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Insekten im Boden

Klein, aber oho

Jedes Blatt, das zu Boden fällt, jedes Tier und jede Pflanze, die abstirbt, wird in seine Bestandteile zerlegt, Nährstoffe werden frei gegeben und dienen der nächsten Generation von Pflanzen als Lebensgrundlage. Zu diesem ewigen Kreislauf tragen viele verschiedenen Organismen bei, neben Asseln, Schnecken, Pilzen und Bakterien sind es eben auch Insekten, die für Bodenfruchtbarkeit wichtig sind. Gerade in der Landwirtschaft ist ein gesundes Bodenleben die Grundlage des Wirtschaftens und eines langfristig nachhaltigen Erfolgs in der Lebensmittelproduktion.

Mehr Infos zu Insekten im Boden finden Sie hier!

Was kann ich tun?

  • sorgsam und nachhaltig mit Boden und Bodenlebewesen umgehen
  • viele Grünflächen stehen lassen, so wenig Flächen wie möglich versiegeln
  • nur organischen Dünger verwenden
  • im Herbst das Laub unter Bäumen und Sträuchern liegen lassen
  • den Boden so wenig wie möglich umgraben

Ideen und Tipps

Nachfolgend finden Sie Anregungen und Projektbeschreibungen für verschiedene Aktivitäten, um Kindern und Jugendlichen Insekten im Boden näher zu bringen.

Bodentiere beobachten und bestimmen

Bildungsziele: Vielfalt der Bodenlebewesen kennenlernen, Lebensweise und Anpassungen von Bodentieren erforschen


Alter: Kindergarten, VS, NMS

Gruppengröße: Kleingruppe

Material: Licht und Wärmequelle: z. B. Steh- oder Schreibtischlampe (60 Watt Wärmelampe), Trichter, Auffangbehälter: z.B. leere Kaffeedose (sollte innen dunkel sein oder mit schwarzem Papier ausgelegt), grobmaschiges Küchensieb, Auffanggefäß aus Glas, Filterpapier


Versuchsaufbau und Arbeitsblatt (PDF-Download 0,3 MB)


Ablauf: Im Vorfeld werden gemeinsam (z.B. bei einem Spaziergang) verschiedene Bodenproben im Garten, im Wald oder auf der Wiese entnommen.

Tipp: Frischer Kompost eignet sich hervorragend.

Die Bodentiere werden mit der „Berlese-Apparatur“ gefangen (der Versuchsaufbau hierzu und ein Arbeitsblatt können über den untenstehenden Download-Link heruntergeladen werden). Bei der Berlese-Apparatur wird die Bodenprobe der Wärmestrahlung einer Lampe ausgesetzt. Die Bodentiere fliehen vor dem Licht, der Wärme und der damit verbundenen Austrocknung in immer tiefere Schichten im Trichter – bis sie schließlich in die Dose fallen.

Die Berlese-Apparatur wird gebaut und in den Auffangbehälter ein Loch geschnitten, in das der Trichter genau hineinpasst. Das Filterpapier wird befeuchtet und in das Auffanggefäß aus Glas gegeben. In das Sieb wird eine Hand voll der zu untersuchenden Bodenprobe gegeben. Dann wird das Licht eingeschaltet und der Aufbau für einige Stunden stehen gelassen.

Danach sollten einige der lichtscheuen Tierchen in das Auffanggefäß gefallen sein und können beobachtet werden.

Je nach Altersklasse können die Bodentiere mit Becherlupe (Kindergarten, VS), Binokular (VS, NMS) und/oder Mikroskop (NMS) beobachtet und erforscht werden.


Download: Praxismaterial – Bodentiere beobachten und bestimmen (PDF-Download 0,8 MB)

Einen Bestimmungsschlüssel der häufigsten Bodentiere finden Sie hier!

Wie Erde entsteht

Holzkiste mit pflanzlichen Abfällen anlegen

Bildungsziele: Kennenlernen wie aus organischen Abfällen wertvolle Rohstoffe entstehen, grundlegende Prinzipien des Humus-Kreislaufes erforschen, daran beteiligte Bodenlebewesen und deren Funktion bei der Bodenbildung kennen und verstehen lernen


Alter: Kindergarten, VS

Gruppengröße: Kleingruppe

Material: Holzkiste, pflanzliche Abfälle (Küchenabfälle von frischem Obst und Gemüse, Rasenschnitt, Grünschnitt aus dem Garten etc.)


Ablauf: Eine Holzkiste wird in halbschattiger, geschützter Lage aufgestellt. In diese werden geeignete organische Abfälle aus der Küche und dem Garten in dünnen Schichten eingelagert. Die einzelnen Schichten können dazwischen mit frischem Kompost „beimpft“ werden. Nach vier bis fünf Wochen kann die Befüllung der Holzkiste untersucht werden. Wie haben sich die Abfälle verändert? Welche Bodenlebewesen sind daran beteiligt?

 

Unterrichtsmaterialien und Bestimmungsschlüsseln zu Bodenlebewesen finden Sie hier!

Regenwurmglas

Bildungsziele: Regenwurm und Bodenbildung: genaues Wahrnehmen und Beobachten, Zusammenhänge verstehen lernen


Alter: Kindergarten, VS

Gruppengröße: Gesamtgruppe, Kleingruppen

Material: Einmachglas (ca.1 l), Sand, Komposterde, Regenwurmnahrung (frische grüne Blätter, Grashalme, Salatblätter, Kaffeesatz), Sprühflasche mit Wasser, 1-5 Regenwürmer, Tuch zum Abdecken


Ablauf: Erde und Sand werden abwechselnd in 3 bis 5 cm dicken Schichten in ein Einmachglas gegeben (gut befeuchten!). Anschließend werden ein oder mehrere Regenwürmer vorsichtig in das Glas gelegt. Das Glas wird mit einem Tuch abgedeckt und an einen kühlen Ort gestellt. Nun kann beobachtet werden, wie sich die Erdschichten durch die Aktivität des Regenwurms verändern.

Tipp: Damit sich die Regenwürmer wohl fühlen, gut darauf achten, dass die Erde feucht bleibt.

 

Weitere Informationen zum Regenwurmglas finden Sie hier!

Wie leben Bodentiere?

Bildungsziele: Erforschen der Lebensbedingungen im Boden, bewusstes Wahrnehmen und Beobachten


Alter: Kindergarten, VS

Gruppengröße: Kleingruppe

Material: Schuhschachtel, Kartonstücke, Asseln, Lampe, trockenes und feuchtes Papier


Ablauf: Asseln haben eine große bodenbiologische Bedeutung: Mit ihren kräftigen Mundwerkzeugen zerkleinern sie grobes pflanzliches Material und ihre Kotballen stellen für andere Organsimen (Folgezersetzer) Nahrung dar. Aber wie schauen eigentlich ihre Lebensbedingungen im Boden aus? In eine Schuhschachtel wird ein feuchtes Stück Papier gelegt und mit einem Stück Karton wird diese Hälfte abgedeckt. Die andere Hälfte der Schachtel wird mit einer Schreibtischlampe beleuchtet. Danach werden fünf Asseln in die Schuhschachtel gegeben und die Forscher*innen dürfen beobachten: Welche Bedingungen bevorzugen die Asseln? Licht oder Dunkelheit? Feuchte oder trockene Stellen? Wo habt ihr selbst schon Asseln beobachten können?

 

Informationen zum Versuchsaufbau finden Sie hier!

Boden in Gefahr!

Bildungsziele: Flächenverbrauch, Bodenversiegelungen und Schutzmaßnahmen


Alter: VS, NMS

Gruppengröße: Kleingruppe, Gesamtgruppe

Material: Papier, Stifte, Lupe


Ablauf: Als Detektiv*in ausgerüstet wird der Schulhof untersucht. Wo gibt es natürlichen Boden (z.B. Grünflächen)? Wo ist der Boden überall versiegelt? Dazu wird ein Lageplan vom Schulhof gezeichnet, alle betonierten und gepflasterten Flächen können schwarz, alle Flächen, auf denen Gras, Bäume und Sträucher wachsen, grün angemalt werden. Anschließend werden die grünen mit den schwarzen Flächen verglichen. Gibt es mehr Flächen mit Pflanzen oder mehr versiegelte Flächen?

Wo würden sich die Bodenorganismen wohlfühlen, was kann man verbessern?

 

Unterrichtsmaterialien zum Thema Boden finden Sie hier!

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