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Foto: Ewald Neffe

Foto: Archiv Naturpark Weißbach

Foto: Ewald Neffe

Naturpark-Netzwerk bündelt Kräfte für gemeinsame Klimastrategie

Österreichs Naturparke formieren sich, um dem Klimawandel zu begegnen. Zusammen mit dem Land Tirol wurde nun die strategische Vorgehensweise ausgelotet.

Bergsteigerbus, Foto: DAV_Hipp_medium

Naturpark Ötztal, Foto: Herfried Marek

Mit den Augen der BesucherInnen betrachtet, zählen die Naturparke zu den schönsten Landschaften Österreichs. Doch es gibt zwei besonders große Herausforderungen für diese Natur- und Kulturlandschaften: den Rückgang der Biodiversität und den Klimawandel. Diese Veränderungen haben massive ökologische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Auswirkungen. Zudem sind beide Entwicklungen eng miteinander verwoben.

Seit Jahren setzen die 47 Naturparke gezielte Maßnahmen, um die Biodiversität zu schützen. Auch zum Klimawandel führen sie bereits Aktivitäten durch: Neben klimaschonenden Mobilitätskonzepten setzt man etwa auf intensive Bewusstseinsbildung – wie in den fünf Tiroler Naturparken. Hier ermöglicht der WÖFFI seit Jahren das Wandern mit öffentlicher Anreise. Denn dieser ganz besondere Wanderführer enthält nicht nur die schönsten und abwechslungsreichsten Touren in den Tiroler Naturparken, sondern zeigt auch, wie man dort klimaschonend hinkommt. Ein anderer Ansatz wird mit dem internationalen Projekt KlimaAlps verfolgt, an dem sich auch Österreichs größter Naturpark, der Naturpark Karwendel beteiligt. Dieses hat die Sensibilisierung der Gäste und Bevölkerung zum Ziel. Auf unterschiedliche Weise macht man dabei den Klimawandel für verschiedene Alters- und Zielgruppen in touristisch stark frequentierten Gebieten sichtbar.

Doch bislang gibt es keine österreichweit koordinierte Strategie, die aufzeigt, welchen Beitrag Naturparke in Sachen Klimawandel leisten können. Diese Lücke will der Verband der Naturparke Österreichs nun schließen. Gemeinsam mit Naturpark-Verantwortlichen aus ganz Österreich wird eine „Klimastrategie der Naturparke“ erarbeitet, die auf den Zielen nationaler und internationaler Strategien aufbaut. In dieser werden verschiedene Ansatzpunkte aufgezeigt, was diese Schutzgebiete aktiv zum Klimaschutz und zur Klimawandelanpassung beitragen können. In Tirol haben die Naturparke nun gemeinsam mit VertreterInnen der Bereiche Umwelt- und Klimaschutz des Landes Tirol diesen Erarbeitungsprozess gestartet. Dabei wurde deutlich, dass beim Thema Klimawandel die Zusammenarbeit verschiedener Bereiche unumgänglich ist, um Synergien zu nutzen, mögliche Konflikte zu bedenken und entsprechende Lösungsansätze zu entwickeln. Das große Netzwerk der Naturparke wird dabei eine zentrale Rolle spielen – von Naturpark-Guides über landwirtschaftliche Betriebe bis hin zu Kindern und Jugendlichen an Naturpark-Schulen.

Naturschutzlandesrätin LH-Stvin Ingrid Felipe begrüßt diesen Schritt: „Natur- und Klimaschutz gehen für mich Hand in Hand. Wir müssen die jeweiligen Wechselwirkungen achtsam beobachten und daraus Handlungsempfehlungen ableiten. Ein wichtiger Schritt dazu ist der jetzt vom Verband der Naturparke Österreichs gestartete Prozess hin zu einer gemeinsamen Klimastrategie für die Naturparke. Die fünf Tiroler Naturparke können dabei sicherlich ihr Know-how und die gemachten Erfahrungen aus Projekten, die auch den Klimaschutz bzw. Klimawandelanpassungsmaßnahmen zum Ziel hatten, einbringen.

 

Naturparke in Tirol – Daten und Fakten

In Österreich gibt es 47 Naturparke, fünf davon liegen in Tirol. Hier leben über 250.000 Menschen in einer der 59 Naturpark-Gemeinden. In diesen engagieren sich viele, teils ganz unterschiedliche Akteure für die wunderschönen Landschaften und die darin beheimatete Tier- und Pflanzenwelt. So gibt es alleine in Tirol insgesamt dreißig zertifizierte Naturpark-Schulen und -Kindergärten. Auch zwanzig landwirtschaftliche Betriebe in diesen Regionen arbeiten auf Grundlage einer Vereinbarung eng mit den Naturpark-Managements zusammen und schreiben Nachhaltigkeit groß. Nicht zu vergessen sind die unzähligen Personen, die in der Naturvermittlung tätig sind oder sich in den Naturpark-Büros und Vereinen engagieren.

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