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Foto: Ewald Neffe

Foto: Archiv Naturpark Weißbach

Foto: Ewald Neffe

Bagger schaufeln Liebesnest

Hochwasserschutz, Artenschutz und Wildflusslandschaft – dafür steht das LIFE Lech-Projekt, das zwischen 2016 und 2021 umgesetzt wird. Zwölf Flussbaumaßnahmen entlang des Tiroler Lechs sowie im Grenzgebiet zu Deutschland geben dem Lech seinen Raum und seine natürliche Gestaltungskraft zurück, wo einst der Mensch sein Flussbett verbaute

Forchacher Baggersee: Die östliche Buhne sowie die Kurzbuhnen am Damm zum Lech wurden rückgebaut (Foto: Baubezirksamt Reutte).

Forchacher Hängebrücke: Die Widerlager für die neue Hängebrücke werden zur Zeit fertiggestellt (Foto: Baubezirksamt Reutte).

Flussregenpfeifer mit Jungvogel und seinem Gelege am Lech (Foto: Felix Lassacher)

Während ab heuer intensiv die Umsetzung der Artenschutzprojekte im Fokus steht, sind die meisten flussbaulichen Arbeiten im Naturpark Tiroler-Lech bereits abgeschlossen. Derzeit wird noch an zwei verschiedenen Stellen gestaltet: am Forchacher Baggersee sowie im Bereich der Forchacher Hängebrücke.

 

Forchacher Baggersee

Der Forchacher Baggersee ist in den 1980er Jahren durch Schotterentnahme entstanden. Zwei mächtige Buhnen von der Zeit um 1940 haben die Ausbreitung des Lechs unterbunden. Die Entfernung der östlichen Buhne und die Abtragung der westlichen Buhne um 80 m ermöglichen es dem Lech, dieses Gebiet dynamisch zu prägen. So entstehen immer wieder neue Sand- und Kiesbänke. Die Renaturierung des Koppenbaches bietet Brut- und Lebensraum für Kleinfische, wie die Koppe. Ein eigener Flachwasserbereich wird künftig die Strukturvielfalt dieses Areals erhöhen. Der Damm zwischen See und Lech bleibt erhalten, herausgenommen werden lediglich die Kurzbuhnen.

 

Forchacher Hängebrücke

Oberhalb und unterhalb der Forchacher Hängebrücke prägen weit ausgedehnte Kies- und Sandbänke das Landschaftsbild. Der Bereich der Hängebrücke bildet jedoch ein „Nadelöhr“ für den Wildfluss Lech und die Kontinuität des einzigartigen Ökosystems wird unterbrochen. Der sanierungsbedürftige Zustand der Fußgänger-Hängebrücke über den Lech gab Anlass für diese Maßnahme. Der Neubau der Brücke ergibt nun die einmalige Möglichkeit, diese Engstelle zu entschärfen. Finanziert wird sie durch die Gemeinden Forchach, Weißenbach, Stanzach und Vorderhornbach sowie durch den TVB Ferienregion Tiroler Lechtal, den TVB Naturpark-Region Reutte und dem Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus. 45 % der benötigten Mittel werden vom LIFE Lech-Projekt gestellt. Ein Längsleitwerk wird abgetragen und mehrere Buhnen werden gekürzt. Der Waldboden in diesem Bereich wird auf Flussniveau abgesenkt und erhält somit seine ursprüngliche Funktion als Flussbett zurück. Die ungesicherte Böschung wird vom Lech selbst strukturiert. Ein ca. 7 ha großes Gebiet naturnahen Flusslebensraums wird entstehen. Dynamisch umgelagerte Wasser- und Uferzonen sowie Sand- und Kiesbänke werden das Erscheinungsbild prägen.

 

Dem Flussregenpfeifer gefällt‘s

Die neu entstehenden Sand- und Kiesbänke sind der ideale Lebensräum für den gefährdeten und geschützten Flussregenpfeifer. Er bevorzugt frisch geschaffene und fast vegetationslose Flächen. Nach der Rückkehr aus seinem Winterquartier in Afrika brütet er auf den Kiesbänken des Tiroler Lech und zieht seine Jungen auf. Die Flussbaumaßnahmen im Rahmen des LIFE Lech-Projekts schaffen somit das ideale „Liebesnest“ für den Flussregenpfeifer und die Art in ihrem Fortbestand wird gesichert.

 

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