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Foto: Andreas Kristl

Foto: Horst Dolak

Foto: Johannes Puch

Lebendiger Natur- und Landschaftsschutz

durch Umweltbaustellen des Alpenvereins im Naturpark Weißbachvon DDI Birgit Battocleti und Dennis Powierski

Ausgangslage

Der Österreichische Alpenverein (ÖAV) betreut in Weißbach bereits seit Jahren die Ferienwiese als Zeltplatz mit zahlreichen Projektwochen. Mit Naturparkwerdung wurde die jährliche Kooperation mit der Alpenvereinsjugend in Form einer Umweltbaustelle im Naturpark Weißbach fixiert. Ziel ist es, Jugendlichen gegen freie Kost und Logis mit Freizeitprogramm eine Woche lang die Möglichkeit sinnvoller Mitarbeit im Natur- und Landschaftsschutz zu geben. Die Arbeitsleistung der Jugendlichen unterstützt Projekte im Naturpark und vermittelt die Idee für lebendigen Natur- und Landschaftsschutz.

Eckdaten für Freiwillige

Worum geht es?
Der Naturpark Weißbach ist charakterisiert durch seine große Anzahl an Almflächen. Diese gilt es regelmäßig zu pflegen und in Stand zu halten. Würde eine regelmäßige Pflege der Flächen nicht stattfinden, würden diese verbuschen und verwalden. Das gesamte Landschaftsbild würde sich verändern und traditionelle Weideflächen und deren Nutzungs-potentiale gingen verloren. Weiterhin verfügen Almwiesen über eine besonders hohe und spezielle Biodiversität und bieten somit einen wichtigen Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen, die nur auf diesen Flächen wachsen können.

Durch das gezielte Entfernen von wuchernden Pflanzen, wie Sauerampfer oder Farne, welche von Kühen nicht gefressen werden, wird ein Lebensraum geschaffen, der von einer großen Vielzahl unterschiedlicher Lebewesen besiedelt und genutzt werden kann.

Was können die Freiwilligen tun?

Aktive Mitarbeit an Natur- und Landschaftsschutzprojekten im Naturpark bzw. im Land-schaftsschutzgebiet:

  • 2007 wirkten die Jugendlichen bei der Errichtung eines Walderlebnisweges im Naturpark Weißbach mit. 2008 stand im Fokus der Wiederherstellung ehemaliger Weideflächen auf der Gemeinschaftsalm Kammerlingalm, die im Sinne des Naturschutzplanes auf der Alm von Baum- und Strauchbestand befreit wurde. Im August 2009 wurden auf der Gemeinschaftsalm Litzlalm neben Schwendarbeiten vor allem die Rückstaumaßnahmen für eine Feuchtfläche verbessert und überarbeitet. Auch diese Maßnahme diente der Umsetzung des Naturschutzplans auf der Alm als eine Form von Vertragsnaturschutz zwischen der Naturschutzabteilung des Landes Salzburg und den Almbäuer*innen.
  • 2016 wurden am ersten Tag Aufräumarbeiten auf der Ferienwiese, dem Zeltplatz des Österreichischen Alpenvereins in Weißbach, durchgeführt. Durch Windwurf kam es zu großen Schäden, welche mit Hilfe der Jugendlichen beseitigt wurden. An den restlichen Tagen wurde auf der Kallbrunnalm geschwendet. Junge Gehölze und Farne sowie andere wuchernde Pflanzen wurden mithilfe von Sensen und Heckenscheren entfernt.

Was können die Freiwilligen mit ihrem Engagement bewirken?
Die Freiwilligen tragen einen entscheidenden Teil zur Almpflege und somit zur Erhaltung der Kulturlandschaft sowie des Naturraumes bei. Durch die Unterstützung der oftmals mühseligen und zeitintensiven Arbeiten können die Freiwilligen den Almbäuer*innen viel Zeit und Arbeit sparen, die diese dann wieder in die Bewirtschaftung derselben Flächen stecken können. Somit tragen die Umweltbaustellen neben dem Landschaftsschutz auch zur Regionalentwicklung bei. Außerdem findet durch die gemeinsame Arbeit ein Austausch zwischen den Jugendlichen und der Bevölkerung statt, der für beide Seiten bereichernde Effekte hat. Einblicke in fremde Lebenswelten und Arbeitsweisen können zur Bewusstseinsbildung dienen.

Dauer des freiwilligen Einsatzes
Die Dauer des Freiwilligeneinsatzes beläuft sich auf vier Tage Pflege- und Sanierungsarbeiten und einen Freizeittag.

Zielsetzungen und Inhalte

Jeden Sommer findet als Kooperationsprojekt von Österreichischer Alpenvereinsjugend und Naturpark Weißbach eine einwöchige Umweltbaustelle statt, die von der Naturparkver-waltung, den Grundbesitzer*innen und der Sektion Lofer aktiv unterstützt wird. Fachliche Unterstützung ist durch die Naturschutzabteilung des Landes Salzburg gesichert.  
Zielgruppe sind Jugendliche zwischen 16 und 30 Jahren aus Österreich und dem Ausland. Diese müssen nicht Mitglied im Alpenverein sein und können sich über die Homepage des ÖAV eine Umweltbaustelle aussuchen und sich dort anmelden. Dieses Jahr waren drei Flüchtlinge aus der Flüchtlingsunterkunft in Saalfelden Teil des Freiwilligenteams.
Insgesamt wurden im Naturpark Weißbach bisher acht Umweltbaustellen mit insgesamt 65 Teilnehmer*innen durchgeführt. Die erste Umweltbaustelle fand im Jahre 2007 statt.

Resümee

Die Umweltbaustellen verliefen bisher immer äußerst erfolgreich. Neben dem Spaßfaktor für die Jugendlichen, der durch abwechslungsreiche Arbeit, das gemeinsame Gruppenerlebnis sowie ein attraktives Freizeitprogramm (zum Beispiel Canyoning, Rafting oder Klettern) gegeben ist, wird durch die Umweltbaustellen ein wichtiger Beitrag zur Landschaftspflege sowie zur Regionalentwicklung geleistet. Organisation und Finanzierung werden zwischen Naturpark Weißbach, beteiligten Grundbesitzer*innen und Alpenvereinsjugend partnerschaftlich aufgeteilt, genauso wie die Betreuung und Versorgung der Freiwilligen mit Kost und Logis.

Ausblick

Das Projekt ist für 2017 wieder geplant, hinzu kommt die erstmalige Durchführung des Bergwaldprojekts in Kooperation mit dem Alpenverein im Herbst 2016.

Service-Angaben

Naturpark Weißbach • GF Birgit Battocleti
Unterweißbach 36 • 5093 Weißbach bei Lofer
Tel.: +43 (0) 65 82 / 8352 12
E-Mail: info@naturpark-weissbach.at
Website: www.naturpark-weissbach.at 

Stand: November 2016


Der Artikel wurde im Zuge des Projekts „Biodiversität durch Freiwilligenarbeit in Naturparken – Lebensräume pflegen, biologische Vielfalt erhalten, Bewusstsein schaffen“ mit Unterstützung des Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft erstellt.

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