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Foto: Ewald Neffe

Foto: Archiv Naturpark Weißbach

Foto: Ewald Neffe

Machbarkeitsstudie des Klimaforschungszentrums

Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie zum Klimaforschungszentrum Ötscher liegen vor und zeigen zukunftsweisende Lösungen für die Ötscherregion.

Foto: Michael Liebert, Niederösterreich Werbung

In einem Bürger*innenbeteiligungsprozess des Naturparks Ötscher-Tormäuer entstand 2019 die Vision, mehr Forschung und Bildung rund um den Ötscher zu etablieren. Der Naturpark hat die Idee aufgenommen und mit den Partnerorganisationen GeoSphere Austria (vorm. ZAMG) der Universität für Weiterbildung Krems und dem Planungsbüro LACON eine Machbarkeitsstudie mit dem Titel „Klimaforschungszentrum Ötscher - Klimawandel-Lösungen für den Alpinen Siedlungsraum“ erarbeitet. Finanziell unterstützt wurde das Projekt vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK).


Das Klimaforschungszentrum Ötscher ist machbar!

Mit dem „Klimaforschungszentrum Ötscher - Klimawandel-Lösungen für den Alpinen Siedlungsraum“ werden der Ötscher und sein Umland zur Forschungsregion für Auswirkungen des Klimawandels auf Biodiversität, Landnutzung und Gesellschaft entwickelt. Der Mittelpunkt des Klimaforschungszentrums wird kein Gebäude, sondern der Ötscher und die Region um den Ötscher selbst sein. Damit soll ein zukunftsweisendes Leuchtturmprojekt realisiert werden, das internationale Strahlkraft und Vorbildwirkung für den Alpenraum entfalten wird und die Erreichung von Zielen der Alpenkonvention unterstützt. Aufgabe der gegenständlichen Machbarkeitsstudie war es, aufzuzeigen, wie das Forschungszentrum etabliert werden kann, ob das Vorhaben machbar ist und welche Umsetzungsschritte und Ressourcen dafür notwendig sind. Im Abschlussbericht zur Machbarkeitsstudie kommen die Bearbeiter*innen klar zum Schluss, dass der Ötscher und sein Umland als Standort ideal sind, die Machbarkeit des Vorhabens über alle Bereiche hinweg gegeben ist und eine Realisierung des Klimaforschungszentrums Ötscher empfohlen wird.


Die Idee des Klimaforschungszentrums Ötscher adressiert dabei zwei der globalen bis lokalen Megathemen der nächsten Jahrzehnte: Klimawandel und Biodiversität. Über die Kopplung von regionaler Tatkraft und wissenschaftlicher Forschung werden praktische Lösungen erarbeitet und Antworten auf brennende Fragen der Menschen zu Klimawandel und unseren natürlichen Ressourcen beantwortet. Das Klimaforschungszentrum Ötscher wird dazu erlebnisorientierte Bildungs- und Forschungsorte zu Klimawandel und Biodiversität für die breite Bevölkerung entwickeln und der Lehre sowie der Aus- und Weiterbildung an Fachhochschulen, Hochschulen und Bildungseinrichtungen kräftige Impulse geben.


Wie die Machbarkeitsstudie zeigt, eignen sich der Ötscher und sein Umland ideal für angewandte Forschungsaktivitäten sowie die Bearbeitung von Klimathemen mit der regionalen Bevölkerung. Die so gewonnenen Ergebnisse könnten auch als Vorlage und Vorbild für andere Mittelgebirgsregionen im Alpenraum dienen. Im Zuge des Projektes hat sich dabei bestätigt, dass der Ötscher, als alles überragender „Vaterberg“, mit seinem Umland aus landschaftlich-ökologischer und wissenschaftshistorischer Sicht perfekt als Klimaforschungszentrum geeignet ist. Meteorologische Messungen in der Ötscher-Region stellen dabei eine relevante Grundlage für Forschung und Langzeitmonitoring dar.


Über 15 renommierte Forschungs- und Bildungseinrichtungen haben im Zuge der Machbarkeitsstudie schriftlich ihr Interesse am Projekt bekundet und bereits dutzende Überlegungen zu möglichen Forschungsfragen und Umsetzungsaktivitäten zu Forschung, Wissenschaftsvermittlung und Umweltbildung erarbeitet. Der Bericht der Machbarkeitsstudie gibt auch Aufschluss darüber, welche ersten Maßnahmen und Aktivitäten weitergeführt und welche Aktionen sofort begonnen werden können. Bereits für 2023 sind erste Forschungsprojekte geplant. Weiters werden begonnene Pilotaktivitäten wie die erfolgreiche Ötscherwanderung im Zeichen des Klimawandels sowie studentische Exkursionen und die Zusammenarbeit mit heimischen und externen Schulen fortgeführt.  


Ein weiterer Fokus an Forschungsaktivitäten soll unter dem Titel „Forschungslabs in Schulen, Gärten, auf Bauernhöfen und Betrieben“ Form annehmen. Engagierte Landwirt:innen der Region arbeiten in Kooperation mit dem Naturpark Ötscher-Tormäuer und Forschungseinrichtungen am Anbau unterschiedlicher Getreidesorten und Kulturpflanzen vor dem Hintergrund des Klimawandels. Schon im Jahr 2023 ist es erklärtes Ziel, ein regionales Netzwerk an „Forschungslaboren“ mit Schulen, Gärten, Bauernhöfen und Betrieben aufzubauen und eine neue Form des Wissenstourismus in der Region zu etablieren, um die regionale Wertschöpfung zu steigern.


Zusätzlich sollen erste Büroräumlichkeiten geschaffen werden, die Vernetzung mit regionalen Akteur*innen gestärkt und der Austausch mit Forschungs- und Bildungseinrichtungen vorangetrieben werden. Für den Forschungsbetrieb und die Durchführung eines Langzeitmonitorings zu Auswirkungen des Klimawandels auf die Biodiversität und den Menschen sollen meteorologische Messungen durchgeführt und die Bevölkerung zu allen Aktivitäten eingebunden und informiert werden.


Eine weitere wesentliche Aussage der Studie ist die Empfehlung, dem Klimaforschungszentrum einen langfristigen Entwicklungshorizont (> 25 Jahre) einzuräumen. Die Vollversion der Machbarkeitsstudie sowie Auszüge daraus finden sich zum Download unter: www.naturpark-oetscher.at/das-klimaforschungszentrum-oetscher

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