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Foto: Naturpark Jauerling-Wachau

Foto: Büro LACON

Foto: Naturpark Attersee-Traunsee

„RamsarReserve“

Einzigartige Managementzone im Welterbe Naturpark Neusiedler See – Leithagebirgevon Sabine Schwarz, Mag. Andrea Sedlatschek

Projektbeschreibung

„RamsarReserve“ ist eines der größten burgenländischen Naturschutzprojekte der letzten Jahre. Ziel des Projekts ist es, den herausragenden Schutz des Naturraumes auch auf dem Westufer des Neusiedler Sees zeitgemäß umzusetzen. Dabei gilt es, das Management des Gebietes an den bestehenden Schutzkategorien auszurichten und besonders die Ziele des europäischen Naturschutzes im Rahmen der beiden EU-Richtlinien (Vogelschutz- und FFH-Richt­linie) zu gewährleisten. Das Projekt entwickelt das Angebot des Welterbe Naturparks Neusiedler See – Leithagebirge weiter und baut auf bestehenden Naturerlebnisangeboten wie beispielsweise der „Wulka-Safari – Mit dem Boot durchs Schilf“ im Donnerskirchner Kanal auf.

Das Projekt basiert auf einer Zusammenarbeit aus den Partnern Land Burgenland, den Gemeinden Donnerskirchen und Purbach sowie der Stiftung Esterházy. Eine intensive Kooperation erfolgt mit dem Welterbe Naturpark Neusiedler See – Leithagebirge, dem Nationalpark Neusiedler-See - Seewinkel sowie NGOs im Bereich Naturschutz wie WWF, BirdLife und dem Naturschutzbund Burgenland. „RamsarReserve“ zielt einerseits darauf ab, die Lebensbedingungen für die Tier- und Pflanzenwelt, insbesondere der herausragenden Vogelwelt, zu sichern und zu verbessern und andererseits das Wertbewusstsein und die Wertschätzung der Bevölkerung, Kinder und Jugendlichen für diese Naturlebensräume zu sensibilisieren.

Im Rahmen des Projekts entsteht eine Managementzone von rund 900 ha im Bereich des Donnerskirchner und Alten Purbacher Kanals am Westufer des Neusiedler Sees. Erste Maßnahmen im Projekt sollen von 2016 bis 2019 umgesetzt werden. Das Projekt wird in zwei Projektteilen in der Ländlichen Entwicklung, Maßnahme Naturschutz und Maßnahme Leader, zur Förderung eingereicht. Diese Umsetzungsprojekte bauen aufeinander auf und stellen die ersten beiden Umsetzungsschritte dar. Inhalt der beiden Projekte ist einerseits die Erneuerung und Schaffung entsprechender Infrastruktur im Gebiet zur Besucherlenkung und andererseits die Erarbeitung und Umsetzung eines Naturbildungsprogrammes samt den begleitenden Maßnahmen, um die wertvollen Lebensräume und Strukturen am Westufer des Neusiedler Sees der Bevölkerung, und hier vor allem Kindern und Jugendlichen, bewusst zu machen.

Durch Umsetzung von bewusstseinsbildenden Maßnahmen, Erneuerung der Infrastruktur, Erweiterung der Ausrüstung und einer entsprechenden Besucherlenkung soll dieses Gebiet, das normalerweise für die Bevölkerung nicht zugänglich ist, in seiner Besonderheit erfahrbar und erlebbar gemacht werden. Der Schwerpunkt wird hier vor allem auf die Ausarbeitung und Umsetzung von Programmen für Kinder und Jugendliche gelegt. Dabei können u.a. die im Naturpark liegenden Naturpark-Schulen, die Neue Mittelschule Purbach und die Volksschule Jois, direkt einbezogen werden und in Folge Kooperationen mit anderen Schulen mit „Natur-Ausrichtung“ eingegangen werden.

Resümee

Das Projekt unterstützt folgende Ziele:

  • Umsetzung eines ganzheitlichen Schutzes des Lebensraumes Neusiedler See nun auch am Westufer des Neusiedler Sees in Ergänzung zum Nationalpark Neusiedler See - Seewinkel
  • Stärkung der Welterbe Naturpark-Region Neusiedler See – Leithagebirge mit den Gemeinden Jois, Winden, Breitenbrunn, Purbach und Donnerskirchen
  • Herausragender Schutz der Vogelwelt durch naturschutzfachliches Management der Schilfflächen und Einrichtung einer Jagdruhezone im Gebiet
  • Unterstützung der Betriebe und Gemeinden am Westufer bei ihrem Engagement im Naturtourismus
  • Stärkung bisheriger Aktivitäten in der Region wie der Wulkasafari in Donnerskirchen oder dem Ramsar-Zentrum in Purbach
  • Weiterentwicklung des Biosphärenparks Neusiedler See im Sinne der Sevilla-Strategie
  • Umsetzung des Natura 2000-Managements auf der Basis der Fauna-Flora-Habitat Richtlinie und der Vogelschutzrichtlinie der Europäischen Union
  • Wiederherstellung der ursprünglichen Qualitäten des Schilfgürtels als Lebensraum mit „Schluichten“ und „Ploiken“ (kleine Kanäle und Wasserflächen)
  • Bereitstellung der Flächen für wissenschaftliche Untersuchungen, internationale Forschungsprojekte, naturtouristische Exkursionen und naturnahe fischereiliche Nutzung

Ausblick

Mit der Umsetzung erster Maßnahmen im RamsarReserve kann der Schilfgürtel am Westufer des Neusiedler Sees – neben dem Nationalpark am Ostufer – als weiterer Standort für Bewusstseinsbildung für die Lebensräume des Neusiedler Sees etabliert werden. In den Folgejahren sollen im RamsarReserve weitere Maßnahmenpakete geschnürt und umgesetzt werden:

  • Maßnahmen im landseitigen Übergangsbereich – Wiederherstellung der Uferwiesen
  • Bestandsverjüngung in der aquatischen Zone im Schilfgürtel
  • Wiederherstellung von „Schluichten“ und „Ploiken“ im Schilfgürtel
  • Wissenschaftliche Begleitung
  • Aufbau eines RamsarManagers zur Abwicklung und Koordination der Projekte und Exkursionen

Service-Angaben

Welterbe Naturpark Neusiedler See – Leithagebirge · GF Sabine Schwarz
Am Kellerplatz 1 · 7083 Purbach · Tel.: +43 (0) 26 83 / 59 20
E-Mail: info@neusiedlersee-leithagebirge.at
Web: www.neusiedlersee-leithagebirge.at


Ramsar Reserve - Einzigartige Managementzone (PDF-Download: 0,4 MB)

Stand: Mai 2016


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