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Foto: Franz Kovacs

Foto: A. Vorauer

Foto: Ewald Neffe

Auerhuhn

Das Auerhuhn (Tetrao urogallus) ist Europas größter Hühnervogel. Der Hahn wiegt etwa 3,5 bis 6 kg und hat eine Flügelspannweite von 90 cm. Er hat eine dunkelgrau-schwarze Färbung, einen weißen Achselfleck und ein blaugrün schillerndes Brustschild. Die Hennen sind mit ca. 1,3 bis 2,3 kg wesentlich kleiner und haben eine Flügelspannweite von nur 70 cm. Ihr Gefieder ist rostbraun bis rostgelb und weist oft schwarzgraue Sprenkel auf. Das Auerwild hat besonders im Winter stark befiederte Füße. Charakteristisch für beide Geschlechter sind die nackten, roten Rosen oberhalb der Augen, welche zur Balzzeit stark anschwellen (Balzrosen).

Der bevorzugte Lebensraum ist ein lockerer, großflächiger und reich gegliederter Mischwald mit einem hohen Anteil an Nadelhölzern sowie einem üppigen Altholzbestand. Solch lückige Althölzer lassen genügend Licht auf den Boden, wodurch ein guter Bodenbewuchs, ein reiches Insektenleben und ein günstiges Klima für die Küken ermöglicht werden. Auerwild braucht einen ganzjährigen Zugang zu Wasser und die Möglichkeit Magensteine aufzunehmen.

as Vorkommen ist vor allem von März bis Juni durch charakteristische Balzgesänge nachzuweisen. Man unterscheidet generell zwei Arten der Balz: Morgens erfolgt die Baumbalz (auf einem traditionellen Balzbaum sitzend und singend), welche im Tagesverlauf in die Bodenbalz übergeht. Die Eier (durchschnittlich 8 Stück) werden an einem geschützten Ort in eine flach gescharrte Mulde gelegt und von der Henne knapp 4 Wochen bebrütet. Das Auerhuhn ist ein hochspezialisierter Pflanzenfresser. Die Nahrung besteht im Sommer hauptsächlich aus Heidelbeerblättern, Beeren, Grassamen und jungen Sprösslingen. Im Winterhalbjahr ernähren sie sich von Nadeln und Knospen der Kiefern, Fichten, Tannen und Buchen. Die Küken ernähren sich in den ersten Wochen vor allem tierisch (Insekten), stellen sich dann jedoch allmählich auf pflanzliche Kost um.

Der Vogel ist zwar ein tagaktiver, jedoch sehr scheuer, unauffälliger Waldbewohner, dessen Bestand in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen ist. Die Ursache dafür ist eine beträchtliche Reduktion der Lebensräume. So wurden zahlreiche Mischwälder durch (Fichten-)Monokulturen ersetzt und vielschichtige, reich strukturierte Wälder in strukturarme Wirtschaftswälder umgewandelt.
Das Auerwild ist europaweit nicht gefährdet, wird jedoch in der Roten Liste Österreichs als „stark gefährdete Art“ genannt.

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