Zum Inhalt springen

AA AA AA

Foto: Pixabay/Hans Rohmann

Foto: Pixabay/Hans

Foto: Pixabay/Rudolf Neuberger

Tümpel und Feuchtstellen

Früher entstanden kleine stehende Gewässer auf natürliche Art und Weise an vielen Orten – Senken und Mulden in der Landschaft füllten sich nach starkem Regenfall mit Wasser. Heute sind diese Kleinlebensräume selten geworden, dabei sind die verschiedensten Lebewesen auf sie angewiesen. Besonders wertvoll ist ein Tümpel, wenn er sowohl Flachwasser- als auch Tiefwasserbereiche hat, ein unregelmäßig verlaufendes schattiges und besonntes Ufer sowie vielfältige Strukturen, wie Totholz im und am Wasser. Auch eine Bepflanzung, die heimisch und nicht üppig sein sollte, ist Teil eines wertvollen Tümpels. Ein Tümpel kann dauerhaft, oder auch nur temporär mit Regenwasser gefüllt sein.

Je nach Boden, Wasserführung und Lichtverhältnissen beherbergen Tümpel und Feuchtstellen die verschiedensten Tier- und Pflanzengesellschaften. Einige Insektenarten, wie die Gemeine Ruderwanze oder bestimmte Wasserkäfer leben ihr ganzes Leben unter Wasser, andere wie Libellen oder Köcherfliegen leben nur in bestimmten Entwicklungsstadien im Wasser. Während die Larven der Plattbauchlibelle sich unter Wasser tummeln, fliegen die erwachsenen Tiere nach Insekten jagend über das Gewässer.

Tümpel und Feuchtstellen sind bei Amphibien, wie dem Grasfrosch oder dem Teichmolch beliebte Laichplätze. Ein besonderer Gast ist die Gelbbauchunke, die zur Laichzeit Tümpel, z. B. mit Wasser gefüllte Wagenspuren entlang eines unbefestigten Weges, aufsucht. Gelegentlich sind auch Reptilien, wie die Ringelnatter an diesen wertvollen Kleinlebensräumen zu finden. Für Vögel, wie das Blässhuhn und Säugetiere, wie die Wasserspitzmaus bieten Tümpel die perfekten Tränk- und Badegelegenheiten und insektenfressende Tiere finden hier Nahrungsreserven. Somit spielt jede kleine Feuchtstelle und jeder kleine Tümpel eine wichtige Rolle im gesamten Ökosystem, als Trittsteinbiotop oder als eigener Lebensraum.

Hier geht’s zu unserem Erklär-Video zur Anlage eines Tümpels!

Beobachtungsaufgaben und erlebnispädagogische Aktivitäten

An Tümpeln lässt sich eine Vielfalt an unterschiedlichen Lebewesen beobachten. Je nach Größe, Bodenbeschaffenheit und Lichtverhältnissen des Tümpels bzw. der Feuchtstellen können unterschiedliche Beobachtungsaufgaben mit Kindern und Jugendlichen durchgeführt werden. Am besten eignet sich ein naturnaher, strukturreicher Tümpel mit unregelmäßigem Ufer, sowie Flach- und Tiefwasserbereichen (möglichst fischfrei). Hier wimmelt es nur so von Insekten im Wasser und an der Luft. Ein Wasserkescher oder ein großer Kübel sind bei Beobachtungen sehr hilfreich. Aber auch sehr kleine Tümpel können spannend sein, wie zum Beispiel eine mit Regenwasser gefüllte Wagenspur – entdeckt man doch hier mit etwas Glück sogar die Gelbbauchunke.

Ideen und Tipps

Amphibien und Reptilien

Für: Kindergarten, Volksschule, Mittelschule
Material: evtl. Klemmbrett, Papier, Stift
Zeitpunkt: Ende März, evtl. jährlich wiederholen
Durchführung: Am Teich werden Amphibien und Reptilien beobachtet und die Beobachtungen dokumentiert. Wenn vorhanden, werden Laichballen und -schnüre gezählt.

Beobachtugnsaufgaben:

  • Sind Laichballen und -schnürevorhanden? Wenn ja, wieviele?
  • Können Amphibien (Kröten, Frösche, Molche, Unken) und Reptilien (z. B. Ringelnattern) entdeckt werden?
  • Wenn ja, wie sehen diese aus? Schüler*innen können eine Skizze mit den wichtigsten Merkmalen anfertigen.


Hier geht’s zum Beobachtungsblatt für Kindergärten: (PDF-Download: 0,4 MB)
Hier geht’s zum Beobachtungsblatt für VS / MS: (PDF-Download: 0,4 MB)

Elegante Flugkünstler: Libellen

Für: Volksschule, Mittelschule
Material: Klemmbrett, Papier und Stift (evtl. Lupe, Libellenkescher, Fernglas)
Zeitpunkt: sonniger, warmer Tag, möglichst windstill, Anfang Juni bis Mitte September, 2 mal pro Jahr

Durchführung: Am Ufer eines Tümpels wird nach Libellen Ausschau gehalten. Die Schüler*innen dokumentieren die Anzahl der offensichtlich
unterschiedlichen Libellenarten sowie die Anzahl aller vorkommenden Individuen.

Beobachtungsaufgaben:

  • Wie viele erkennbar unterschiedliche Libellenarten können beobachtet werden? Hinweis: Wichtige Merkmale sind die Größe, Flügelfarbe und -muster, aber vor allem die Körperfärbung, da viele Libellenarten ausgesprochen bunt sind.
  • Die Schüler*innen versuchen Kleinlibellen von Großlibellen zu unterscheiden. Hinweis: Die Größe ist wichtig, aber sie unterscheiden sich auch in der Flügelhaltung. Kleinlibellen schlagen die Flügel wie ein Tagschmetterling über dem Körper zusammen, Großlibellen spreizen sie seitlich ab.
  • Wie viele Individuen pro Art können beobachtet werden? (kann auch geschätzt werden)


Hier geht’s zum Beobachtungsblatt: (PDF-Download: 0,3 MB)

Tümpelbewohner kennenlernen: Die Eimermethode

Für: Mittelschule
Material: Kübel, evtl. Klemmbrett, Papier und Stift
Zeitpunkt: April bis September
Durchführung: Die Schüler*innen tauchen einen Kübel in das Wasser ein und versuchen die Tiere, die sich im Kübel befinden, zu
bestimmen. Das kann 5 bis 10 mal an unterschiedlichen Stellen durchgeführt werden.

Tipp: Am besten jene Stellen wählen, an der Wasserpflanzen in den Tümpel hineinragen!

Beobachtungsaufgaben:

  • Wie viele Tiere befinden sich im Kübel?
  • Wie viele unterschiedliche Tiere befinden sich im Kübel?
  • Welches Tier ist ein Räuber?

Flotter Tänzer: Wasserläufer

Für: Kindergarten Volksschule
Material: keines
Zeitpunkt: Mai bis Oktober
Durchführung: Am Ufer eines Tümpels werden Wasserläufer beobachtet.

Beobachtungsaufgaben:

  • Ist der Wasserläufer ein Insekt? Zu welcher Gruppe/Ordnung gehört er? (Antwort: Ja, zu den Wanzen)
  • Wieso können Wasserläufer auf dem Wasser laufen?
  • Was fressen Wasserläufer?
  • Was machen Wasserläufer? Beobachte sie beim Beutefang und bei der Paarung. Oft bilden Jungtiere und Erwachsene gemeinsam kleine Schwärme.

Wassersafari – Wer wohnt im Tümpel?

Für: Volksschule Mittelschule
Material: Wasserkescher (es gehen auch feine Plastik-Küchensiebe), Kübel, (Plastik-)Schüsseln, evtl. Terrarien-/Aquarienboxen, Lupen, Becherlupen, Nadel, Pinzette
Zeitpunkt: Mai, Juni

Durchführung: Für eine Wassersafari muss man nicht erst in fremde Länder reisen, bei unseren heimischen Tümpeln gibt es viel zu entdecken und zu erforschen!

Tiere am Wasser beobachten: Jede*r Schüler*in sucht einen Platz und beobachtet für sich das Geschehen im, am und um den Tümpel. Anschließend werden die Beobachtungen gemeinsam besprochen.

Wasser-Keschern: Die Schüler*innen dürfen mit einem Wasserkescher versuchen, Tiere im Tümpel zu fangen, zu beobachten und zu bestimmen. Die gefangenen Tiere können zum Beobachten in einen Kübel, eine Schüssel, eine Aquarienbox oder in eine Becherlupe gefüllt mit „Tümpelwasser“ gegeben werden. Wichtig: Die Tiere danach wieder freilassen!

Beobachtungsaufgaben:

  • Welche Tiere leben im, am und um den Tümpel herum? Wer lebt im Wasser? Wer lebt auf dem Wasser? Welche Tiere konnten entlang des Ufers beobachtet werden?
  • Welche Tiere sind Räuber und welche Pflanzenfresser?
  • Wer lebt dauerhaft im Tümpel und wer nur in einem bestimmtem Entwicklungsstadium (z. B. als Larve)?
  • Wer ist nur zu Besuch im oder am Tümpel?
  • Welche Geräusche sind zu hören?

Hier geht’s zum Beobachtungsblatt „Tiere am Wasser beobachten“: (PDF-Download: 0,4 MB)

Top