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Foto: Andreas Kristl

Foto: Horst Dolak

Foto: Johannes Puch

Errichtung einer Käferburg

im Naturpark Leiser Berge

Projektbeschreibung

Neben dem Klimawandel zählt der Biodiversitätsverlust zu den großen Krisen der Gegenwart und der Zukunft. Der starke Rückgang der Lebensräume ist einer der Hauptgründe für den Verlust der biologischen Vielfalt. Um der Biodiversitätskrise etwas entgegenzusetzen, setzen die Naturparke Österreichs aufbauend auf der „Biodiversitäts-Strategie Österreich 2020+“ das Projekt „Auf die Fläche, fertig, los!“ um.

Ziel dieses Projekts ist es, Kleinlebensräume für mehr Insektenvielfalt zu schaffen. Sieben Naturparke, die sich quer über das Land verteilen, waren in den Jahren 2022/2023 Pilot-Regionen. Es wurden unterschiedliche Biotope zusammen mit Vertreter*innen des Naturpark-Netzwerks aus ausgewählten Schulen, Gemeinden und Landwirt*innen neu geschaffen. Beispiele sind insektenfreundliche Blühstreifen, Käferburgen und Reptilieninseln.

Ein wichtiger Aspekt des Projekts ist zudem die Bewusstseinsbildung, welche speziell in Schulen verfolgt wird. Denn die geschaffenen Kleinlebensräume werden den Schüler*innen in Zukunft als Forschungsdschungel zur Verfügung stehen. Die in den Pilot-Regionen gewonnenen Erfahrungen werden Naturparken aus ganz Österreich künftig bei der Umsetzung von insektenfördernden Maßnahmen helfen.
 

Was wurde im Naturpark Leiser Berge gemacht?

Im Naturpark Leiser Berge entschied man sich, eine Käferburg zusammen mit der Naturpark-Mittelschule und der Naturpark-Gemeinde Ernstbrunn zu bauen. Es wurde somit insbesondere für totholzbewohnende Insekten wie Käfer und Hautflügler, aber auch für Holzpilze oder Reptilien ein wichtiger Lebensraum geschaffen. Eine besondere Zielart dieser Käferburg ist der Hirschkäfer.  

Eine Käferburg benötigt in der Regel mindestens eine Grundfläche von 4 m2. Die verwendeten Stämme sollten von unterschiedlichen Holzarten stammen. Dabei sollen Laubbaumarten bevorzugt werden und die Höhe der Stämme zwischen 60 bis 190 cm betragen. Eine Diversität der Stammumfänge und Zersetzungsgrade ist wünschenswert. Allgemein gilt jedoch: je dicker, umso besser und Frischholz sollte den Hauptanteil bilden.

Für den eigentlichen Bau wird eine Grube mit einer Tiefe von ca. 60 cm ausgehoben und die Stämme darin senkrecht platziert. Die Zwischenräume werden mit Erde und Holzspänen aufgefüllt und: Voilà! Ein neuer Lebensraum ist geschaffen.
 

Resümee und Ausblick

Der Bau der Käferburg war ein voller Erfolg, nicht zuletzt dank der zahlreichen Helfer*innen. Das Ausheben der Grube und die Organisation der Stämme sowie deren Zuschnitt benötigt Kenntnisse und Ressourcen. Allerdings lohnt sich der Aufwand, da der geschaffene Lebensraum einer Vielzahl an Tieren einen bedeutenden Lebensraum bietet. Die Langlebigkeit ist zudem sehr hoch, da die Stämme recht dick sind und man diese auch jederzeit erneuern kann.
 

Service-Angaben

Naturpark Leiser Berge
Hauptplatz 1 • 2115 Ernstbrunn • Tel.: 02576 / 20 341
E-Mail: info@leiserberge.com
Web: www.naturpark-leiserberge.at


Käferburg im Naturpark Leiser Berge (PDF-Download: 0,4 MB)
 

Stand: November 2023


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