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Foto: Ewald Neffe

Foto: Archiv Naturpark Weißbach

Foto: Ewald Neffe

Landschaften voller Recycler

Unzählige kleine Bodenlebewesen, darunter viele Insekten wie Ameisen, Springschwänze, Käfer- und Fliegenlarven, bauen totes organisches Material ab, beseitigen die Körper toter Tiere und recyceln dabei die Nährstoffe. Damit sorgen sie für einen fruchtbaren Boden und sind maßgeblich am Bodenaufbau beteiligt

Rote Waldameise, Foto: Antrey – stock.adobe.com

Foto: Ewald Neffe

Gemeiner Steinläufer, Foto: saccobent – stock.adobe.com

Foto: Ewald Neffe

Mit Unterstützung von Bund und Europäischer Union

Fällt ein Laubblatt im Herbst zu Boden, wird es, mehr oder minder schnell, in seine Bestandteile zerlegt und gänzlich abgebaut – sonst würden wir irgendwann im Laub ersticken. Die zerkleinerte Biomasse dient als Nährsubstanz, die

Pflanzen über ihre Wurzeln wieder aufnehmen, um zu wachsen und neuerlich Blätter zu bilden, die wieder zu Boden fallen – ein ewiger Nährstoff-Kreislauf. Beim Abbau der toten Pflanzenmasse sind neben Maulwürfen, Regenwürmern, Asseln, Tausendfüßern, Pilzen und Bakterien auch viele

Insekten beteiligt. Das sind vor allem Ameisen, flügellose Springschwänze und Larven von Fliegen und Käfern.

Ameisen haben für den Boden einige Vorteile: Sie zerlegen tote Tiere und führen dem Boden wieder Nährstoffe zu. Sie lockern durch ihre Gänge den Boden auf und vermischen ihn mit organischen Materialien. Springschwänze sind urtümliche Insekten und kommen oft in ungeheuren Mengen vor. Aufgrund ihrer großen Anzahl sind sie, trotz ihrer geringen Größe, ganz entscheidend an den Umsetzungs- und Zersetzungsprozessen im Boden beteiligt. So leben in einem Kubikmeter fruchtbaren Boden durchschnittlich 50.000 Springschwänze, 100 Tausendfüßer, 100 Hundertfüßer und 200 Käfer- und Fliegenlarven. Sie regulieren das Wachstum der Mikroorganismen und fördern die Humifizierung sowie die Bodenfruchtbarkeit. Fliegen- und Käferlarven fressen abgestorbene Pflanzenteile, tote Tiere oder Kotreste und leisten so einen Beitrag zur Humusbildung.

Die Möglichkeiten die Bodenorganismen zu fördern sind vielfältig (z.B. keine Pestizide, nur organische Düngung, verringerte Bodenbearbeitung, keine Bodenverdichtung durch schwere Maschinen, reichhaltige Fruchtfolgen). Eine sehr gute Strategie ist die biologische Wirtschaftsweise. Die Förderung der Bodentiere und der Bodenfruchtbarkeit sichert uns einen gesunden Boden und davon hängt nicht mehr und nicht weniger als unsere eigene Versorgung mit Lebensmitteln ab.

Die Österreichischen Naturparke engagieren sich mit zahlreichen Aktivitäten für den Schutz und Erhalt der Biodiversität – von Flächenmaßnahmen in der Landwirtschaft über Artenschutzprojekte bis hin zu speziellen Freizeitangeboten, die ein Bewusstsein für den unschätzbaren Wert der biologischen Vielfalt schaffen. Dabei fördern sie freilich auch für eine vielfältige Insektenwelt.

Hier erfahren Sie mehr über unsere tatkräftigen Recycler und wie Sie zu derem Schutz beitragen können!

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