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Foto: Ewald Neffe

Foto: Archiv Naturpark Weißbach

Foto: Ewald Neffe

Naturparke kooperieren mit Digitize the Planet

Zeitgemäße Möglichkeiten zur Steuerung von Gästen bieten eine große Chance die Biodiversität in Naturparken vor unerwünschten Besucherströmen zu schützen. Die Zusammenarbeit mit Digitize the Planet soll hier helfen

Foto: Digitize the Planet

Foto: Digitize the Planet

Naturparke sind beliebte Reiseziele und erfreuen sich stetig wachsender Beliebtheit. Doch der Besucheransturm ist mancherorts derart gestiegen, dass es im Gelände teils zu erheblichen Schäden kommt. Problematisch ist diese Entwicklung vor allem deshalb, weil die Tier- und Pflanzenwelt in ihren Ruhezonen häufiger gestört und damit gefährdet wird.

Gezielte Besucherlenkung hilft, die Schäden in Grenzen zu halten und auch die Störungen für Wildtiere zu reduzieren. Eine besondere Chance bietet die digitale Besucherlenkung, die bereits bei der Planung von Ausflügen ansetzen kann – so wie Digitize the Planet. Aus diesem Grund sind die Naturparke Österreichs nun offizieller Kooperationspartner des Vereins. Das Ziel des Vereins Digitize the Planet e.V. ist es offizielle Regeln und Informationen zum Verhalten in Naturschutzgebieten zu digitalisieren und diese den Nutzergruppen kostenlos zu Verfügung zu stellen.

 

Digitaler Naturschutz und Besuchermanagement

Schäden an der Natur, unzufriedene Touristen und Konflikte mit den „Locals“ sind unweigerlich die Folge. Digitize the Planet und seine Partner sind überzeugt, dass das nicht vorhandene Wissen über die offiziellen Regeln und Schutz-zwecke von Schutzgebieten, nur über die Digitalisierung dieser Informationen erfolgen kann. Diese digitalen Daten ergänzen zielführend dabei die bisherigen Maßnahmen, wie Aufklärungskampagnen, Beschilderung und Ranger vor Ort.

Dazu hat der Verein eine mittlerweile voll funktionsfähige Online-Plattform geschaffen, in welcher die Regeln und Informationen in standardisierter Form gesammelt werden. Dabei wird großer Wert auf vertrauenswürdige Daten gelegt. Das bedeutet, dass Schutzgebiete nur durch zuständige und offizielle Bearbeiter verwaltet und durch diese auch die entsprechenden Satzungen hinterlegt werden. Der Verein setzt auf eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Behörden.

Die Eingabe in die Datenbank beschränkt sich dabei aber nicht auf Regelungen und generellen Informationen zu den Schutzgebieten. Hinzukommen die Schutzzwecke zu Fauna, Flora und Habitat. Diese sinnvolle Erweiterung wird im aktuellen Förderprojekt „Nudge“ des Bundesamtes für Naturschutz umgesetzt. Der Ansatz liegt darin, dass man nur schützen kann, was man auch kennt.

Nach der Erstellung eines strukturierten und maschinenlesbaren Datensatzes können Tourenportale und Navigationsdienste diese Daten aufgreifen, in ihre Systeme integrieren und an ihre Nutzer ausspielen. So wird verantwortungsvolles Handeln auf Basis von Informationen geschaffen und Outdooraktive bereits bei der Routenplanung auf die richtigen Wege/Gebiete gelenkt und mit den notwendigen Informationen versorgt.

Die mittlerweile auf über 50 angestiegene Zahl an Mitgliedern, darunter Schutzgebiete, Tourismusdestinationen, Natur- und Sportverbände sowie Unternehmen der Outdoor-Industrie aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Slowenien und Luxemburg, unterstützen den Verein. Diese Mitgliedsbeiträge bilden neben Spenden und Projektförderungen das finanzielle Fundament der Vereinsarbeit. Durch regelmäßig stattfindende Digitize DIALOGE sowie verschiedene Webinare, werden Austausch und Information des Netzwerks gefördert.

Neben dem Aufbau der Online-Plattform ist Digitize the Planet auch zunehmend kompetenter Ansprechpartner im Bereich Naturschutz und Open Street Map (OSM). Durch Teilnahmen an mehreren FOSSGIS-Konferenzen und der aktiven Mitarbeit im Arbeitskreis FOSSGIS werden weitere Kompetenzen aufgebaut.

Wissenschaftlich begleitet wird Digitize the Planet durch die Universität Bayreuth mit dem Forschungsprojekt „Digital Ranger“. Hier liegt der Forschungsschwerpunkt auf digitaler Besucherlenkung.

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