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Foto: Ewald Neffe

Foto: Archiv Naturpark Weißbach

Foto: Ewald Neffe

Naturschutzpläne Alm erfolgreich umgesetzt!

Mehrjährige Zusammenarbeit zwischen Almbauern und Schutzgebietsbetreuung im Naturpark Karwendel

Foto: M. Hausberger

Foto: M. Hausberger

Foto: L. Ascher

Foto: L. Ascher

Von 2018 bis 2021 wurden insgesamt sieben Naturschutzpläne auf Almen im Naturpark Karwendel umgesetzt. Mit 101 Almen bilden die Almflächen im Naturpark Karwendel einen bedeutenden Anteil der Schutzgebietsfläche und somit ist dieser Teil des Vertragsnaturschutzes ein sehr wichtiges Instrument zum Erhalt unserer besonderen Kulturlandschaft mit ihrem hohen Anteil an Biodiversität. “Der Naturschutzplan Alm ermöglicht eine Win-Win Situation für die AlmbewirtschafterInnen einerseits und die Schutzziele des Naturparks andererseits“, meint Hermann Sonntag, Geschäftsführer des Naturpark Karwendel.

 

Der Naturschutzplan Alm

Der Naturschutzplan Alm ist ein Instrument, der die Interessen und die praktischen Bedürfnisse der AlmbewirtschafterInnen mit den Schutzzielen der Naturparke vereint. Es wurden almspezifische, hochwertige und vor allem durch die BewirtschafterInnen umsetzbare Maßnahmen gemeinsam festgelegt. Alle Ergebnisse sowie Kalkulationen der Maßnahmenflächen wurden dann von einem externen Büro in einem übersichtlichen Plan verortet, der die zentrale und verbindliche Grundlage für die folgende Umsetzung darstellt. Drei Jahre lang hatten die AlmbewirtschafterInnen Zeit, die Maßnahmen plankonform umzusetzen.

 

Umsetzungsschwerpunkte

Ein Fokus der Naturschutzpläne lag auf dem sogenannten Schwenden, also der Auflichtung zugewachsener und verbuschter Almflächen durch das Entfernen von Zwergsträuchern und Stauden. Viele Arten, wie etwa das Birkhuhn, brauchen lichte und mosaikartige Flächen als Lebensräume und so konnten auf den sieben Almen insgesamt 50 ha Fläche bearbeitet werden. „Fast dreißig Jahre lang wurde auf unserer Alm keine Landschaftspflege mehr betrieben. Mit dem Naturschutzplan Alm haben wir ein Maßnahmenkonzept für drei Jahre bekommen und die Arbeit wurde zusätzlich noch fair abgegolten“, zeigt sich Bernhard Steinlechner, Obmann der Agrargemeinschaft Lalidersalm, sehr zufrieden.

Ein weiterer Schwerpunkt war das Errichten von Lesesteinhäufen und Lesesteinmauern. 17 ha Almfläche konnten im Rahmen der Naturschutzpläne entsteint werden. Sie bilden auf den Almflächen trockene Spezialstandorte auf denen sich wärmeliebende Tier- und Pflanzenarten wohlfühlen. Nicht zuletzt ging es auch um den Schutz sensibler Feuchtbiotope, die auf vielen Almen von Vertritt in Mitleidenschaft gezogen werden. Im Rahmen des Naturschutzplanes konnten 935 Laufmeter Zaun rund um Feuchtflächen gefördert werden.

 

Zahlreiche Freiwillige waren im Einsatz

Die Umsetzung der Maßnahmen ist für die AlmbewirtschafterInnen allein oft nicht zu bewerkstelligen und deshalb wurden auf vielen der teilnehmenden Almen zusätzlich Freiwilligenaktionen seitens des Naturparks organisiert. Die Freiwilligen des Team Karwendel sowie junge Freiwillige, die im Rahmen einer Umweltbaustelle auf den Almen mitgeholfen haben, leisteten etliche Stunden unbezahlter Arbeit für den Erhalt unserer Almflächen und der Biodiversität. „Das Engagement der Freiwilligen ist unglaublich und nach einem Wochenende Almpflege ist sich jeder/jede Freiwillige bewusst, welch harte und mühsame Arbeit der Erhalt unserer Almen ist“, meint Marina Hausberger, Projektleiterin des Team Karwendel, die sämtliche Maßnahmen koordiniert hat.

 

Positive Entwicklung in der Zusammenarbeit

Das Projekt hat deutlich zur Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen den AlmbewirtschafterInnen und der Naturparkbetreuung beigetragen und das Verständnis füreinander erhöht. Der Naturpark Karwendel setzt sich mit den anderen Tiroler Naturparks dafür ein, dass dieses Förderinstrument auch in Zukunft zur Verfügung steht.

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