Wer sich die Zeit nimmt, einmal in Ruhe in einer blühenden Wiese zu sitzen und einfach nur zu beobachten, dem wird auffallen, wie viele Schmetterlinge vorbeiziehen. Oft bleiben sie nur kurze Zeit an einem Ort und besuchen wenige Blüten, bevor sie weiterziehen. Sollten Sie versuchen einem Schmetterling zu folgen, so werden Sie bemerken, dass Sie häufig schon rasch daran scheitern. Auch Räubern wie Vögeln oder anderen Insekten kann es schwer fallen, einen Schmetterling bei diesem unberechenbaren, scheinbar tanzendem Flug zu fangen.
Schmetterlinge machen eine vollständige Verwandlung (Metamorphose) durch. Das bedeutet, dass aus dem Ei eine Larve – die Raupe – schlüpft, die sich meist von unterschiedlichen Pflanzenblättern ernährt, und wenn sie groß und fett genug ist, wird sie zu einer Puppe. Diese ist ein starres bewegungsloses Gebilde, das an Pflanzenteilen aufgehängt ist, in der obersten Schicht des Bodens liegt oder aber eingehüllt in einen Kokon aus Fäden irgendwo klebt. Im Inneren vollzieht sich die wundersame Verwandlung zum Schmetterling, der am Ende aus dieser Puppe schlüpft. Jedes dieser Stadien hat unterschiedliche Ansprüche an den Lebensraum. Viele Raupen sind wahre Feinschmecker und ernähren sich nur von ganz bestimmten Pflanzen. Bei den Apolloarten sind dies unterschiedliche Dickblattgewächse wie Mauerpfeffer, Fette Henne oder Rosenwurz. Diese Pflanzen kommen auf trockenen, steinigen, besonnten Flächen mit magerem Charakter wie Halbtrockenrasen aber auch Almen und alpinen Matten, auf denen auch häufig das Echte Johanniskraut zu finden ist, bis ins Hochgebirge vor. In tieferen Lagen teilen sich Apollofalter oft den Lebensraum mit Schafen, deren trockene magere Weiden ebenfalls gut für ihn geeignet sind. Der erwachsene Falter ist wiederum auf Blütenpflanzen angewiesen, die ihn mit Nektar versorgen. Besonders gerne besucht er die Blüten der Pflanzen auf denen die Raupen fressen und rote beziehungsweise violette Blüten wie Disteln, Flockenblumen und Dost.