Der Klimawandel ist nicht erst seit der „Fridays for Future“-Bewegung ein Thema in den Schlagzeilen. Wie aber geht der Wald bzw. der Naturpark damit um? Bäume können nicht „übersiedeln“, sie sind auf Jahrzehnte oder Jahrhunderte an ihren Standort gebunden. Welche Möglichkeiten nutzt ein Naturpark als Teil eines Forstbetriebes um den Wald klimafit zu machen? Begleiten Sie uns im Naturpark Sparbach auf einer geführten Tour. Wir zeigen Ihnen, wie vielfältig der Wald im Naturpark Sparbach aussieht und mit welchen Maßnahmen wir dem Wald helfen, auch zukünftigen Generationen als klimafitter Wald, als Wirtschafts- und Erholungswald zur Verfügung zu stehen.
Im Jahr 2017 erhielt der Gesamtbetrieb (Stiftung Fürst Liechtenstein – Forstbetrieb Wilfersdorf) den Staatspreis für Vorbildliche Waldwirtschaft verliehen. Im Jahr 2018 wurde vom Verein BIOSA das Projekt „GENial – der Wald im Klimawandel“ durchgeführt, dabei hat Susanne Käfer (Leiterin des Naturpark-Büros) maßgeblich an der Gestaltung der Begleitbroschüre mitgewirkt. Daraus entstand die Idee für den Naturpark Sparbach, diesen Themenbereich aufzubereiten und in einem ersten Schritt ein Führungsangebot zu entwickeln.
„Wald und Naturpark im Klimawandel“ stellt ein neu entwickeltes Führungsprogramm dar. Damit soll das aktuelle Thema „Klimawandel“ für die interessierten Gäste erlebbar gemacht werden. Im Rahmen dieser Führung, die entweder vom Förster des Naturparks oder von fachlich versierten WaldpädagogInnen geleitet wird, begibt sich die Gruppe auf eine Tour durch die verschiedenen Wald- und Bewirtschaftungstypen des Naturparks Sparbach. Bei ausgewählten Plätzen werden Fakten zum Klimawandel aus der Sicht der Meteorologie behandelt: Was bedeutet Klimawandel für den Wald? Die Begriffe Klimahüllen, Klimabilanz, Wasser, Temperatur und Anpassungsmechanismen werden vermittelt und erklärt. Teil des Inputs ist auch die Phänologie – die Lehre der Naturerscheinungen (was zeitigt wann?) – am Beispiel der „Fieberkurve“ des Schwarzen Holunders. Im Rahmen der Führung werden verschiedene Aufforstungsflächen besucht, dabei das Thema Baumartenwahl und Waldgenetik angesprochen und die Notwendigkeit im Naturpark eine Aufforstungsfläche einzuzäunen behandelt sowie die auf diesen Flächen anzutreffende Biodiversität erläutert.
Die Baumriesen des Naturparks stellen Bäume mit ihrem nahe des Erntezeitpunktes notwendigen Platzbedarfs dar. Hier kann auf vielfältige Weise in die Geschichte des Naturparks eingetaucht werden. Beim Besuch der Wiesenflächen, die aus naturschutzfachlicher Sicht Hotspots der Biodiversität darstellen, lässt sich hervorragend über die Biodiversität der Pflanzen- und Tierwelt diskutieren, inklusive des Themas Arten auf Wanderschaft. Vom Wäldchen auf der Dianawiese liegen Bilder aus den 60er Jahren aus dem Landesarchiv vor: ein Blick in die Vergangenheit – ein Blick in die Zukunft. Der Heuberg bietet die Möglichkeit über den Eisbruch des Jahres 2014 zu berichten: was das für den Forstbetrieb bedeutet hat und wie man mit topografischen Ungunstlagen umgehen kann. Vom Köhlerhaus kann Waldbewirtschaftung „von oben“ betrachtet werden. Der Weg über die Ruine Johannstein zurück gibt Diskussionsstoff zum Thema „Wegesicherheit und wie der Naturpark damit umgeht“. Hier kann das Verweilen unter den Baumriesen den Eindruck der Führung vervollständigen. Interessierte können vor dem Rückweg zum Ausgang noch die ehemalige Kastanienallee beim Damwild- und Muffel-Gehege aufsuchen. Als Erinnerung an diese Führung bekommen die TeilnehmerInnen eine Phänologische Scheibe und die Broschüre „GENial – Wald im Klimawandel“.