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Foto: Herfried Marek

Foto: pixabay.com

Europäische Hornotter

Die Europäische Hornotter (Vipera ammodytes) wird auch Sandviper, Hornviper oder Sandotter genannt. Die bis zu 95 cm lange Schlange ist für europäische Verhältnisse sehr groß. Die Männchen werden größer als die Weibchen.Ihre Färbung variiert sehr stark. Meistens sind die Tiere grau, gelblich, oder rotbraun mit einem dunkleren Zickzack- oder Rautenband auf dem Rücken. Die Farbe dieses Bandes variiert ebenfalls von hellbraun bis schwarz. Männliche Tier sind meistens etwas heller gefärbt als die Weibchen und ihre Kopf- und Körperzeichnung ist ausgeprägter. Die Schwanzunterseite ist bei beiden Geschlechtern gelblich, rötlich oder grünlich.
Der Kopf ist dreieckig und deutlich vom Rumpf abgesetzt. Das auffällige, rundum mit kleinen Schuppen bedeckte Horn an der Schnauze ist namendgebend. Der als „drohend“ empfundene Blick der Vipern kommt von kräftig ausgebildeten Leisten über den Augen. Die Pupillen sind senkrecht schlitzförmig.

Die Hornotter ist wie alle europäischen Vipern ovovivipar, d.h. die Eier werden im Mutterleib ausgebrütet und die Jungschlangen lebend geboren. Im Frühjahr kommen so bis zu 20 Schlangen pro Muttertier auf die Welt. Zuerst ernähren sie sich von Heuschrecken und kleinen Eidechsen. Wenn sie größer werden kommen auch kleine Säugetiere und Vögel mit auf den Speiseplan. Die Sandviper geht meist am späten Nachmittag und in der Abenddämmerung auf Beutefang. Die Beutetiere werden durch einen Giftbiss getötet. Die Giftzähne sind bis zu 1 cm lang.

Sandvipern gelten als tag- und dämmerungsaktiv. Tagsüber sonnen sie sich in der Nähe ihrer Schlupfwinkel. Sie sind nicht aggressiv und versuchen vor Bedrohungen stets zu fliehen; wenn sie allerdings in die Enge getrieben werden, zischen sie und beißen zu. Der Biss ist nicht schmerzhaft und meist blutend. Todesfälle nach Vipernbissen kommen vor allem bei Kindern oder geschwächten Personen vor.
Im Winter sammeln sich Hornottern in großen Zahlen an geeigneten Überwinterungsplätzen in mehreren Metern tiefen Felsspalten und halten dort eine bis zu 6 Monate dauernde Winterruhe. Das Verbreitungsgebiet der Schlangen umfasst Norditalien, Südösterreich (Dobratsch) und spannt sich von Slowenien bis zum Kaukasus und Griechenland. Sie leben im steinigen, trockenen Buschland und lichten Wäldern. Besonders häufig findet man sie an trockenen, sonnigen Felshängen und auf Steinmauern. Entgegen ihrem Namen – Sandvipern – kommen sie nur selten auf Sandflächen vor.

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