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Foto: Ewald Neffe

Foto: Archiv Naturpark Weißbach

Foto: Ewald Neffe

Auszeichnung für den Naturpark Kaunergrat

Die Initiatoren des Schmetterlingswegs im Naturpark Kaunergrat in Tirol freuen sich über die Ehrung von “Blühendes Österreich“ der REWE International gemeinnützige Privatstiftung. Mithilfe der damit verbundenen finanziellen Unterstützung können verbuschte Trockenwiesen instandgesetzt werden, um Schmetterlingen sowie außergewöhnlichen Insekten und Pflanzen einen intakten Lebensraum zu bieten.

Auszeichnung an den Naturpark Kaunergrat (Foto: Blühendes Österreich)

Die Verleihung der «Brennnessel» ging am 27. Februar 2020 in Wiener Neudorf über die Bühne. Die Initiative von REWE International gemeinnützige Privatstiftung hilft engagierten Umweltschützern dabei, natürliche Lebensräume, Augebiete oder Moore zu bewahren und zu pflegen. Zu den mit 200.000 Euro geförderten Projekten zählt ab sofort auch der Schmetterlingsweg im Naturpark Kaunergrat in Tirol. Ziel ist es, wertvolle Trockenwiesen von Büschen und Gestrüpp zu befreien, um die Artenvielfalt wieder zu beleben, durch intensive Einbeziehung von Einheimischen, Vereinen, Schulen und Unternehmen. „Naturparke sind Vorbilder sowohl im Biodiversitätsbereich als auch der Natur- und Umweltbildung. Das Projekt „Schmetterlingsweg Naturpark Kaunergrat“ verbindet diese Themen auf professionelle Weise. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit“, sagt Roland Würflinger, Geschäftsführer von “Blühendes Österreich“.

 

Neuer Lebensraum für Schmetterlinge & Co.

Die Naturpark-Gemeinde Fließ im Naturpark Kaunergrat beherbergt mit der “Fließer Leita“ eine außerordentlich vielfältige Landschaft. Sie ist über die Jahrhunderte mit menschlichem Zutun entstanden: Ohne es zu wissen, schufen die Hirten mit ihren Schafen und Ziegen eines der bedeutendsten Schmetterlingsparadiese der Ostalpen. In den vergangenen 50 Jahren wurden von Forschern mehr als 1.300 Schmetterlingsarten nachgewiesen. Dank des milden Klimas fühlen sich besonders wärme- und trockenliebende Tiere und Pflanzen wie das Federgras, die italienische Schönschrecke oder der Ockerbindige Samtfalter wohl. Die Art der traditionellen Bewirtschaftung war jedoch für einige Zeit in Vergessenheit geraten, was die natürliche Vielfalt gefährdete. Ein Teil dieser Trockenrasen, die “Fließer Sonnenhänge“, steht seit dem Jahr 2001 unter Naturschutz und wird wieder bewirtschaftet. Um die kulturlandschaftliche Vielfalt und den Artenreichtum für kommende Generationen zu sichern, soll mit dem Projekt Schmetterlingsweg nun ein weiterer Bereich der “Fließer Leita“ revitalisiert werden. Das gelingt, indem verbuschte Flächen wieder traditionell beweidet und gemäht werden, um sie in einen ökologisch guten Zustand zu bringen. Dadurch haben die vielen Schmetterlinge, aber auch vom Aussterben bedrohte und seltene, isolierte Insektenarten einen Ort für Rückzug und Entfaltung.

 

Vereine, Schulen, Einheimische, Hotels und Gäste packen mit an

Die Naturpark-Gemeinde Fließ, die Grundbesitzer und die Naturschutzexperten vom Naturpark Kaunergrat erschaffen mit dem Schmetterlingsweg ein Projekt, das die Artenvielfalt fördert und Vereine, Schulen, Einheimische, Hotels und Gäste teilhaben lässt. Geplant sind unter anderem Workshops im Naturpark-Haus Kaunergrat in Fließ oder Freiwilligenprojekte mit Schülern und Urlaubern. Sie können aktiv einen wertvollen Beitrag leisten, indem sie mithelfen, die Trockenrasen von Büschen zu befreien. Das Naturpark- und Schmetterlingshotel Fließerhof betreibt seine eigene Schmetterlingszucht und bietet jeden Sommer ab Juni eine exklusive Pauschale für große und kleine Naturliebhaber an. “Das Besondere an diesem Projekt ist der ganzheitliche Ansatz“, erklärt Ernst Partl, Geschäftsführer des Naturparks Kaunergrat. “Wir schützen die Natur und entwickeln gleichzeitig die Region, indem wir einen sanften Tourismus ermöglichen und Forschung sowie Umweltbildung fördern.“

 

Über den Naturpark Kaunergrat

Der Naturpark Kaunergrat wurde vor 22 Jahren auf Eigeninitiative aus der Region ins Leben gerufen. Der Naturpark umfasst insgesamt neun Naturpark-Gemeinden und ist geprägt durch die Hochgebirgslandschaft der Ötztaler Alpen. Die schonende Inwertsetzung der eindrucksvollen Natur- und Kulturlandschaft rund um den Kaunergrat ist seit jeher die Leitlinie allen Handelns. Der Naturpark sieht sich den Zielen der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung verpflichtet und versucht in der täglichen Arbeit die wirtschaftliche, soziale und ökologische Entwicklung der Region so zu gestalten, dass die vorhandenen Ressourcen erhalten und neue Kompetenzen geschaffen werden. Das Netzwerk-Naturpark Kaunergrat soll konsequent ausgebaut und qualitativ weiterentwickelt werden – ganz im Sinne der von den Vereinten Nationen definierten Sustainable Development Goals (SDGs). Der Fokus liegt dabei auf den SDGs: #15Bergökosysteme/Biologische Vielfalt erhalten & schützen; #8 Nachhaltigen Tourismus, lokale LW/Produzenten fördern #13, #7 Klima schützen und Erneuerbare Energien ausbauen; #3 Gesundheit & Wohlbefinden für Alle; #10 Weniger Ungleichheiten durch Barrierefreiheit.

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