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Foto: Ewald Neffe

Foto: Gerlinde Wakonigg

Foto: Ewald Neffe

Faulbaum

Beim Faulbaum (Frangula alnus) liegt die Frage nach der Namensherkunft auf der Hand. Die Namen Faulbaum und Stinkbaum verdankt er seinem leichten Fäulnisgeruch der Rinde. Bis ins 19. Jahrhundert wurde der Faulbaum für die Herstellung von Munition gebraucht. Nebst Schwefel und Salpeter wurde für die Herstellung von Schwarzpulver nämlich auch Holzkohle verwendet, und diese wurde oft aus dem Holz vom Faulbaum gewonnen. Daher die Bezeichnung Pulverholz.

Wächst fast überall

Der Faulbaum ist ein sommergrüner Strauch, der meist nicht höher als drei Meter wird aber bei geeigneten Bedingungen auch bis acht Meter Höhe erreichen kann. Er ist fast in ganz Europa beheimatet, meist in Niedermooren, Erlenbruchwäldern und Auwäldern zu finden, wächst aber auch auf trockeneren Standorten, sofern sie gut durchlichtet und nicht zu nährstoffreich sind. Man findet ihn von der Ebene bis in mittlere Gebirgslagen.

Zum Fressen gern

Neben dem Purgier-Kreuzdorn ist der Faulbaum die einzige geeignete Nahrungspflanze, die den Raupen des Zitronenfalters munden und unverzichtbar für das Vorkommen der gelben Frühjahrsfalter sind. Wer in Garten und freier Natur also gerne Zitronenfalter haben möchte, muss sich einen Faulbaum pflanzen. Das Laub des Faulbaumes wird auch von anderen Falterarten wie dem Faulbaum-Bläuling gefressen und die Blüten werden von Bienen, Wespen, Schlupfwespen, Fliegen, Käfern und Faltern (speziell vom Kleinen Eisvogel) besucht.

Ganz gut zu erkennen

Wer sich sicher sein möchte, ob das Gehölz vor der Nase wirklich ein Faulbaum ist, dem helfen nachfolgende Merkmale. Die Blätter sind eiförmig mit auffälligen Blattnerven, die sich vor dem Blattrand bogig vereinen. Die unscheinbaren grünlich-weißen Blüten entspringen aus den Blattachseln und die Beeren sind anfangs grün, werden später rot und in der Reife schwarz-violett. Im Herbst färben sich seine Blätter gelb. Auch im Winter gibt es einige gut sichtbare Erkennungsmerkmale. Die Rinde hat weiße, strichförmige Pusteln, die Äste stehen fast waagrecht ab. Besonders charakteristisch ist die flammenartig geformte Endknospe.

Langzeitblüher

Die Hauptblütezeit des Faulbaums ist im Vollfrühling und Frühsommer, doch vereinzelte Blüten findet man auch noch bis in den Herbst hinein. Deshalb sind an einem Strauch neben den reifenden Früchten oft auch noch junge Blüten zu finden und erfreuen viele blütenbesuchende Insekten, weil ihnen der Faulbaum dank der ausgedehnten Blühphase lange Zeit als Nahrungsquelle zu Verfügung steht.

Beeren sind nicht für alle giftig

Die Beeren fallen zwischen September und Dezember bei ihrer Reife ab. Für Menschen sind sie zwar ungenießbar und giftig, von Vögeln werden sie aber gerne und risikofrei gefressen. Das erfolgt zum Beispiel durch Wacholderdrosseln und Fasane, die für eine Verbreitung unserer Faulbäume in freier Wildbahn sorgen und die Vermehrungsinitiative des wunderbar eigenartigen Gehölzes im Naturpark Dobratsch in idealer Form ergänzen.

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