Zum Inhalt springen

AA AA AA

Foto: Ewald Neffe

Foto: Archiv Naturpark Weißbach

Foto: Ewald Neffe

Naturschutzprojekt Glocke: Fit für die Zukunft

Blühendes Österreich unterstützt das Schutzgebiet in Finkenberg

Die Linde ist das Markenzeichen der Glocke (Foto: Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen)

Verwachsener Lindenbaum in der Glocke (Foto: Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen)

Herbststimmung in der Glocke (Foto: Hermann Muigg)

Die „Glocke“ liegt auf rund 850 m Seehöhe in der Naturparkgemeinde Finkenberg im Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen. Sie ist seit 1977 Geschützter Landschafsteil und umfasst die Tuxbachklamm mit ihrem artenreichen Schluchtwald sowie ein Waldbiotop mit seltenen, naturschutzfachlich sehr wertvollen Linden- und Buchenbeständen. Das neue Naturschutzprojekt wird von der Rewe-Stiftung „Blühendes Österreich“ mit 10.500 Euro unterstützt. Ziel ist der Schutz und die Pflege des Lindenmischwalds in der Glocke und die Schaffung artenreicher Waldränder.

Naturparkgeschäftsführer Willi Seifert berichtet begeistert: „Mit diesem Naturschutzprojekt wollen wir den Zustand dieses Biotops dauerhaft verbessern. Dabei soll der Laubwald durch die Entnahme von Fichten und das Pflanzen von Laubgehölzen gefördert und artenreiche Waldränder angelegt werden“. Die Lindenbestände aus Sommer- und Winterlinden gehören zum naturschutzfachlichen „Markenzeichen“ der Glocke. Allerdings werden sie teilweise verdrängt und sind nicht ausreichend in der bestehenden Naturverjüngung vorhanden. Die Linde soll daher gezielt gefördert werden, um diesen einzigartigen Waldtyp für die Zukunft zu erhalten. Des Weiteren sind Maßnahmen gegen das Befahren des Waldes mit Fahrrädern geplant. Im Juni startete das Naturparkteam mit der Bekämpfung des Drüsigen Springkrauts in der Glocke. Durch konsequentes Ausreißen vor der Blüte und fachgerechte Entsorgung des Pflanzenmaterials lässt sich dieser Neophyt erfolgreich eindämmen. Ein wichtiger Teil des Projektes ist die Einbindung der örtlichen Schulen im Rahmen der Umweltbildung. Unter anderem ist Ende September, Anfang Oktober auch eine Pferderückung geplant, die allen Zusehern zeigen soll, wie man mit einem speziell ausgebildeten Pferd Bäume naturschonend aus dem Wald transportieren kann.

Bürgermeister Andreas Kröll begrüßt dieses Projekt ebenfalls sehr und erklärt: “Der Gemeinde ist es ein Anliegen, den Zustand dieses Biotops dauerhaft zu verbessern und es auf diese Weise fit für die Zukunft machen.“ Waldaufseher Michael Erler hat bei der Ausarbeitung des Projektes maßgeblich mitgewirkt und gemeinsam mit der Schutzgebietsbetreuung die Maßnahmenflächen festgelegt. Mit dem Projekt soll auch das Bewusstsein und die Wertschätzung für dieses Naturjuwel in der Bevölkerung gestärkt werden. „Im Herbst 2020 stellen wir die Naturschutzmaßnahme in den Volksschulen Finkenberg und Mayrhofen vor und laden die Kinder zur Pferderückung ein. Im Frühling 2021 pflanzen wir dann mit den SchülerInnen Laubbäume und Sträucher, u.a. Linden, Bergahorn, Bergulme, Stieleiche, Vogelkirsche, Gemeiner Schneeball, Pfaffenhütchen und Heckenkirsche“, erläutert Naturparkbetreuerin Katharina Weiskopf. Vom Naturschutzprojekt werden somit neben zahlreichen Vögeln, Säugetieren und Insekten auch alle Besucher der Glocke profitieren.
 

Top