Zum Inhalt springen

AA AA AA

Foto: E. Neffe

Foto: Endreß-Jäger

Foto: E. Neffe

Der letzte Wilde

Das Lechtal in Nordwesten Tirols stellt einen der urtümlichsten und schönsten Landschaftsräume der Alpen dar. Zur Gänze in den Nördlichen Kalkalpen gelegen, umfasst der Naturpark neben dem Talraum auch Teile der angrenzenden Bergmischwälder.
Der Lech und seine Seitenzubringer, als die letzte intakte Wildflusslandschaft der Nordalpen, prägen den Naturraum ebenso wie die weitläufigen Auwälder, die ein letztes Refugium für viele Tier- und Pflanzenarten wie den Flussregenpfeifer oder den Frauenschuh bieten.

Bildergalerie

Einrichtungen & Angebote

  • Naturparkhaus Klimmbrücke in Elmen
  • Ausstellungen „Abenteuer Wildfluss" und „Der letzte Wilde
  • Umfassendes Schul- und Veranstaltungsprogramm
  • Lechweg „Von der Quelle bis zum Fall“
  • Vogel-Lehrpfad in Pflach mit Beobachtungsturm
  • Aussichtsplattformen in Vils, Forchach/Stanzach und Häselgehr
  • Frauenschuhgebiet in Martinau
  • Weitläufiges Wander- und Radwegenetz
  • Geocachetrail „Der Schatz am Tiroler Lech“

Daten & Fakten

Größe: 4.138 ha

Gründungsjahr: 2004

Wichtige Lebensräume: Fließgewässer und Auwald, Stehende Gewässer

Gemeinden: Bach, Ehenbichl, Elbigenalp, Elmen, Forchach, Gramais, Häselgehr, Hinterhornbach, Höfen, Holzgau, Kaisers, Lechaschau, Musau, Namlos, Pfafflar, Pflach, Pinswang, Reutte, Stanzach, Steeg, Vils, Vorderhornbach, Wängle, Weißenbach am Lech

Fauna & FloraBesonderheiten aus der Tier- und Pflanzenwelt

Die Fließgewässer und Auwälder des Naturparks Tiroler Lech beheimaten den Flussuferläufer, ein Zugvogel, der einen weißen Bauch, eine olivbraune Oberseite und blassgelbe Beine hat. Er bevorzugt Bach- und Flussauen, brütet in Mulden auf Kiesbänken und ernährt sich von Insekten, Spinnen und Weichtieren. Die Region weist mit über 30 Brutpaaren das größte Brutvorkommen Österreichs auf.

Eine besondere Pflanzenart, die entlang des Lechs angetroffen werden kann, ist die geschützte Deutsche Tamariske. Dieser bis zu 2 m hohe immergrüne Strauch gilt als Wildflussspezialist mit riesigem Wurzelstock. Außerdem ist er mit elastischen Trieben ausgestattet, die Hochwasser überstehen. Ein besonderes Naturschauspiel kann man Mitte Mai bis Mitte Juni in Martinau bewundern: Hier blühen zeitgleich tausende Pflanzen von der seltenen heimischen Orchideenart Frauenschuh und das, obwohl der Frauenschuh 7 bis 15 Jahre alt sein muss, ehe sich eine Blüte entfaltet.

Wandertipps

Rundwanderweg Riedener See

Ein idyllisches Kleinod

Barrierefreier Rundwanderweg um den Riedener See; der Riedener See ist wegen seiner Quellen, kalkreichen Niedermooren und der Seggenriede bekannt und besonders schützenswert; außerdem ist der See ein bedeutender Rückzugsraum für Tiere und Pflanzen, er ist unter anderem Lebensraum für die stark gefährdete Libellenart Bileks Azurjungfer (Coenagrion hylas).

Gehzeit: ca. 1 Std.
Höhenunterschied: prakt. null
Weglänge:  ca. 1,5 km

  • öffentliche Verkehrsmittel
  • Weg markiert u./od. beschildert
  • Verpflegungsmöglichkeit
  • Parkplätze am Ausgangspunkt

Rundwanderweg Riedener See (PDF-Download: 0,1 MB)

Rundwanderweg Pflach – Vogellehrpfad

Einblicke in die Au

Der Vogelbeobachtungsturm mit einer Höhe von 18 Metern lädt zum Beobachten ein und ermöglicht einen ungestörten Blick über die Baumkronen und auf die interessanten Lebensräume in diesem Bereich. Der Standort des Turmes bietet günstige Betrachtungsmöglichkeiten für charakteristische Vogelarten. Die zahlreichen Tümpel und Stillgewässer stellen ein kleines Paradies für die Vogelwelt dar.

 Gehzeit: 1 Std.
 Höhenunterschied: 0 Hm
 Weglänge: ca. 2 km

  • öffentliche Verkehrsmittel
  • Weg markiert u./od. beschildert
  • Verpflegungsmöglichkeit
  • Parkplätze am Ausgangspunkt

Rundwanderweg Pflach – Vogellehrpfad (PDF-Download: 0,2 MB)

Lech-Radweg

Per Rad den Lech entdecken

Der Lech-Radweg ist eingebettet in die grandiose Szenerie einer der letzten Wildflüsse der Alpen. Per Rad kann man den Wildfluss Lech entdecken, die ungezähmten Gewässer des Lechs und seiner Seitenbäche erleben sowie einzigartige Bergpanoramen genießen. Mit Recht darf man diese Route als „Sightseeingtour“ bezeichnen, denn sie ist eines der Kernangebote des Naturerlebens im Naturpark Tiroler Lech.

Gehzeit: 4 – 5 Std.
Höhenunterschied: 350 Hm
Weglänge: ca. 55 km

  • Karte zur Wanderung erhältlich
  • öffentliche Verkehrsmittel
  • Weg markiert u./od. beschildert
  • Verpflegungsmöglichkeit
  • Parkplätze am Ausgangspunkt

Lech-Radweg (PDF-Download: 0,1 MB)

Weitere Infos und Wandertipps im Naturpark Tiroler Lech finden Sie im WÖFFI (PDF-Download: 1,1 MB) und im FLUSS-ERLEBNISFÜHRER(PDF-Download: 4 MB) des Naturparks!

Projekte

Zwei auf einen Streich

Arten- und Hochwasserschutz – Das Projekt LIFE Lech – Dynamic River System Lech (LIFE15 NAT/AT/000167)

65 km Fluss pur im Außerfern – das ist der Tiroler Lech mit seinem breiten Geflecht aus Flussarmen, Schotterinseln und Auwäldern. Er ist der letzte Wildfluss der Nordalpen. Wildflusslandschaften zählen in Zentraleuropa zu den am meisten gefährdeten Landschaftstypen.

An elf Standorten entlang des Lechs sollen flussbauliche Maßnahmen zur Redynamisierung gesetzt werden. Hier befinden sich Gebiete, die großes Potential für die Ausbildung von Schotterbänken und Pionierhabitaten haben. Ziel des Projekts ist es, die natürliche Dynamik des Flusses und seiner angrenzenden Auwälder mit ihren typischen Pflanzen- und Tierarten zu erhalten. 

Eine detaillierte Beschreibung des Projektes finden Sie hier!

SpeciAlps 2

Besucher*innenlenkung in alpinen Pilotregionen

Das Bedürfnis vieler Menschen ihren Ausgleich und ihre Erholung immer mehr in der Natur zu suchen steigt stetig an. Dies ist natürlich für die Gesundheit des Menschen sehr positiv, jedoch werden dadurch auch viele Landschaften unter Druck gesetzt. Um Erholung und Naturschutz im Gleichgewicht zu halten, ist eine Besucher*innenlenkung unumgänglich. Das Projekt SpeciAlps2 nimmt sich dies zur Aufgabe und sensibilisiert für den Schutz von Natur und Landschaften in alpinen Regionen und erarbeitet hierfür Besucher*innenlenkungs-Maßnahmen aus. Diese sollen es ermöglichen Naturerlebnis und Umweltschutz miteinander zu verbinden und jedem Menschen, ob Gast oder Einheimischer, der Erholung in der Natur sucht die Vielfalt der Tiere und Pflanzen näher zu bringen. 

Das internationale Projekt SpeciAlps 2 von CIPRA International und Allianz in den Alpen - das Gemeindenetzwerk startete im November 2020 und suchte hierfür vier Pilotregionen im Alpenraum, die sich bereits mit der Thematik der Besucher*innenlenkung auseinandersetzten, oder in Zukunft auseinandersetzen wollen. Gemeinsam werden Lösungsansätze für ausgewählte Herausforderungen ausgearbeitet, um Schritte für ein naturverträgliches Miteinander zu gehen. Hierfür dienen drei intensive, internationale Projekttreffen.

SpeciAlps 2 baut auf den Ergebnissen und Erkenntnissen des Projekts „SpeciAlps“ - Gemeindeübergreifende Naturvielfalt in den Alpengemeinden entdecken, erhalten und weitergeben auf. 

 

Die Pilotregionen sind: 

Naturpark Tiroler Lech (A), Steiner und Sanntaler Alpen (SL), Bergsteigerdorf Balme (I) und Bad Reichenhall (D) 

Laufzeit: November 2020 bis Dezember 2022

Aufbau eines grenzüberschreitenden Bartgeiermonitorings

Der Naturpark Tiroler Lech wirkt beim grenzübergreifenden Projekt zum Bartgeiermonitoring in der Region Bayern – Tirol mit. Dabei soll ein mehrschichtiges Netzwerk und die Entwicklung eines dauerhaften Organisationsmodells aufgebaut werden, um Sichtungen des Bartgeiers einfacher erfassen zu können. Die zentrale Monitoring-Struktur wird auf bayerischer Seite installiert, wobei in Tirol die fünf Naturparke als wichtige kooperierende Netzwerkknoten dienen sollen.   

Der Bartgeier (Gypaetus barbatus) ist die größte Vogelart in den Alpen und galt seit 1913 als ausgestorben. Der Alpenzoo in Innsbruck nahm sich diesem Problem an und erbrachte in den 1980er Jahren große Anstrengungen zur Aufzucht des Bartgeiers – mit vollem Erfolg. Im Jahr 1986 konnte der Bartgeier im Nationalpark Hohe Tauern wieder ausgewildert werden. Die erste Freilandbrut wurde dann das erste Mal 1997 beobachtet. Mittlerweile leben in den Alpen rund 300 Bartgeier. Um eine dauerhafte Ansiedlung des Bartgeiers in den Alpen zu ermöglichen sind jedoch rund 500 Tiere notwendig, die durch Auswilderungsinitiativen erreicht werden soll. Experten halten es für durchaus möglich, dass sich der Bartgeier wieder fest im österreichisch-bayerischen Alpenraum ansiedeln lässt. Infolgedessen schließen sich der Landesbund für Vogelschutz Bayern e.V. (LBV) als Leadpartner und alle fünf Tiroler Naturparke (Tiroler Lech, Karwendel, Kaunergrat, Ötztal und Zillertal) sowie das Land Tirol / Abt. Umweltschutz als Projektpartner zusammen, um diese Wiederansiedlungsbemühungen grenzüberschreitend zu bündeln. 

Das Projektziel ist die Verbesserung der Biodiversität im Kooperationsraum, um somit den Verlust dieser stark gefährdeten und somit streng geschützten Vogelart zu stoppen bzw. deren Ausbreitung zu vergrößern. Langfristig soll sich im grenzübergreifenden Alpenraum eine Populationsgröße von mehr als 500 Tieren ansiedeln und brüten. 

Erfahren Sie mehr über Projekte zum Schutz und Erhalt derbiologischen Vielfalt sowie zum Thema „Klimawandel" in den Naturparken!

Anfahrt

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln

Mit Bahn oder Bus nach Reutte in Tirol – weiter mit dem Postbus in die Naturparkgemeinden entlang des Lechs von Steeg bis Vils

Mit dem Auto

1) Kommend von Osten auf der Inntal Autobahn: A12 – Abfahrt Mötz – B 189 über Mieminger Plateau nach Nassereith – B 197 über Fernpass nach Reutte – über B 198 in die Naturparkgemeinden

2) Kommend von Westen auf der Inntal Autobahn: A12 – Abfahrt Imst/Pitztal – B 189 über Imst nach Nassereith – B 179 über Fernpass nach Reutte – über B 198 in die Naturparkgemeinden

3) Von München – A95 Richtung Süden bis Eschenlohe – auf die B2 nach Garmisch – B23 nach Griesen (Grenzübergang) – B 187 nach Lermoos – B 179 nach Reutte – über B 198 in die Naturparkgemeinden

4) Von Norden (Ulm) – A7 über Memmingen und Kempten nach Füssen – B 179 nach Reutte – über B 198 in die Naturparkgemeinden

5) Von Westen (Vorarlberg) – L 200 Bregenzerwaldstraße – bei Warth auf die B 198 Richtung Reutte in die Naturparkgemeinden

Top