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Foto: Ewald Neffe

Foto: Archiv Naturpark Weißbach

Foto: Ewald Neffe

WILDE WIESEN in der Südweststeiermark erhalten

Die bunten Blumenwiesen der Südweststeiermark sind eine Bereicherung für das Landschaftsbild. Vor allem sind sie aber auch Zentren der Artenvielfalt, wenn man zum Beispiel an die Faustformel denkt: Zehn Insektenarten pro Pflanzenart.

 

Foto: RM Südwest/arthur foto

Foto: Naturpark Südsteiermark

Offene Landschaften, wie Almen, Weiden und Wiesen wurden durch die Bewirtschaftung des Menschen geschaffen. Allerdings steht die Südweststeiermark, wie viele andere Regionen Österreichs, vor einer großen Herausforderung im Bereich der Erhaltung dieser besonderen Kulturlandschaftselemente. Besonders Blumen- und Mähwiesen zählen heutzutage zu den weniger ertragreichen und meist schwer zu bewirtschaftenden Flächen und verbrachen bzw. verwalden zusehends aufgrund geringer Wirtschaftlichkeit.
 

Naturpark Südsteiermark Obmann Bgm. Reinhold Höflechner erklärt weiters, dass die landschaftliche Vielfalt der Südweststeiermark eine Besonderheit und Stärke ist, die es dringend zu erhalten gilt: „Wir werden in den nächsten 3 Jahren über die Regionalmanagement Südweststeiermark GmbH mit Projektförderungen aus dem Naturschutz und der Regionalentwicklung einen Schwerpunkt auf den Erhalt der sehr gefährdeten Blumenwiesen legen. Mit dem Pilotprojekt Landschaftspflege Südwesteiermark haben wir ein Rezept, um uns der Landschaftsveränderung und dem Artenrückgang in der Region erfolgreich entgegenzustellen“.

 

Auch die steirische Landesrätin für Natur- und Klimaschutz, Mag.a Ursula Lackner, sieht in dem initiierten Projekt viele Vorteile und Chancen für die Region, denn traditionelle Kulturlandschaften haben eine große Bedeutung für den Menschen. Neben der Versorgungs- und Freizeitfunktion haben sie auch eine große wirtschaftliche Bedeutung und sorgen für Arbeitsplätze in der Landwirtschaft und im Tourismus. Ganz sicher unbezahlbar ist ihre ökologische Funktion als letzte intakte Lebensräume für Pflanzen und Tiere.

 

LRin Lackner betont: „Intakte Natur- und Kulturlandschaften sind die Grundlage für ein gutes Leben in der Region. Deshalb wollen wir gemeinsam in den nächsten Jahren noch mehr Wiesenbesitzer*innen in der Region dabei unterstützen ihre wertvollen Flächen zu erhalten und zu schützen. Die neu geschaffene WILDE WIESE Pflegeprämie gibt eine wichtige finanzielle Anerkennung für die Pflege und Mahd ihrer Blumenwiesen“.

 

Die Regionsvorsitzende Stv., LAbg. Mag.a Bernadette Kerschler, führt weiter aus: ,,Als Verantwortungsträgerin für unsere Südweststeiermark versuchen wir seit Jahren im Regionalvorstand zukunftsweisende Projekte umzusetzen. Wir haben erkannt, dass vor allem eine intakte und lebendige Kulturlandschaft die richtige Antwort auf den Arten- und Flächenverlust ist".

 

Für LAbg. Gerald Holler kann eine intakte und gepflegte Kulturlandschaft nur dort existieren, wo auch die Arbeit zur Bewirtschaftung für die Landwirt*innen wirtschaftlich lohnend ist.

 

Auch für den Obmann der Landwirtschaftskammer Leibnitz, Bgm. Zirngast ist diese Vielfalt nur dann möglich, wenn die kleinstrukturierte Landwirtschaft mit den vielen kleineren Betrieben weiter gestärkt werden. Das gelingt einerseits über den Kauf regionaler Produkte und andererseits über die „Landschaftspflege Südweststeiermark“. Landwirtschaftliche Betriebe ab 1,5 ha werden in Zukunft noch stärker animiert werden, die ihnen zustehenden EU-Gelder über das ÖPUL Naturschutzprogramm zu beantragen.


Andrea Bund, vom steirischen Naturschutz ergänzt weiter, dass es nun für Betriebe, die nicht ÖPUL-fähig sind bzw. für Bürger*innen, die keinen landwirtschaftlichen Betrieb haben, die bereits erwähnte und nur in der Südweststeiermark erhältliche „WILDE WIESEN Pflegeprämie“ geben wird. Ähnlich den ÖPUL-Fördersätzen wird pro Hektar ein Betrag (mit Erschwerniszulage bei steiler Hanglage) zur verpflichtenden Pflege der Wiesen ausbezahlt.

 

Herbert Germuth, Vorsitzender des Tourismusverbandes Südsteiermark, will dieses Projekt auch unterstützen und bei der Vermarktung helfen, damit die Betriebe vor Ort davon erfahren, aber auch die Gäste noch bewusster die Natur unserer Erlebnisregion wahrnehmen können.

 

Regions- und Naturparkmanager Matthias Rode ist es wichtig in den nächsten Monaten die Bevölkerung zu informieren, sensibilisieren und zum Mitmachen zu animieren. Dazu wird, zusätzlich zur WILDE WIESE Pflegeprämie, eine Roadshow mit informativen und interaktiven Stationen in den Gemeinden Halt machen. Neben informativen Artikeln und speziellen Foldern, finden interessierte Bürger*innen alle Informationen auf der Homepage www.landschaftspflege-suedweststeiermark.at.


Zum Abschluss der Pressekonferenz gibt sich LRin Lackner überzeugt: „Das steirische Pilotprojekt ‚Landschaftspflege Südweststeiermark‘ ist ein wichtiger Schritt mit Vorbildcharakter. Ich wünsche allen Beteiligten alles Gute und den Südweststeirer*innen die nötige Freude und Ausdauer bei der Pflege und Mahd von unzähligen Margeriten, Glockenblumen, Flockenblumen und vielen anderen bunten Augenweiden auf ihren Wiesen“.

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