Hört man den Ruf des Tannenhähers, dann kann man es kaum glauben. Der Tannenhäher gehört zu den Raben und die wiederum zu den Singvögeln. Der eigentliche Gesang ist unauffällig und selten zu hören. Der Ruf des Tannenhähers ist schon wesentlich bekannter. Als melodiös, wie bei einem Singvogel zu erwarten, kann man ihn wahrlich nicht bezeichnen. Er ist ein zwar lautes, aber heiseres Krächtzen, das vor allem zur Brutzeit weithin zu vernehmen ist. Mit zunehmender Erregung, etwa wenn sich ein Feind annähert, wird dieser Ruf schneller gereiht. Auch andere Tiere des Waldes verstehen diese Signale und werden so vor möglichen Gefahren gewarnt. Dem Ruf verdankt dieser auffällig weiß gesprenkelte Vogel auch einen Teil seines Namens. Die Wurzel des Wortstamms „Häher“ kommt aus dem Althochdeutschen und bedeuten „heiser schreien“ und wer den Ruft kennt, kann das nur bestätigen. Der zweite Teil des Namens bezieht sich auf seinen ureigensten Lebensraum, den Wald. Der Tannenhäher ist eng an das Vorkommen von Nadelbäumen, wie Fichten, Tannen und Zirben gebunden. In tieferen Lagen sind seine Hauptnahrung Haselnüsse, im Gebirgswald, dort wo die Zirbe vorkommt, ernährt er sich fast ausschließlich von deren Nüssen. Die Nadelbäume braucht die Zirbelkrähe, wie der Tannhäher noch genannt wird, auch für den Nestbau. Die Nester, aus mit feuchter Erde verkleisterten Ästen, Gras, Flechten und Moos, werden bereits früh im Jahr hoch im Baum, bevorzugt in Fichten, Zirben oder anderen Kiefern errichtet.