Zum Inhalt springen

AA AA AA

Foto: Andreas Kristl

Foto: Horst Dolak

Foto: Johannes Puch

Regionale Hecken & Co bereichern die Kulturlandschaft

im Naturpark Nagelfluhkettevon Carola Bauer

Projektbeschreibung

Die fortschreitende Intensivierung in den Tallagen macht auch vor der kleinstrukturierten Landwirtschaft im Naturpark Nagelflukette nicht halt. Hohe Nitratbelastungen und die häufige Mahd haben negative Folgen für die Biodiversität und die Kulturlandschaft des Naturparks. Landschaftselemente mit hoher ökologischer Bedeutung und zahlreichen Ökosystemfunktionen werden weniger. Öffentliche Flächen der Gemeinden können einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der Vielfalt leisten und als Refugien dienen. Sei es nun im Siedlungsgebiet oder auf Flächen der öffentlichen Hand, die verpachtet werden. Angelegte Blühstreifen und Wildgehölze gehören zu einer Kulturlandschaft, bereichern das Landschaftsbild und dienen der Erholung. Aspekte, denen sich die Gemeinden im Naturpark bewusst sind und die sie erhalten und fördern möchten.

Kerninhalt des Projektes, welches von Juni 2018 bis November 2020 von Interreg (Kleinprojekte) genehmigt wurde, war das Anlegen von Landschaftselementen im Naturpark Nagelfluhkette, welches von bewusstseinsbildenden Maßnahmen begleitet werden sollte. Wichtiger Aspekt des Projekts ist die Verwendung von regionalem Saatgut von Spenderflächen aus dem Naturpark sowie regionaler Wildgehölze. Wildbestände der Wildgehölze werden besammelt und vermehrt. Besammelt, gepflanzt bzw. angelegt werden die Landschaftselemente gemeinsam mit den Volksschüler*innen der Projektgemeinden.

Hierzu wurde zu Beginn gemeinsam mit dem Umweltbüro Grabher ein umfassendes Screening verschiedenster Gemeindeflächen vorgenommen. Nach einer strukturierten Suche, bei der auch bereits nach den am besten geeigneten Landschaftselementen für die jeweilige Fläche mitentschieden wurde, konnten sich insgesamt zwölf Flächen für das Projekt in den Gemeinden Sulzberg, Riefensberg und Doren etablieren. Mit Naturpark-Schulen wurden Unterrichtseinheiten so gestaltet, dass die Schüler*innen Stecklinge für unser Projekt sammeln konnten, aber auch die Hecke als speziellen Lebensraum sowie die unter-schiedlichen heimischen Sträucher kennen lernen konnten. Das Landschaftsbüro Meusburger hat sich um die Vermehrung der gesammelten Beeren und Stecklinge gekümmert.

Die verschiedenen Heckenelemente an insgesamt vier Standorten wurden im Herbst 2020 mit Hilfe der RangerInnen im Naturpark gepflanzt. Aufklärungstafeln an ausgewählten Stellen sollen für mehr Akzeptanz dieser Flächen in der Bevölkerung sorgen. Um die weiterführende Pflege sicher zu stellen, wurden Schulungen, Vorträge und Workshops für die Mitarbeiter*innen abgehalten und eine anschauliche Pflegeanleitung geschrieben.

Resümee

Durch dieses Projekt konnten Grundlagen für die künftige Arbeit des Naturparks in weiteren Naturpark-Gemeinden geschaffen werden. Gleichzeitig konnten die Naturpark-Mitarbeiter*innen durch die Zusammenarbeit mit dem Umweltbüro Grabher ausreichend Know-how erlangen, das nicht nur bei weiteren Projekten Anwendung finden kann, sondern auch als Wissen in unsere Naturpark-Schulaktionen oder Führungen mit einfließen wird. Bei diesem Projekt ist es sehr wichtig, dass sogenannte „Kümmerer“ für die Flächen festgelegt werden. Diese benötigen in den ersten drei Jahren etwas Betreuung. Beispielsweise sollte das „Unkraut“, welches durch Flugsamen in die Fläche kommt, beseitigt werden. Ansonsten werden die Arten der Magerwiesen verdrängt.

Ausblick

Die Flächen wurden nachhaltig angelegt und mit kleinen Aufklärungstäfelchen versehen. Sie sollen Vorbeigehende auf dieses Projekt aufmerksam machen und künftig bei Führungen, Workshops und Aktionen mit Schulklassen, nicht nur Kinder sondern auch Interessierte, Einheimische und Tourist*innen dazu motivieren, selbst aktiv zu werden. Das Projekt wird in unsere „Mit dem Ranger unterwegs“-Touren, sowie den Naturpark-Schulaktionen, wenn möglich, integriert. Die Konzepte, die vom Experten Markus Grabher für die Beispielflächen in den Gemeinden gefertigt wurden, dienen als Anleitung für weitere Naturpark-Gemeinden, die bereit sind, kleine Bestäuberparadiese und Heckenlebensräume zu schaffen.

Service-Angaben

Naturpark Nagelfluhkette
Projektbearbeitung: Carola Bauer
Platz 370 • 6952 Hittisau
E-Mail: vorderwald@naturpark-nagelfluhkette.eu
Web: www.nagelfluhkette.info


Regionale Hecken & Co bereichern die Kulturlandschaft im Naturpark Nagelfluhkette (PDF-Download: 0,5 MB)

Stand: Jänner 2021


Top