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Foto: Ewald Neffe

Foto: Archiv Naturpark Weißbach

Foto: Ewald Neffe

Biodiversität im Naturpark

Was gibt es Neues von den Singvögeln?

Foto: Maria Luise Mürzl

Foto: Maria Luise Mürzl

Das Projekt Aufladung Biodiversität hat zum Ziel, die biologische Vielfalt in Österreich zu erhalten und zu fördern. Der Verlust an Arten, Lebensräumen sowie genetischer Vielfalt soll eingebremst und den Ursachen der Gefährdung aktiv entgegengewirkt werden.

In diesem Rahmen findet im Naturpark Zirbitzkogel-Grebenzen ein Singvogel-Schutzprojekt statt. Dafür werden neben aktiven Maßnahmen zum Schutz heimischer Singvögel auch bewusstseinsbildende Maßnahmen gesetzt.

So fand am Mittwoch, den 23.01.2019 der Workshop Nistkastenbau für heimische Singvögel: Kohlmeise und Co sind auf Wohnungssuche! im NaturLese-Museum Neumarkt statt. Unter der Anleitung von Mag. Maria Luise Mürzl fertigten die TeilnehmerInnen individuell gestaltete Vogelnistkästen an und erfuhren Wissenswertes über die ökologische Bedeutung von Nisthilfen für höhlenbrütende Singvögel.

 

Informationen zu Nistkästen
Bei der Anbringung von Nistkästen gilt es, einige grundsätzliche Dinge zu beachten, damit die Vögel erfolgreich ihre Jungen aufziehen können:

  • Geschlossene Nistkästen werden an Bäumen in ca. 2,5m Höhe befestigt - wenn Nägel verwendet werden dann Aluminiumnägel, um den Baum nicht zu beschädigen
  • Nistkästen sollten nie der prallen Sonne ausgesetzt sein, und das Einflugloch immer in Hauptwindrichtung angebracht werden (Empfehlung Ausrichtung nach Osten oder Südosten)
  • Nach erfolgreicher Brutsaison sollte Nistmaterial nach den ersten starken Frösten entfernt werden.
  • Vor Beginn der nächsten Brutsaison (ab Mitte Februar) sollte der Nistkasten mit heißem Wasser gereinigt werden, um Parasitenbefall vorzubeugen.
  • Anbringung am Besten im Spätwinter oder Vorfrühling, rechtzeitig vor Beginn der Brutzeit (Meisennistkasten noch im Februar anbringen).

Weiters wurde ein Wettbewerb zur Vogelbeobachtung am Futterhaus durchgeführt – Wer sieht die meisten verschiedenen Arten? Die glücklichen Gewinner konnten bis zu 18 verschiedene Singvogelarten im eigenen Garten beobachten. 2 Meisennistkästen sowie das Buch „Unsere Gartenvögel“ von Leander Khil wurden an die 3 glücklichen Gewinner ausgegeben. Wir gratulieren herzlich!

 

Der vogelfreundliche Garten:

  • Vorwiegend heimische Sträucher und Bäume anpflanzen
  • Für Strukturreichtum sorgen (Hecken, Buschgruppen, Wiesen)
  • Bunte, artenreiche Blumenwiesen sorgen für eine reiche Insektenvielfalt und bieten so eine gute Nahrungsgrundlage für viele Singvögel
  • Unordentlich sein – es dürfen abgeblühte Blumen stehen gelassen, und Laub unter der Hecke liegen bleiben.
  • Keine Pestizide einsetzen!
  • Verschiedene Nistkästen anbringen (siehe Informationen zu Nistkästen)
  • Futterstellen anbringen: unterschiedliches Futter anbieten (Samen, Nüsse, Weichfutter), um viele verschiedene Arten anzulocken. Mindestens 1,5m über dem Boden anbringen, Bäume oder Büsche sollten in der Nähe sein – eine gute Rundumsicht ist wichtig, damit Feinde (z.B. Katzen) schnell erkannt werden. Außerdem ist es wichtig, das Futterhaus regelmäßig mit heißem Wasser zu reinigen.
  • Auch Vogeltränken sind sehr beliebt und werden häufig von verschiedenen Vogelarten aufgesucht. Diese sollten jedoch regelmäßig gereinigt werden.

 

Wie kann ich Vogelschlag an Glasflächen vermeiden?
Vogelschlag zählt zu den häufigsten durch den Menschen verursachten Todesursachen für Singvögel.
Es gibt 2 mögliche Gründe, warum Vögel gegen die Fensterscheibe fliegen:

  1. Freie Durchsicht – Für Vögel ist durchsichtiges Glas nicht sichtbar!
  2. Spiegelung natürlicher Strukturen wie z.B. Bäume – Die Umgebung wird reflektiert und falsch wahrgenommen!

Besonders gefährdet sind Lärmschutzwände, Bushaltestellen, Wintergärten, Verbindungsgänge und verglaste Treppenhäuser.
Das lässt sich jedoch recht einfach vermeiden: Großflächig angebrachte Markierungen helfen, das Glas sichtbar zu machen. Wirkungsvoll sind Punkt-, Gitter- und Streifenmuster in kontrastreichen Farben wie Orange oder Rot. Beachten Sie die „Handflächenregel“, die besagt, dass die Lücken zwischen den Markierungen nicht größer als eine Handfläche sein sollten. Die bekannten Greifvogelsilhouetten sind ohne Wirkung!
Im Frühjahr wurde die vollverglaste Bushaltestelle in Mariahof/Adendorf mit vogelwirksamen Markierungen versehen. Die vertikal verlaufenden, orangen Streifen im Abstand von 10 cm sind für die Vögel besonders gut sichtbar, wodurch eine problematische Vogelfalle entschärft wurde. Vielen Dank an die Gemeinde Neumarkt, die hier mit gutem Beispiel vorangegangen ist.

Bitte melden Sie uns problematische Glasflächen im öffentlichen Raum. Wir helfen Ihnen auch gerne weiter, wenn Sie solche Glasflächen im Privatbereich haben!

www.natura.at

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