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Foto: Ewald Neffe

Foto: Archiv Naturpark Weißbach

Foto: Ewald Neffe

Projekt Bergmahd im Naturpark Weißbach

Runde 2 für das prämierte Projekt des Alpenvereins Leogang, den Bayrischen Saalforsten und dem Naturpark Weißbach, die sich im Juli, mit der Hilfe von rund 30 Handsensen und Rechen schwingenden Freiwilligen, für den Erhalt einer artenreichen Bergwiese am Litzlsattel einsetzten.

Foto: Naturpark Weissbach

Foto: Naturpark Weissbach

Gab es früher viele Gründe für die Bewirtschaftung der hoch in den Bergen liegenden, steilen Wiesen – es wurde das Heu für das Vieh in den Bergmahdern gewonnen da viele Flächen im Tal zum Anbau von Getreide benötigt wurden oder aber zu feucht und zu sumpfig dafür waren - besteht die Notwendigkeit dieser Nutzungsart heute nicht mehr und häufig bedeutet die Mahd der Steilflächen für den Landwirt großen Zeit- und Arbeitsaufwand.
Da rückt eine „Leitn“ wie die am Litzlsattel, die etwas abseits vom Geschehen liegt, schon einmal in den Hintergrund der Aufmerksamkeit und droht zu verbuschen und infolgedessen zu verschwinden. 50 Jahre lang wurde die ca. 2 Hektar große Fläche, die sich im Besitz der Bayrischen Saalforste befindet, nicht gemäht. Bis zum Jahr 2017.
Hier wurde durch das Bergwaldprojekts des Naturpark Weißbach die Vorarbeit geleistet und fleißig geschwendet. Durch die Prämierung mit der „Brennnessel“, eine Förderaktion der Stiftung „Blühendes Österreich“ konnte 2018 das auf 10 Jahre ausgelegte Projekt „Wiederaufleben und Durchführung der Mahd einmahdiger Wiesen im Bereich Naturpark Weißbach bei Lofer“ finanziert und in weiterer Folge umgesetzt werden.
Ziel der Aktion ist neben der Erhaltung der einmähdigen Bergwiese, die wertvollen Lebensraum für eine Vielzahl an Pflanzenarten und Insekten bietet, vor allem die Einbindung der Alpenvereinsjugend, welche hierbei viel über die traditionelle Arbeitsweise der Heuernte lernen konnte. So wurde auch der Sinn für das Arbeiten in der Gemeinschaft an die Jugendlichen und Kinder vermittelt.
Das harmonische Miteinander konnte man an diesem Wochenende spüren. Auch die große Sympathie unter den Projektpartner, mit Hauptverantwortlichen Markus Mayrhofer (AV Leogang) und Thomas Zanker (Bayrische Saalforste), sowie den weiteren Beteiligten, seien es Vertreter der AV Sektion Passau, die heuer zum ersten Mal mit dabei waren, oder die Bergretter von St. Martin bei Lofer. Von 8-80; hier hilft man zusammen und möchte mit gutem Beispiel voran gehen.
Unterstützung gab es auch von den Betreuerinnen der Alpenvereins-Jugend. Unter Ihnen die Biologin Sybille Kalas, die Jung und Alt durch ihre botanischen Kenntnisse Einblicke in die Vielfalt der Pflanzen verschaffte. Hervorzuheben ist die Aufwertung der Fläche die schon nach einem Jahr sichtbar wurde; So konnten bei vorangegangener Begutachtung durch Schutzgebietsbetreuer Andreas Scharl und den Mitarbeitern des Naturparks, 71 Pflanzenarten nachgewiesen werden. Das gewonnene Heu wurde erstmals verwertet und von einem ortsansässigen Landwirt abgeholt.
Gerade weil das Miteinander ein wichtiger Bestandteil der Mahd am Litzlsattel ist wurden dann auch Sense und Rechen niedergelegt um gemeinsam in der Kaltwasserstube zu Abend zu essen und bei kühlen Getränken zu plaudern, zu scherzen und Pläne für künftige Jahre zu schmieden. An dieser Stelle gilt ein herzlicher Dank unseren Damen aus dem Küchenteam.
Dank geht aber auch an all unsere Bauern der Region, die nicht nur für ein Wochenende in der „Leitn“ stehen und mit harter Arbeit das Fortbestehen von Almen und Bergmahdern für die Zukunft ermöglichen.

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