Gern und oft wird die Besenheide als "Erika" verkauft – sie ist eine willkommene Pflanze in Zierbeeten, wo sie als im Herbst blühende Bodendeckerin eingesetzt wird. Aber wer genau schaut, sieht alsbald den Unterschied zwischen diesen beiden Zwergsträuchern: Die Blätter der Besenheide sind schuppenförmig übereinander liegend, wogegen bei der im Frühling blühenden Schneeheide oder Erika die Blätter nadelförmig sind und weit abstehen. Die Blüte der Besenheide täuscht uns gern, denn was da rosa blüht, sind die Kelchblätter. Die sind bei den meisten anderen Pflanzen unscheinbar und grün. Die eigentlichen Blütenblätter sind nur halb so lang und nur bei genauem Hinschauen zwischen dem Kelch zu erkennen.
Der botanische Name unserer Pflanze, Calluna, leitet sich aus dem Griechischen "kallynein" her, was "schön machen" bedeutet. Damit ist das Wohnhaus gemeint, denn früher wurden die langen und vielfach verzweigten zähen und holzigen Stängel der Besen(!)heide zu gut kehrenden Besen gebunden. Diese fegten dermaßen gut, dass selbst üble Stimmungen und böse Wünsche anderer Menschen aus dem Haus gekehrt wurden, so die Sage. In der Volksheilkunde werden die getrockneten Blüten und Blätter als harntreibender, stark entwässernder Tee eingesetzt. Da die Pflanze viele Gerbstoffe enthält, können die Blüten auch als farbgebende, stark aromatische Speisewürze eingesetzt werden.
Und weil die Besenheide so spät im Jahr blüht, geht es sich mit dem Ausreifen der Früchte heuer nicht mehr aus. Erst im kommenden Frühling öffnen sich die Kapseln und geben die winzigen Samen frei, welche vom Wind verbreitet werden.
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