Die letzten Wochen brachten in den Bergen des Mürzer Oberlandes (und nicht nur hier) einen in dieser Form noch nie dagewesenen Besucherandrang. Traumhaftes Herbstwetter, eine situationsbedingte Reduktion der Freizeitbetätigungsmöglichkeiten und der in der Vergangenheit schon länger zu beobachtende Trenz zu Outdooraktivitäten sorgten für übervolle Parkplätze und extrem frequentierte Wanderwege.

Bewegung in freier Natur - ein natürlich vor allem aus dem Aspekt der Gesundheit durchaus begrüßenswerter Umstand. Und selbstverständlich freuen sich auch die regionalen Touristiker darüber, dass der Naturpark Mürzer Oberland bei den Gästen so beliebt ist.

Allerdings soll dabei nicht vergessen werden, dass neben der Benützung der Natur auch der Schutz derselben zu beachten ist. Gerade am Beginn der Skitouren- und Schneeschuhwandersaison ergeht daher von Seiten der Naturparkverantwortlichen der dringende Appell, bei allen sportlichen Aktivitäten trotz Pulverschnee und Sonnenschein nicht auf die Pflanzen und Tiere im Naturpark zu vergessen!
Gerade im Winter, bei entsprechend hoher Schneedecke, haben es z.B. die Wildtiere ganz besonders schwer, an Nahrung zu kommen. Speziell Wildfütterungen helfen hier, den Tieren das Überleben zu erleichtern. Daher sind solche Futterstellen von allen Wintersportlern möglichst zu meiden.

Tipp: entweder beim Aufstieg großräumig umgehen oder bei der Abfahrt weitläufig umfahren, allfällige Hinweistafeln bitte beachten!

Was viele vielleicht nicht wissen - die mehrfache Flucht im Tiefschnee vor plötzlich daherkommenden Skifahrern kann die Wildtiere so anstrengen, dass die Energie für das Überleben eines schneereichen und kalten Winters nicht reicht. Und eine Rax, eine Schneealm oder eine Hinteralm ohne Gämsen, Steinböcken und Rehwild will vermutlich niemand.

Ein weiteres Anliegen ist der Schutz von Jungwaldflächen. Die Bewirtschaftung der Wälder des oberen Mürztales sichert nämlich einerseits das Einkommen zahlreicher Arbeitskräfte in der Region und dient andererseits auch dem Erhalt der Kulturlandschaft des Naturparks. Zusätzlich schützt der Wald vor Hochwasser, Muren und Lawinen. Daher dürfen Aufforstungsflächen keinesfalls mit Skiern befahren werden, die Skikanten können die jungen Bäume nachhaltig schädigen!

Bei einem rücksichtsvollen Verhalten gegenüber der Natur sowie ihrer Flora und Fauna steht einer traumhaften Skitour oder einer erlebnisreichen Schneeschuhwanderung im Naturpark Mürzer Oberland dann nichts mehr im Wege. Darüber würden sich die Naturpark- und Tourismusverantwortlichen, die übrigens selber gerne mit Tourenskiern und Schneeschuhen in den heimatlichen Bergen unterwegs sind, sehr freuen. Natur nützen - Natur schützen beim Skitourengehen und Schneeschuhwandern, die nachhaltige Alternative im Wintersport.