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Foto: Ewald Neffe

Foto: Gerlinde Wakonigg

Foto: Ewald Neffe

Alpen-Heckenrose

Die Alpen-Heckenrose (Rosa pendulina) zählt ganz sicher zu unseren schönsten heimischen Wildrosen. Auch ihr zweiter, gerne verwendeter deutscher Name „Gebirgs-Rose“ weist auf ihren bevorzugten Lebensraum hin. Sie schafft es als einzige Rosenart über die Baumgrenze. Wenn man es nur mit den Namen und nicht mit den Pflanzen zu tun hat, besteht ein wenig Verwechslungsgefahr mit der Alpenrose, die ebenfalls in unseren Alpen zu Hause ist. Diese zählt jedoch gar nicht zur Familie der Rosengewächse, sondern zur Familie der Heidekrautgewächse und unterscheidet sich in Aussehen und Wuchsform sehr stark von unserer Alpen-Heckenrose.

Mehr Borsten als Stacheln

Die Alpen-Heckenrose wächst strauchförmig und wird zwischen einem halben und zwei Meter groß. Im Gegensatz zu anderen heimischen Rosenarten wie der Hunds-Rose meint es unsere Alpen-Heckenrose gut mit unserer Haut. Die meist nur wenigen Stacheln sind eigentlich eher Borsten und regen bei Berührung mehr den Kreislauf an als zu verletzen. Das macht sie auch für den Garten so interessant. Oft befinden sich nur an den unteren Zweigen wenige Stacheln und damit ist sie gut von anderen Rosenarten der Gebirgsregionen zu unterscheiden. Die unpaarig gefiederten Blätter werden um die zehn Zentimeter lang und bestehen aus sieben bis elf dünnen Einzelblättchen.

Rosige Zeiten

Die Alpen-Heckenrose blüht wie die meisten ihrer Familie zwischen Juni und August. Die Blüten haben eine intensive kräftige rosa bis dunkel- purpurrote Färbung, die dem Rosenforscher schon von weitem entgegenleuchtet.

Hart im Nehmen

Die Alpen-Heckenrose ist winterhart, verträgt Temperaturen von bis zu - 33° C und ist nicht sehr wählerisch was ihren Wuchsort angeht. Sie wächst gerne an sonnigen bis halbschattigen Standorten, zum Beispiel an Bach- oder Seeufern, Gebüsch- und Waldmänteln oder in lichten Bergwäldern. Sie ist aber auch die Wildrose, die am meisten Schatten verträgt. Daher findet man sie oftmals auch in Schluchtwäldern. Die Alpen-Heckenrose bildet durch Ausläufer lockere Bestände, wächst auch gut als Hecke und kann deshalb zur attraktiven Befestigung von Hängen dienen.

Alles Hagebutte

Aus den Samen der hübschen Blüten entwickeln sich im Laufe des Sommers die Hagebutten. Sie hängen bei der Alpen-Heckenrose an langen Stielen, und sind im Gegensatz zur „normalen“ Hagebutte, die von der Hunds-Rose stammt, in der Regel länglich bzw. ei- oder flaschenförmig ausgebildet. An ihrem Ende befinden sich noch die Kelchblätter der verwelkten Blüte. Diese sind bei der Alpen-Heckenrose übrigens anders als bei den meisten Rosenarten, nämlich ganzrandig.

Die Früchte sind ab August pflückreif, schmecken aber umso süßer, je reifer sie sind. Oft bleiben die Früchte über den Winter bis zum Frühling am Strauch hängen und können dann immer noch gesammelt und genossen werden. Hagebutten sind nicht nur für den Menschen nahrhaft, auch viele Tiere wie Kolkraben, Krähen, Seidenschwänze, Tannenhäher, Birkhühner oder Füchse mögen sie sehr. Im Inneren der Frucht befinden sich übrigens viele kleine Nüsse, welche feine, wiederhakenbestückte Härchen haben und als Juckpulver den Weg in so manchen Kinderkragen gefunden haben.

Am besten verwendet man die Hagebutte allerdings kulinarisch. Sie enthält sehr viel Vitamin C und wird somit als natürliches Nahrungsergänzungsmittel bei Vitamin C-Mangel oder bei Erkältungen eingesetzt.

Vielseitige Verwendung

Die Hagebutten können zwar roh gegessen werden, am häufigsten werden sie jedoch zu Tee verarbeitet. Etwas gewitzter lassen sich die ungetrockneten Blüten für ein sogenanntes „Rosenblüten-Joghurt“ verwenden. Dazu benötigt man die doppelte Menge an Blütenblättern wie Joghurt, püriert diese und mischt sie danach sofort unter das Joghurt. Anschließend kann man es noch mit Honig oder Ahornsirup süßen. Schmeckt gut, hebt die Stimmung und stärkt die Nerven!

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