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Foto: Ewald Neffe

Foto: Archiv Naturpark Weißbach

Foto: Ewald Neffe

Tag der Biodiversität: Pressekonferenz im Zentrum für Waldpädagogik

Biodiversität ist die Vielzahl der Varianten von Leben, die in besonderer Weise geschützt werden müssen. Zur biologischen Vielfalt gehört jede Form von Leben.

Foto: Bianca Werfring

Wir leben in einer Zeit, wo sehr oft die Vielzahl an Lebensformen zu Gunsten von wenigen Interessen verdrängt wird. In der Landwirtschaft ist es sehr oft der Fall, dass ertragreiche Obstsorten oder ertragreiche Zuchttiere dazu herangezogen werden, den besten Ertrag zu kreieren aber gleichzeitig die Anfälligkeit steigt und der Bedarf an Robustheit darunter leidet.

Das Zentrum für Waldpädagogik in Schwarzenbach begeht daher den Tag der Biodiversität mit dem Aufruf, sich der zentralen Überlebensfrage der Menschheit, nämlich dem Erhalt der Artenvielfalt und dem Zulassen von einer breiten Unterschiedlichkeit zu stellen. In den Naturparken Österreichs engagieren sich viele Menschen mit ganzer Tatkraft, um die Landschaftsvielfalt zu erhalten. Der Naturpark Landseer Berge ist eine Besonderheit, weil er über zwei Bundesländer geht. Gerade hier am Standort Schwarzenbach hat man schon früh erkannt, dass man der Natur freien Raum geben muss, um eine besondere Vielfalt und Artenreichtum zu bekommen. Durch die konsequente Züchtung von Pflanzensorten und Tierrassen und die Nutzung unserer Landschaften haben bereits unsere Vorfahren eine bunte, summende Vielfalt mit tausenden Tier- und Pflanzenarten in hunderten Lebensräumen geschaffen. Mehr als die Hälfte der Lebensraumtypen hätte es ohne das Zutun des Menschen so in dieser Ausprägung nicht gegeben. Im letzten Jahrhundert nimmt aber der Mensch unverhältnismäßig viel Raum intensiv in Anspruch. Von den 136 heimischen Nutztierrassen sind 110 gefährdet. In den letzten hundert Jahren sind laut FAO weltweit 75% der Kulturpflanzenarten verschwunden. Im Gegensatz zu anderen Zeiträumen in der Erdgeschichte läuft diese Dezimierung aber 1000mal schneller ab als alles bisher Bekannte auf der Erde.

Warum mehr Vielfalt besser ist
Vergleichen wir die Artenvielfalt mit einem Kartenhaus: Wenn wir eine Karte wegnehmen, steht es vielleicht noch. Nehmen wir eine zweite heraus, vielleicht auch noch. Dann aber genügt nur eine kleine Berührung, und das Kartenhaus fällt in sich zusammen.

Wir sind oft geneigt, nur oberflächlich das Ökosystem zu beurteilen. Der majestätische Sibirische Tiger und die trolligen Eisbären zu erhalten leuchtet meist ein. Wenn wir aber die Stechmücken nicht mehr unter uns hätten, vielleicht weniger. Davon hängt aber das Überleben von Fischen, Vögeln und Fledermäusen ab.


Wie man sich das vorstellen kann
Streuobstwiesen prägen zur Baumblüte im Frühjahr das Landschaftsbild auch in der Buckligen Welt. Sie gehören in Mitteleuropa zu den Hotspots der Biodiversität. Mit dem Zusammenspiel von über 5000 Tier- und Pflanzenarten ist die Streuobstwiese ein höchst ausgeklügeltes, funktionierendes Ökosystem.

Niemand weiß ganz genau, wie viele Obstsorten es in Österreich gibt. Die Schätzungen reichen von 800 bis 2000 und jedes Jahr werden etwa 40 bisher unbekannte Sorten entdeckt. Vor allem beim Apfel, des Österreichers liebstes Obst, gibt es eine grandiose Vielfalt. Der Apfel zeigt uns aber ganz deutlich die möglichen genetischen Unterschiede innerhalb dieser Art auf.

Sich am Markt nur mit drei Sorten zu begnügen, und diese auch noch bis aus Neuseeland zu importieren, ist weder sinnvoll noch energieeffizient. Begehen wir den heutigen Tag mit Respekt vor der Natur und ihrer Vielfalt und lassen wir uns nicht von billiger Massenware beim Konsum von Nahrungsmitteln verblenden.

 

Mehr Informationen zur biologischen Vielfalt erhalten Sie im Rategeber "Biodiversität... wie bitte?" des Verbandes der Naturparke Österreichs"

 

Rückfragehinweis
OFö Ing. Heinrich Schwarz
Zentrum für Waldpädagogik und Energieeffizien im Naturpark LANDSEER BERGE
Am Keltenwall  1
2803 Schwarzenbach
Tel: 0664  27 448 48
E-Mail:  Heinrich.schwarz@aon.at

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