Die 7 steirischen Naturparke wurden deshalb für 3 Jahre erstmals durch Biodiversitäts-ExpertInnen verstärkt. Mit ihrem Know-how über die biologische Vielfalt gelang es, Bewusstsein in die Bevölkerung und Naturschutz auf die Flächen zu bringen. Die Ergebnisse dieser Arbeit werden jetzt in einer reich bebilderten Broschüre vorgestellt.
Biodiversität kann nicht jeder. Mit der erstmaligen Schaffung von Arbeitsplätzen, ausschließlich um das Thema „Biologische Vielfalt“ zu forcieren, leisten die Naturparke Steiermark, unterstützt durch das zuständige Referat für Naturschutz des Landes Steiermark, absolute Pionierarbeit.
Rahmen dafür war das Projekt „Aufladung Biodiversität“ (2016–2019). Neben der Anstellung von 7 Biodiversitäts-ExpertInnen – eine/r in jedem Naturpark – setzten die Naturparke Steiermark auch mit ihren Naturpark-Botschaftergruppen (34 Naturpark-Gemeinden, 65 Naturpark-GastgeberInnen, 87 NaturvermittlerInnen, 71 Naturpark-Schulen und –Kindergärten, …) zahlreiche Aktivitäten. So gab es zwei Naturpark-Gemeinde-Gipfel, Wettbewerbe zur Biodiversität in Tourismusbetrieben, Fortbildungen für NaturvermittlerInnen, die Einrichtung einer "Biodiversität online"-Bibliothek, Aktionstage in der Landeshauptstadt Graz zu den Themen „Grünzeug von der Wiese“ und „Hirschbirne trifft Schafnase“, und jährlich den sehr beliebten „Natur wirkt!“- Reisebegleiter.
27 Naturjuwele
In diesem Projektmodul wurden besondere Lebensräume und Einzelschöpfungen der Natur auf ihre Artenvielfalt hin untersucht, mittels Steckbriefen beschrieben und als „Naturjuwele“ ausgewiesen. Alle 27 Naturjuwele liegen an Wanderwegen und sind frei zugänglich. Zu einigen dieser Orte bieten die Naturparke Führungen an.
Die Leistung der Biodiversitäts-ExpertInnen
Die Biodiversitäts-ExpertInnen setzten insgesamt 54 Naturschutz-Projekte um. Lebensraumbezogene Projekte zielten u. a. auf die Erhaltung von Lärchenweiden, die Gewinnung von Saatgut aus Naturwiesen, die fachgerechte Pflege von Almen oder die Renaturierung von Hochmooren ab. Artenschutz war großgeschrieben, wenn es um die Vermeidung von Vogelschlag an Bushaltestellen, das Aufspüren des Juchtenkäfers oder die Schaffung bunt blühender Bienenweiden auf öffentlichen Grünflächen ging. Bei Aktionen, wie der Eindämmung von Neobiota ging es gemeinsam ans Werk und Österreichs erster Erlebnisweg zum Thema "klimawandeln" im Naturpark Mürzer Oberland wurde sogar durch den Bundespräsidenten eröffnet.
In 435 Exkursionen, Aktionstagen und Workshops wurde rund 35.000 Naturpark-BewohnerInnen und -Gästen der Stellenwert von biologischer Vielfalt nähergebracht. Die vielfältigen Ergebnisse der jahrelangen Arbeit mündeten in über 320 Presseberichten und (Fach-)Publikationen.
Ein externes Qualitätsmanagement stellte sicher, dass die Vorgaben der Österreichischen Biodiversitäts-Strategie in der praktischen Umsetzung konsequent eingehalten wurden.
„Mit den Biodiversitäts-ExpertInnen haben die steirischen Naturparke einen Beruf geschaffen, der eine schon lange bestehende Lücke füllt“, betont Mag.a Birgit Konecny, Leiterin der Abteilung 13 Umwelt und Raumordnung des Landes Steiermark.
Broschüre macht die Ergebnisse sichtbar
Nun werden die interessantesten Projektumsetzungen in der Broschüre „Darum brauchen wir Biodiversitäts-ExpertInnen!“ der Öffentlichkeit vorgestellt. Das druckfrische Heft gibt es kostenfrei in den regionalen Naturpark-Büros oder zum Download.
Weitere Informationen zum Projekt „Aufladung Biodiversität“ und den Aktivitäten der Naturparke Steiermark finden Sie unter www.naturparke-steiermark.at.
Die Biodiversitätsstrategie Österreich 2020+
In dieser nationalen Strategie sind 12 Ziele mit 147 Maßnahmen definiert. Die Strategie ist die Richtschnur für die Arbeit der Biodiversitäts-ExpertInnen.
Text: Alois Wilfling & Michael Braun