Ausgangspunkt dieser Initiative war ein 2015 gestartetes Projekt zur Unterstützung von Naturpark-Schulen. Das Burgenland hatte damals 20 Naturpark-Schulen, 15 Volksschulen und 5 (kleine) Neue Mittelschulen im ländlichen Raum. Das Projekt bot Fortbildung, Vernetzung und Schulentwicklungsberatung. Es wurde in Kooperation mit dem Regionalmanagement Burgenland (ARGE Naturparke Burgenland) entwickelt und durchgeführt, wurde gut angenommen und läuft mittlerweile sehr erfolgreich im fünften Jahr.
Die Stützung der Naturpark-Schulen schien uns aus zwei grundsätzlich unterschiedlichen Motiven sinnvoll:
- Da war zum einem das didaktische Motiv. Projektorientierten Unterricht (einen Unterricht, der direkt auf den das Schulgebäude umgebenden Naturpark Bezug nahm, der diese Kulturlandschaft auch als Lernraum nutzte) zu unterstützen, war für uns eine sinnvolle und lohnende pädagogische Initiative. Wir verstanden die Kulturlandschaft nicht nur als Lerngegenstand, sie war auch Lernumgebung und Impulsgeber für Lernprozesse.
- Das zweite Motiv war ein regionalpolitisches. Der ländliche Raum ist von Abwanderung bedroht. Die meisten Jugendlichen pendeln nach Erfüllung der Schulpflicht aus dem unmittelbaren Lebensraum aus, viele sogar bereits ab dem 10. Lebensjahr. Wir sahen also auch regionalpolitisch in diesem Projekt eine Chance, die regionalen Kompetenzen (Wissen, Können, Verstehen) zu stärken, so die Verbundenheit zum Lebensraum zu festigen und damit möglicherweise der späteren Abwanderung entgegenzuwirken.
Bald zeigte sich, dass halbtägige Fortbildungen den Bedarf nicht deckten. Es zeigte sich auch, dass nicht nur Lehrende an Schulen und Elementarpädagoginnen die Fortbildung gerne in Anspruch nahmen, auch die in der Naturvermittlung tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter meldeten Aus- und Fortbildungsbedarf (speziell im Bereich der schulischen Angebote) an. So entstand die Idee eines Lehrgangs, so entstand die Idee der gemischten Gruppe (Lehrpersonen, ElementarpädagogInnen und NaturvermittlerInnen in einer Ausbildungsgruppe). Weil wir besonders junge Kolleginnen und Kollegen ansprechen wollten, strebten wir die Integration dieser Ausbildung in das Studium Lehramt Primarstufe an.
Der Verband der Naturparke Österreichs war in das Projekt zur Unterstützung der burgenländischen Naturpark-Schulen von Beginn an eingebunden, die Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik war seit dem Schuljahr 2016/17 Partner in diesem Projekt, die steirischen Naturparke betrachteten unsere Initiative aufgrund der geografischen Nähe mit Interesse und Unterstützungsbereitschaft. Was lag näher, als die Umsetzung einer derart ambitionierten Idee gemeinsam anzugehen?