Die Ehnbachklamm ist bekannt als ein beliebtes Ausflugsziel für Familien, Kletterbegeisterte, Wanderer und sonstige NaturliebhaberInnen - an Wochenenden zieht es immer mehr Menschen in die Naturoase. Das macht sich durch ein zunehmendes Müllproblem sowie durch ein vermehrtes Auftreten von Feuerstellen und
Lärm bis in späte Stunden bemerkbar. Daher hat der Naturpark Karwendel in der vergangenen Saison in enger Zusammenarbeit mit der Marktgemeinde Zirl eine Reihe an Besucherlenkungsmaßnahmen umgesetzt, die vom Land Tirol kofinanziert wurden. „Wir freuen uns sehr, dass wir heuer gemeinsam viele, kleine Schritte zum Schutz der Ehnbachklamm setzen konnten und freuen uns schon auf die weitere zukünftige Zusammenarbeit“, betont Thomas Öfner, Bürgermeister der Marktgemeinde Zirl.
Die Maßnahmen im Überblick
An den Hauptzugängen der Klamm und im Staubecken wurden große Info-Tafeln
angebracht, die die BesucherInnen u.a. über seltene Pflanzen- und Tierarten vor Ort informieren und sie auf die generellen Verhaltensregeln im Naturpark Karwendel, wie amping- und Feuerverbot, hinweisen. Zudem wird mit kleineren, tirolweit einheitlichen Schildern auf die Naturgefahren, wie plötzliche Murstöße und Steinschläge, aufmerksam gemacht. Die bisher bestehende, veraltete und teils verwirrende Beschilderungen wurde entfernt.
Während der Saison waren die Ranger des Naturpark Karwendel sowie die Bergwacht vermehrt in der Ehnbachklamm unterwegs und suchten das direkte Gespräch mit den BesucherInnen, kontrollierten die naturschutzrechtlichen Nebenbestimmungen eines Highline-Probebetriebs und führten Besucherzählungen durch.
Ergänzend zur vor Ort stattfindenden Besucherlenkung wurde eine digitale Besucherlenkung initiiert. Im Internet wurde (Google, YouTube, Instagram, etc.) nach
Beiträgen, die illegale Aktivitäten bewarben, recherchiert. Mit viel Geduld und Zeitaufwand gelang es die meisten Autoren dazu zu bewegen die Artikel zu löschen oder abzuändern. Zudem wurde eine „Stopp-Geotagging“ Kampagne in den sozialen
Netzwerken gestartet, um Nachahmeffekte zu minimieren.
Ausblick
Auch in der nächsten Saison sind weitere Maßnahmen geplant, um den Konflikt
zwischen Mensch und Natur weiter zu entschärfen. Die Naturpark-Ranger und die
Bergwacht werden 2022 wieder regelmäßige Begehungen in der Ehnbachklamm
durchführen, um die BesucherInnen noch mehr für dieses Naturjuwel zu sensibilisieren
und sie zur Mithilfe zu motivieren.
„Wir wollen uns ganz herzlich bei den vielen verständnisvollen FreizeitnutzerInnen bedanken. Nur wenn wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen und verantwortungsvoll mit der Natur umgehen, können wir die Ehnbachklamm in ihrer jetzigen Schönheit langfristig erhalten“, betont Teresa Müllauer, Rangerin des Naturpark Karwendel.