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Foto: Ewald Neffe

Foto: Archiv Naturpark Weißbach

Foto: Ewald Neffe

Klimastrategie für Naturparke

Österreichs Naturparke formieren sich, um dem Klimawandel zu begegnen. Zusammen mit dem Land Niederösterreich wurde nun die strategische Vorgehensweise ausgelotet.

Intakte Moore sind wichtige Kohlenstoffspeicher, auch im Naturpark Heidenreichsteiner Moor, der zum "Naturpark des Jahres 2021" gewählt wurde. Foto: Herfried Marek

Für das Projekt "Wald und Naturpark im Klimawandel" wurde der Naturpark Sparbach mit dem Ehrenpreis des Energy Globe Award Niederösterreich in der Kategorie Erde ausgezeichnet. Foto: Ewald Neffe

Mit den Augen der BesucherInnen betrachtet, zählen die Naturparke zu den schönsten Landschaften Österreichs. Doch es gibt zwei besonders große Herausforderungen für diese Natur- und Kulturlandschaften: den Rückgang der Biodiversität und den Klimawandel. Diese Veränderungen haben massive ökologische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Auswirkungen. Zudem sind beide Entwicklungen eng miteinander verwoben.

Seit Jahren setzen die 47 Naturparke gezielte Maßnahmen, um die Biodiversität zu schützen. Auch zum Klimawandel führen sie bereits Aktivitäten durch: Neben klimaschonenden Mobilitätskonzepten setzt man etwa auf Bewusstseinsbildung – wie in den Naturparken Niederösterreichs. Diese sensibilisieren ihre Gäste und Bevölkerung etwa mit speziellen Ausstellungen und Führungsprogrammen zum Thema. Auch mit Moor-Schutzmaßnahmen leisten die Naturparke einen Beitrag zum Klimaschutz. Denn intakte Moore sind wichtige Kohlenstoffspeicher. Außerdem entwickeln Naturparke neue Nutzungsmodelle in der Landschaftspflege, die eine weitere Nutzung bei angepasster nachhaltiger Bewirtschaftung sicherstellen.

Doch bislang gibt es keine österreichweit koordinierte Strategie, die aufzeigt, welchen Beitrag Naturparke in Sachen Klimawandel leisten können. Diese Lücke will der Verband der Naturparke Österreichs nun schließen. Gemeinsam mit Naturpark-Verantwortlichen aus ganz Österreich wird eine „Klimastrategie der Naturparke“ erarbeitet, die auf den Zielen nationaler und internationaler Strategien aufbaut. In dieser werden verschiedene Ansatzpunkte aufgezeigt, was diese Schutzgebiete aktiv zum Klimaschutz und zur Klimawandelanpassung beitragen können. In Niederösterreich haben die Naturparke nun gemeinsam mit Vertretern des Landes und der Energie- und Umweltagentur diesen Erarbeitungsprozess gestartet. Dabei wurde deutlich, dass beim Thema Klimawandel die Zusammenarbeit verschiedener Bereiche unumgänglich ist, um Synergien zu nutzen, mögliche Konflikte zu bedenken und entsprechende Lösungsansätze zu entwickeln. Das große Netzwerk der Naturparke wird dabei eine zentrale Rolle spielen – von Naturpark-Guides über landwirtschaftliche Betriebe bis hin zu Kindern und Jugendlichen an Naturpark-Schulen.

Die erfolgreiche Umsetzung des Klima- und Energieprogramms 2030 ist unser erklärtes Ziel. Dafür brauchen wir das gute Zusammenspiel aller! In den Bereichen Naturschutz und Bewusstseinsbildung sind die Naturparke starke Partner. Ich begrüße die Entwicklung einer österreichweiten Klimastrategie der Naturparke, denn so kann die Expertise der Naturparke weiter ausgebaut und wichtige Beiträge zu Klimaschutz und Klimawandelanpassung geleistet werden – vor Ort und gemeinsam mit den Menschen, die hier leben.“, so Niederösterreichs LHStv. Stephan Pernkopf.

 

Naturparke in Niederösterreich – Daten und Fakten

In Österreich gibt es 47 Naturparke – zwanzig davon liegen in Niederösterreich: Hier leben über 200.000 Menschen in einer der 47 Naturpark-Gemeinden. In diesen engagieren sich viele, teils ganz unterschiedliche Akteure für die wunderschönen Landschaften und die darin beheimatete Tier- und Pflanzenwelt. So gibt es in Niederösterreich 25 zertifizierte Naturpark-Schulen und -Kindergärten. Auch 26 landwirtschaftliche Betriebe in diesen Regionen arbeiten auf Grundlage einer Vereinbarung eng mit den Naturpark-Managements zusammen und schreiben Nachhaltigkeit groß. Nicht zu vergessen sind die unzähligen Personen, die in der Naturvermittlung tätig sind oder sich in den Naturpark-Büros und Vereinen engagieren.

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