Ein Uferabschnitt des Weißbachs wird mit regionalen Wildblumenarten renaturiert – die Naturpark-Schule Weißbach hilft tatkräftig mit. Das Engagement und die gute Zusammenarbeit der Naturpark-Schule mit dem Naturpark Weißbach hat schon eine lange Tradition. 2018 wurde ein ganz besonderes, gemeinsames Projekt gestartet: Die Renaturierung des neuen Bachufers in Weißbach.
Mit Unterstützung des Pinzgauer Schutzgebietsbetreuers Andreas Scharl soll wertvolles und artenreiches Wiesensaatgut im Uferbereich ausgebracht werden. Das Saatgut stammt aus dem „Wild und Kultiviert“-Projekt, welches unter dem Motto „Regionale Vielfalt säen“ steht. Die Samen wurden direkt aus der Region geerntet und dann vor Ort mit den Kindern zu einer Saatgutmischung vermengt.
Die Aussaat der neuen Wildblumenkultur am Weißbach war der Höhepunkt des Tages. Bereits gut geschult durch vorangegangene Exkursionen und Unterrichtsstunden wissen die Kinder um die Notwendigkeit von bunten, artenreichen Blumenwiesen als Nahrungsquelle für zahlreiche Insektenarten. Umso tatkräftiger wurde mit angepackt, als es darum ging, den Faltern und Wildbestäubern einen Uferabschnitt am Weißbach zur neuen Festtafel umzugestalten.
Dazu wurde vorbereitend der Oberboden mit Grasnarbe abgetragen und der neue Horizont mit Flussschotter durchmischt Die SchülerInnen waren in Kleingruppen mit Kübeln auf der teilweise steilen Uferböschung stetig auf und ab unterwegs, um für eine flächendeckende Einsaat zu sorgen. Mit viel Begeisterung und ganzem Einsatz blieb das Lernen bei diesem Projekt auch nicht auf der Strecke: denn die Kinder wissen bereits gut Bescheid, dass beispielsweise der Apollofalter rote und violette Blüten bevorzugt. Die Wildblumensaat wird vielen weiteren Faltern und anderen Wildbestäubern neuen Lebensraum und Nahrung geben.
Doch warum gibt es überhaupt schon wieder eine „Baustelle” am Weißbach? Vor zwei Jahren wurde das Bachbett des Weißbachs aus der Ortsmitte heraus umgeleitet, damit das Gewässer wieder mehr Platz hat und natürlicher fließen kann. Nun kommt eine weitere Renaturierungsmaßnahme hinzu. Die Uferbereiche sind mit einer überdüngten, artenarmen Fettwiese bewachsen, wie sie leider auch hier in den Tallagen im Salzburger Land vorherrscht. Der potenzielle natürliche Boden an diesem Standort wäre allerdings viel kalkreicher und nährstoffärmer, wodurch ideale Voraussetzungen für viele gefährdete Pflanzengesellschaften bestünden. Das Ziel ist es also, das Bild der grünen, satten Wiese mit ihren vorwiegend dottergelben Blüten umzuwandeln in ein bunteres, artenreiches Blütenmeer.