Zum Inhalt springen

AA AA AA

Foto: goodluz/fotolia

Diplomarbeitvon Tina Schürz

Die Biodiversitätsstrategie in den Österreichischen NaturparkenAm Beispiel Obst-Hügel-Land

In der Arbeit werden einerseits die Bezeichnung Biodiversitätsstrategien (Mehrzahl), weil drei Strategien thematisiert werden und diese aufeinander aufbauen bzw. sich gegenseitig ergänzen, wie auch Biodiversitätsstrategie (Einzahl) verwendet, um im empirischen Teil und bei den Forschungsfragen effektiv kommunizieren zu können.

Zu Beginn werden die wesentlichen Begriffe (Biodiversität, biologische Vielfalt und Artenvielfalt) der Arbeit abgegrenzt. Ebenso wird auf die Vielzahl der Schutzgebietskategorien in Österreich eingegangen, um auf die Österreichischen Naturparke und den Naturpark Obst-Hügel-Land überzuleiten. Die Biodiversitätsstrategie bis 2020, welche 2011 von der Europäischen Union (EU) aufgenommen wurde, die 2014 von der österreichischen Bundesregierung implementierte Strategie Österreich 2020+ und die Biodiversitätsstrategie des VNÖ Naturparke und Biodiversität repräsentieren den zentralen Kern der Diplomarbeit.
Als weiterer theoretischer Teil wird die Akteur-Netzwerk-Theorie (ANT) bearbeitet, weil Biodiversität auf unterschiedlichen räumlichen Ebenen möglich ist und die Biodiversitätsstrategien neben Subjekten auch verschiedene Objekte betreffen. Da Biodiversität als Summe der Arten und genetischen Diversität sowie als Vielfalt einer Landschaft zu beschreiben ist, hat diese sowohl auf Menschen, als auch auf sog. nicht-menschliche Wesen (Tiere, Pflanzen etc.) Auswirkungen.

Neben einer Literatur- und Online-Recherche werden die Inhalte der Abschlussarbeit ferner mittels einer empirischen Untersuchung durchgeführt. Letztere beinhaltet einen quantitativen und qualitativen Methodenmix, wobei einerseits Fragebogen-Befragungen mit der lokalen Bevölkerung im Naturpark Obst-Hügel-Land (Liste mit 58 Betrieben und Anbieter/innen von regionalen Produkten) und andererseits Expert/innen-Interviews (aus dem Naturpark Obst-Hügel-Land, VNÖ, Politik und NGOs) anhand eines Leitfadens durchgeführt.

Die nachfolgenden Forschungsfragen wurden in der Diplomarbeit ausführlich behandelt und werden nun für diese Zusammenfassung kurz und bündig resümiert:

  • Wie zeichnet sich Biodiversität im Naturpark Obst-Hügel-Land aus?

Im Zuge der Literatur- und Recherchearbeit wurde gezeigt, dass im Naturpark Obst-Hügel-Land die Streuobstwiesen ein wesentliches Merkmal für Biodiversität sind.
Diese Forschungsfrage war auch Bestandteil der empirischen Forschung, wo ersichtlich wurde, dass sich die Befragten und Expert/innen dem Biodiversitäts-Charakteristikum Streuobstwiese im Naturpark Obst-Hügel-Land bewusst sind (hohe Akzeptanz).

  • Wie wird die Biodiversitätsstrategie im Naturpark Obst-Hügel-Land hinsichtlich aller vier Säulen umgesetzt und der Bevölkerung vertraut gemacht?

Der Naturpark Obst-Hügel-Land hat sich bereits für viele (Schutz)Projekte etc. mit Biodiversitäts-Aspekt engagiert, auch wenn diese Arbeit bis dato nicht unter dem Titel der Biodiversitätsstrategie betrieben wurde. Das heißt, dass die Biodiversitätsstrategie erst ab 2016 nach und nach in die Naturpark-Arbeit integriert und implementiert wird, was in der Zeitschrift Obsthügler, die Anfang 2016 herausgegeben wurde, den Naturpark-Bewohner/innen kommuniziert wurde. Maßnahmen, Ziele und Projekte o.ä., die unter dem Titel der Biodiversitätsstrategie angeführt sind, wurden demnach de facto bisher noch nicht umgesetzt. Wie dargelegt wurde, sind die Säulen Schutz und Bildung im Naturpark Obst-Hügel-Land bereits stark verankert. Bei den Säulen Regionalentwicklung und Erholung gibt es Aufholbedarf.

  • Wie kann im Naturpark Obst-Hügel-Land eine (noch) stärkere Bewusstseinsbildung für Biodiversität und deren Strategie vorgenommen werden?

Wie sich durch die Analyse der empirischen Methoden gezeigt hat, gibt es unzählige Verbesserungsvorschläge der Fragebogen-Befragten und Interviewpartner/innen. Zentral ist, dass sich der Naturpark Obst-Hügel-Land oder auch jeder andere Naturpark in Österreich seiner Stärken und Schwächen bewusst ist und darauf aufbauend Umsetzungsmöglichkeiten hinsichtlich der im Naturpark vorhandenen Biodiversität konzipiert. Ein weiterer Punkt ist die bereits bestehenden sechs Themenfelder (z.B. Freiwilligenarbeit oder Naturpark-Schulen und -Kindergärten) des VNÖ zu intensivieren. In der Diplomarbeit wurden Handlungsempfehlungen wie die regionalen Spezialitäten oder die Etablierung einer Arbeitsgruppe etc. vorgeschlagen.

 

Download

Die Diplomarbeit "Umsetzung der Biodiversitätsstrategien in den Österreichischen Naturparken – Am Beispiel Obst-Hügel-Land" (2017) von Tina Schürz wurde an der Universität Wien an dem Institut für Geographie und Regionalforschung: Lehramtsstudium Unterrichtsfach "Geographie und Wirtschaftskunde" verfasst und kann hier heruntergeladen werden (PDF-Download: 3,8 MB).

Top