Der Klimawandel ist eine der größten Bedrohungen für die biologische Vielfalt. Mehr Hitzetage, Starkniederschläge, längere Trocken- und Vegetationsperioden zeichnen sich im Pöllauer Tal besonders ab, das u. a. der Factsheet „Klima im Wandel – Region Pöllauer Tal“ (ZAMG, 2017) bestätigt. Diese Steigerung belastet neben den Menschen, auch die Tier- und Pflanzenwelt in ihrem Gleichgewicht. Insekten und besonders Bienen sind durch die Ökosystemleistung Bestäubung unumgänglich für die Biodiversität. Die Folgen des Klimawandels bedeuten mehr Stress für Bienen, dies bestätigen zahlreiche Studien und auch regionale ImkerInnen. Ziel ist es, über Klimawandelanpassungs-Maßnahmen wie smarte Regenwassernutzung, Mähmanagement oder klimabewussten Einkauf den Lebensraum der Biene zu verbessern. Dies wirkt sich wiederum positiv auf die Gesundheit des Menschen aus.
Im Zuge des Projektes „Klima-Biene macht Schule“ sollen SchülerInnen über Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel aufgeklärt werden und die Zusammenhänge und Notwendigkeit eines funktionierenden Ökosystems erfahren. Dies geschieht u. a. durch Workshops mit ImkerInnen aus der Region, durch Klima-ExpertInnen sowie Exkursionen. Die Integration in den täglichen Unterricht wie auch die Herstellung von diversen Werkstücken, wie Insekten- bzw. Bienenhotels, regionaltypischen Saatgutsackerln, Bienenweidetafeln oder bio-zertifizierte Bienenwachskerzen, schaffen Aufmerksamkeit. Die fächerübergreifende Beschäftigung mit der Biene ermöglicht die Thematik Klimawandel anhand dieses beliebten und wichtigen Insektes den Kindern näher zu bringen. Neben der intensiven Partizipation der SchülerInnen wird vor allem auf die gute Einbindung der PädagogInnen geachtet, sodass es nicht bei einer einmaligen Umsetzung im Schuljahr bleibt. Das Thema Klimawandelanpassung sowie die damit im Zuge des Projekts behandelten Themen Biodiversität, klimafreundliche Ernährung, Bodenbeschaffenheit und Wasserversorgung sollen künftig als Schwerpunkte in die Unterrichtsgestaltung aufgenommen werden.
Der Verein Naturpark Pöllauer Tal hat vor Jahren einen Bienen- und Hummelschaupfad errichtet. Auf diesem Rundweg kann man an sechs Informationstafeln Wissenswertes über die Arbeitsweise dieser nützlichen Insekten erfahren. Auch die Produkte von den Bienen, wie Honig, Propolis, Gelee Royal werden dokumentiert.
Die Hummel hat eine große Bedeutung für die Bestäubung von Wild- und Nutzpflanzen. Sie ist ein gutmütiges friedliches Insekt. Hummeln haben gegenüber Bienen den Vorteil dass sie bei Schlechtwetter sowie schon bei einer Temperatur von ca. 8° Celsius flugtauglich sind. Um die Bienen und Hummeln bei ihrer Arbeit bewundern zu können, sind entlang dieses Lehrpfades je ein Bienen- und Hummelschaukasten angebracht. Wichtig für die BetrachterInnen ist es nach jeder Besichtigung die Schaukästen zu schließen.