Zum Inhalt springen

AA AA AA

Foto: Ewald Neffe

Foto: Archiv Naturpark Weißbach

Foto: Ewald Neffe

"Naturpark-Pflanze des Monats" - die Deutsche Tamariske

Wer die Deutsche Tamariske in natura zu Gesicht bekommt, kann sich glücklich schätzen, denn sie ist bei uns mittlerweile sehr selten. Der Rispelstrauch, wie sie noch genannt wird, gilt als DER Maßstab für naturnahe Fließgewässer und Flusslandschaften und kann im Naturpark Tiroler Lech bewundert werden. Die Deutsche Tamariske ist ein einzigartiger Strauch mit rosa Blüten und graugrünen, schuppenförmigen Blättern – widerstandsfähig, extrem, selten und anspruchsvoll.

Foto: Naturpark Tiroler Lech

Foto: H. Marek

Bei "Tamariske" denken viele an einen Zierstrauch für den eigenen Garten oder vielleicht an die letzte Reise nach Nordafrika, wo Tamarisken an Straßenrändern zu finden sind. Unsere heimische Deutsche Tamariske ist zwar mit diesen verwandt, aber doch etwas ganz Eigenes. Sie ist ein kleiner, bodennah reich verzweigter Strauch mit rutenartigen Ästen. Die Blätter sind graugrün und dachziegelartig dem Zweig angedrückt. Damit ergibt sich eine ganz eigentümliche Wuchsform, da die Blätter aus größerer Entfernung praktisch nicht zu sehen sind und der graugrüne bis blaugrüne Farbton der Pflanze überrascht. Auffällig ist unser Strauch während der Blütezeit von Mitte Mai bis spät in den Juni hinein. Dann leuchten die langen und steif aufrecht stehenden hellrosa Blütentrauben am Ende der Zweige und Äste im Sonnenlicht. Die bestäubte Blüte wächst zu einer einen Zentimeter langen schmalen Kapsel aus, welche zur Reifezeit mehr als 100 Samen freigibt. Diese Samen tragen einen Haarschopf und sind ausgezeichnete Schirmchenflieger. Ähnlich wie bei Weiden ist die Keimfähigkeit der Samen ausgesprochen hoch, jedoch nur von kurzer Dauer und erlischt nach etwa einem Monat.

Der botanische Name unserer Pflanze "Myricaria" ist griechischen Ursprungs und bedeutet "Rispelstrauch", so auch der weniger gängige, zweite deutsche Name der Tamariske. Abgeleitet dürfte diese Bezeichnung vom altsemitischen murr sein, was "bitter" bedeutet, denn die Rinde der Pflanze schmeckt sehr bitter und wurde als gerbstoffreiche Droge eingesetzt. Der Artbeiname germanica bedeutet, dass die Pflanze ursprünglich nach einem Vorkommen in Deutschland beschrieben wurde, obgleich unsere Deutsche Tamariske von den Pyrenäen bis zur Mongolei vorkommt

Erfahren Sie mehr!

Top