1052 als Grundlage für die technische Nutzung von Außenbeleuchtung in Naturparken und Gemeinden
Ein Plan für die Zukunft
Gemeinsam mit den Naturpark-Gemeinden war es der Naturpark Attersee-Traunsee, der eine Initiative für eine Beleuchtungsstrategie entwickelte. Dieser 9-Punkte-Plan war die Grundlage für die Zertifizierung als internationaler Sternenpark und beinhaltet Vorgaben zur technischen Nutzung von Außenbeleuchtung. So sind z. B. Abschirmungsverhalten, Farbtemperatur oder beleuchtete Schilder durch Grenzwerte geregelt. Auch sind Aktivitäten für Besucher*innen sowie temporäre Beleuchtungen Teil des Beschlusses.